Vermittlungsarbeit und Bewertungswissen: Zur Disziplinierung genuss- und distinktionsfähiger Körper in Kaffeeverkostungen

Publikation: Beiträge in ZeitschriftenZeitschriftenaufsätzeForschungbegutachtet

Standard

Vermittlungsarbeit und Bewertungswissen: Zur Disziplinierung genuss- und distinktionsfähiger Körper in Kaffeeverkostungen. / Berli, Oliver; Alberth, Lars.
in: Österreichische Zeitschrift für Soziologie, Jahrgang 47, Nr. 3, 01.09.2022, S. 291-303.

Publikation: Beiträge in ZeitschriftenZeitschriftenaufsätzeForschungbegutachtet

Harvard

APA

Vancouver

Bibtex

@article{c20aa07ffb144b1286a370e31a79517c,
title = "Vermittlungsarbeit und Bewertungswissen: Zur Disziplinierung genuss- und distinktionsf{\"a}higer K{\"o}rper in Kaffeeverkostungen",
abstract = "Die bewertungssoziologische Analyse von Genussmitteln orientiert sich prim{\"a}r an drei Forschungsprogrammen, die sich bislang theoretisch unvermittelt gegen{\"u}berstehen: Wirtschaftssoziologisch wird der Wert von Genussmitteln aus den strukturellen Rahmenbedingungen, Konventionen und Praktiken der Konsum- und Produktionswelten erschlossen. Kultursoziologisch werden Genussmittel hingegen als Objekt statusbezogenen Konsums untersucht, der die soziale Position und damit den sozialen Wert der Konsument*innen anzeigt. In ethnomethodologischer Perspektive kommen schlie{\ss}lich die Ausarbeitung und Anwendung von Vokabularen der Bewertung, Kennerschaft und des Geschmacks in den Blick. Wir versuchen diese drei Zug{\"a}nge am Beispiel der Vermittlung des Kaffee-Schmeckens zusammenzuf{\"u}hren und k{\"o}rpersoziologisch zu akzentuieren. Empirischer Ausgangspunkt sind Feldbeobachtungen von Tastings. Diese Form der Vermittlungsarbeit st{\"u}tzt sich auf die gezielte Verkn{\"u}pfung von sinnlichem Erleben (Schmecken des Kaffees) und diskursiver Kommunikation von Bewertungskategorien. Damit werden nicht nur geschmacks- und distinktionsf{\"a}hige K{\"o}rper sozialisiert, sondern auch die f{\"u}r das Fortbestehen der R{\"o}stereien notwendige Kundschaft produziert.",
keywords = "Body, Distinction, Evaluation, Luxury foods, Senses, Singular goods, Sozialwesen",
author = "Oliver Berli and Lars Alberth",
note = "Publisher Copyright: {\textcopyright} 2022, The Author(s). Titel der Ausgabe: Bodies and embodiment in practices of valuation: Challenging the sociology of valuation with the sociology of the body",
year = "2022",
month = sep,
day = "1",
doi = "10.1007/s11614-022-00495-y",
language = "Deutsch",
volume = "47",
pages = "291--303",
journal = "{\"O}sterreichische Zeitschrift f{\"u}r Soziologie",
issn = "1011-0070",
publisher = "Springer VS",
number = "3",

}

RIS

TY - JOUR

T1 - Vermittlungsarbeit und Bewertungswissen

T2 - Zur Disziplinierung genuss- und distinktionsfähiger Körper in Kaffeeverkostungen

AU - Berli, Oliver

AU - Alberth, Lars

N1 - Publisher Copyright: © 2022, The Author(s). Titel der Ausgabe: Bodies and embodiment in practices of valuation: Challenging the sociology of valuation with the sociology of the body

PY - 2022/9/1

Y1 - 2022/9/1

N2 - Die bewertungssoziologische Analyse von Genussmitteln orientiert sich primär an drei Forschungsprogrammen, die sich bislang theoretisch unvermittelt gegenüberstehen: Wirtschaftssoziologisch wird der Wert von Genussmitteln aus den strukturellen Rahmenbedingungen, Konventionen und Praktiken der Konsum- und Produktionswelten erschlossen. Kultursoziologisch werden Genussmittel hingegen als Objekt statusbezogenen Konsums untersucht, der die soziale Position und damit den sozialen Wert der Konsument*innen anzeigt. In ethnomethodologischer Perspektive kommen schließlich die Ausarbeitung und Anwendung von Vokabularen der Bewertung, Kennerschaft und des Geschmacks in den Blick. Wir versuchen diese drei Zugänge am Beispiel der Vermittlung des Kaffee-Schmeckens zusammenzuführen und körpersoziologisch zu akzentuieren. Empirischer Ausgangspunkt sind Feldbeobachtungen von Tastings. Diese Form der Vermittlungsarbeit stützt sich auf die gezielte Verknüpfung von sinnlichem Erleben (Schmecken des Kaffees) und diskursiver Kommunikation von Bewertungskategorien. Damit werden nicht nur geschmacks- und distinktionsfähige Körper sozialisiert, sondern auch die für das Fortbestehen der Röstereien notwendige Kundschaft produziert.

AB - Die bewertungssoziologische Analyse von Genussmitteln orientiert sich primär an drei Forschungsprogrammen, die sich bislang theoretisch unvermittelt gegenüberstehen: Wirtschaftssoziologisch wird der Wert von Genussmitteln aus den strukturellen Rahmenbedingungen, Konventionen und Praktiken der Konsum- und Produktionswelten erschlossen. Kultursoziologisch werden Genussmittel hingegen als Objekt statusbezogenen Konsums untersucht, der die soziale Position und damit den sozialen Wert der Konsument*innen anzeigt. In ethnomethodologischer Perspektive kommen schließlich die Ausarbeitung und Anwendung von Vokabularen der Bewertung, Kennerschaft und des Geschmacks in den Blick. Wir versuchen diese drei Zugänge am Beispiel der Vermittlung des Kaffee-Schmeckens zusammenzuführen und körpersoziologisch zu akzentuieren. Empirischer Ausgangspunkt sind Feldbeobachtungen von Tastings. Diese Form der Vermittlungsarbeit stützt sich auf die gezielte Verknüpfung von sinnlichem Erleben (Schmecken des Kaffees) und diskursiver Kommunikation von Bewertungskategorien. Damit werden nicht nur geschmacks- und distinktionsfähige Körper sozialisiert, sondern auch die für das Fortbestehen der Röstereien notwendige Kundschaft produziert.

KW - Body

KW - Distinction

KW - Evaluation

KW - Luxury foods

KW - Senses

KW - Singular goods

KW - Sozialwesen

UR - http://www.scopus.com/inward/record.url?scp=85136143393&partnerID=8YFLogxK

UR - https://www.mendeley.com/catalogue/9392b43a-f8d0-3007-942d-661ac3d2b0b7/

U2 - 10.1007/s11614-022-00495-y

DO - 10.1007/s11614-022-00495-y

M3 - Zeitschriftenaufsätze

AN - SCOPUS:85136143393

VL - 47

SP - 291

EP - 303

JO - Österreichische Zeitschrift für Soziologie

JF - Österreichische Zeitschrift für Soziologie

SN - 1011-0070

IS - 3

ER -

DOI