Sprachensensibilität als Merkmal der Schreibwissenschaft
Publikation: Beiträge in Sammelwerken › Aufsätze in Konferenzbänden › Forschung › begutachtet
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Der Beitrag plädiert für eine plurilinguale Entwicklung akademischer Literalität. Hierfür bietet die sprachensensible Schreibwissenschaft einen theoretischen Rahmen. In diesem Beitrag werden zunächst die Forschungslinien nachgezeichnet, aus denen sich eine sprachensensible Schreibwissenschaft speist. So wurden in sprach- und erziehungswissenschaftlichen Diskursen schriftsprachliche Textproduktionen vor dem Hintergrund von Mehrsprachigkeit untersucht. Allerdings zeigt sich, dass in der deutschsprachigen Schreibforschung zwar der Aspekt „Mehrsprachigkeit“ benannt, aber nicht konsequent in die theoretischen Modellierungen einbezogen wird. Diese Lücke schließt das sprachensensible Kompetenzmodell wissenschaftlichen Schreibens. Es dient als Ausgangspunkt für einen Vorschlag, wie wissenschaftliches Schreiben unter Berücksichtigung der sprachlichen Bedürfnisse und Potenziale der Studierenden in der Studieneingangsphase angebahnt werden kann. Vorgeschlagen wird die Fokussierung auf drei Aspekte wissenschaftlichen Schreibens: 1) Wissen über den (eigenen) Schreibprozess aufbauen, 2) Prinzipien von Intertextualität und Zitation verstehen sowie 3) Grundlagen der Nutzung elektronischer Umgebungen zum Schreiben, Informationen-Verwalten etc. schaffen.
Abschließend wird dafür plädiert, dass eine sprachensensible Schreibwissenschaft das Dach für multidisziplinäre und multilinguale Grundlagen- und Lehr-Lern-Forschung bilden könnte. Um die Schreibwissenschaft selbst zu etablieren, bedarf es zudem einer institutionellen Rahmung. Hierfür ist Überzeugungsarbeit in Leitungsgremien zu leisten, die darauf abzielt, institutionelle Bedingungen einer Schreibkultur zu schaffen, in denen Schreibkompetenzförderung als grundlegender Bestandteil universitären Lehrens und Lernens verstanden wird.
Abschließend wird dafür plädiert, dass eine sprachensensible Schreibwissenschaft das Dach für multidisziplinäre und multilinguale Grundlagen- und Lehr-Lern-Forschung bilden könnte. Um die Schreibwissenschaft selbst zu etablieren, bedarf es zudem einer institutionellen Rahmung. Hierfür ist Überzeugungsarbeit in Leitungsgremien zu leisten, die darauf abzielt, institutionelle Bedingungen einer Schreibkultur zu schaffen, in denen Schreibkompetenzförderung als grundlegender Bestandteil universitären Lehrens und Lernens verstanden wird.
Originalsprache | Deutsch |
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Titel | Schreibwissenschaft – eine neue Disziplin : Diskursübergreifende Perspektiven |
Herausgeber | Birgit Huemer, Ursula Doleschal, Ruth Wiederkehr, Katrin Girgensohn, Sabine Dengscherz, Melanie Brinkschulte, Carmen Mertlitsch |
Anzahl der Seiten | 18 |
Erscheinungsort | Wien |
Verlag | Böhlau Verlag GmbH |
Erscheinungsdatum | 2021 |
Auflage | 1 |
Seiten | 153–170 |
ISBN (Print) | 978-3-205-20974-4 |
ISBN (elektronisch) | 978-3-205-20975-1 |
Publikationsstatus | Erschienen - 2021 |
Veranstaltung | Tagung Schreibwissenschaft - 2019: Schreibwissenschaft – eine neue Disziplin? Diskursübergreifende Perspektiven - Alpen-Adria-Universität Klagenfurt, Klagenfurt, Österreich Dauer: 30.05.2019 → 01.06.2019 https://conference.aau.at/event/169/overview |
- Erziehungswissenschaften
- Sprachwissenschaften - Schreibwissenschaft
Fachgebiete
Zugehörige Aktivitäten
Gesellschaft für Schreibdidaktik und Schreibforschung e.V. (Externe Organisation)
Aktivität: Mitgliedschaft › Fachgesellschaften und Verbände › Forschung