Recipient Design in institutioneller Mehrparteieninteraktion

Publikation: Beiträge in ZeitschriftenZeitschriftenaufsätzeForschungbegutachtet

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Das Konzept des Recipient Designs ist eines der meistverwendeten und am wenigsten reflektierten Konzepte der Konversationsanalyse. Im Allgemeinen wird die Orientierung am Empfänger in der Produktion einer Äußerung als analytische Vorbedingung eingesetzt, von der ausgehend andere Phänomene im Gespräch beschrieben werden können. Dabei wird übersehen, dass das Recipient Design eine doppelte Konstruktionsleistung darstellt. Zum einen orientiert sich die Sprecherin an den kognitiven Voraussetzungen, die sie selbst dem Empfänger zuschreibt; zum anderen schneidet sie ihre Beiträge strategisch auf einen Empfänger zu, der unter diesen Vorannahmen idealerweise zu ihren kommunikativen Zielen passt. Wie jedes andere Element der Interaktion kann aber auch das Recipient Design zurückgewiesen und zum Gegenstand von Aushandlung werden. Anhand von Datenmaterial aus einer institutionellen Gruppengesprächsform, dem Hilfeplangespräch, wird in diesem Beitrag nachgezeichnet, dass Recipient Design eine fortlaufende Anforderung ist, die Positionierungsaktivitäten verwandt ist.
OriginalspracheDeutsch
ZeitschriftGesprächsforschung
Jahrgang14
Seiten (von - bis)110-132
Anzahl der Seiten23
ISSN1617-1837
PublikationsstatusErschienen - 2013
Extern publiziertJa

    Fachgebiete

  • Soziologie - Recipient Design, Konversationsanalyse, Mehrparteieninteraktion, Positionierung, Hilfeplangespräch