Later Life Workplace Index – Demografie-Management für Organisationen

Publikation: Beiträge in SammelwerkenAufsätze in SammelwerkenForschung

Authors

Die demografische Entwicklung stellt Unternehmen und Institutionen vor die Herausforderung, mit zunehmend altersdiversen Belegschaften umzugehen und ältere Beschäftigte weiter erfolgreich zu beschäftigten. In Deutschland hat sich die Anzahl der Erwerbstätigen im Alter von über 55 Jahren von 2006 bis 2016 auf über 10 Millionen verdoppelt. Fast jeder vierte Erwerbstätige ist schon heute über 55 Jahre alt, Tendenz steigend. Nicht zuletzt die wachsende gesundheitliche Fitness Älterer und die wachsende Lebenserwartung erhöhen vor allem in dem gut ausgebildeten Teil der Erwerbstätigen die Motivation, auch im Alter weiterhin einer sinnstiftenden Arbeit nachzugehen.
Die Alterung der Belegschaften birgt eine Reihe von betrieblichen Herausforderungen, für die es Lösungen zu erarbeiten gilt. Zunehmend altersdiverse Teams bedingen ein altersfreundliches Organisationsklima und entsprechende Führung. Tätigkeiten, Arbeitsplätze und betriebliche Rahmenbedingungen sind an die veränderten Fähigkeiten und Bedürfnisse älterer Beschäftigter anzupassen und Fähigkeiten insbesondere im Zeitalter der Digitalisierung auch im Alter gezielt auszubauen. Zudem ist vielen Beschäftigten im Rentenalter insbesondere die persönliche Entwicklung wichtig. Schließlich macht die steigende Zahl von Renteneintritten eine erfolgreiche Nachfolgeplanung und effektiven Wissenstransfer unerlässlich, um Erfahrungen und Kompetenzen in der Organisation zu erhalten.
Im Rahmen der Entwicklung des Later Life Workplace Indexes (LLWI) adressieren wir diese betrieblichen Herausforderungen und haben ein Instrument geschaffen, das auf Basis bestehender Erkenntnisse zu förderlichen Rahmenbedingungen und konkreten Maßnahmen eine verlässliche und valide Einschätzung der Situation in Unternehmen und Institutionen ermöglicht. Die Ergebnisse zeigen organisationsspezifisch Stärken und Entwicklungsfelder auf. Sie geben somit Leitlinien für potentielle Maßnahmen zur Verbesserung von Gesundheit, Leistung und Motivation älterer Beschäftigter und altersdiverser Teams.
Eine alternde Erwerbsbevölkerung wirft die Frage auf, wie man die Produktivität aufrechterhalten kann, wie man trotz zu verrentender Baby-Boom Generationen unternehmensspezifisches Wissen erhält und wie man dem Fachkräftemangel erfolgreich begegnet. Aber auch der Staat muss sich aufgrund der Überalterung mit der Überlastung des Renten-, Pflege- und Gesundheitssystems auseinandersetzen. Die Politik hat diese Auswirkungen des demographischen Wandels auf Wirtschaft und Gesellschaft erkannt. In der Vergangenheit wurden daher verschiedene Versuche zur Erhöhung der Beschäftigungsquote älterer Erwerbstätiger unternommen. So wird das Renteneintrittsalter ab 2012 schrittweise um insgesamt 24 Monate auf 67 Jahre im Jahr 2029 angehoben. Das Ende der Erwerbstätigkeit wird so hinausgezögert und an die gesteigerte Lebenserwartung angepasst. Aber auch der Anstieg des Renteneintrittsalters kann die sinkende Anzahl der Erwerbstätigen nur bedingt aufhalten. Der Beschäftigung bis zum und auch über das Renteneintrittsalter hinaus kommt daher stetig mehr Bedeutung zu, und die Potenziale der älteren Erwerbstätigen rücken immer stärker in den Mittelpunkt von Wirtschaft und Forschung.
OriginalspracheDeutsch
TitelHR-Trends 2021 : Strategie, Kultur, Big Data, Diversity
HerausgeberKarlheinz Schwuchow, Joachim Gutmann
Anzahl der Seiten11
ErscheinungsortFreiburg
VerlagHaufe Mediengruppe
Erscheinungsdatum2020
Auflage1
Seiten490-500
ISBN (Print)978-3-648-13519-8
ISBN (elektronisch)|978-3-648-14120-5, |978-3-648-14121-2
PublikationsstatusErschienen - 2020

Zuletzt angesehen

Aktivitäten

  1. Analysen zur Äquivalenz der Kompetenzmessung in Mathematik im Nationalen Bildungspanel und im Ländervergleich
  2. Atour du livre de Diogo Sardinha: Ordre et temps dans la philosophie de Foucault
  3. Worshop der Initiative "Institut für sozialwissenschaftliche Bildung" und Vorbereitung zur Gründung eines interuniversitäten Instituts für sozialwissenschaftliche Bildung ISB
  4. Jahrestagung der Gesellschaft für Didaktik der Chemie und Physik - GDCP 2018
  5. Qualifizierungsfragen an eine inklusionsorientierte Lehrer/-innenbildung an der TU Dortmund - aus dem Blickwinkel der beruflichen Bildung
  6. Wirkung von Lehrerfortbildungen auf die Leistungsbeurteilung von Mathematiklehrkräften. Formativen Assessment in einem kompetenzorientierten Mathematikunterricht
  7. Professionelles Beratungshandeln. Workshop für Mentorinnen und Mentoren.
  8. Münster Skulptur Projekte. Writing an oral history of contemporary art
  9. Biologische Vielfalt und Nachhaltigkeitskommunikation: Wirkungszusammenhänge und Gestaltungspotenziale
  10. Öffent­li­che Bil­dungs­rei­he "Ein­wan­de­rungs­land Eu­ro­pa: Wie be­geg­net Lüne­burg der Welt?" 2016
  11. Ausstellung „Ulrich Rückriem. Zeichnungen und Skulpturmodelle“
  12. Effektivitätsanalyse eines internetbasierten Programmes für Personen mit Diabetes mellitus und depressiven Beschwerden - Ergebnisse einer randomisierten klinischen Studie.
  13. 3rd International Conference on Sustainable Pharmacy - 2012
  14. Arbeitskreis für Jugendliteratur e.V. (Externe Organisation)
  15. Wieso ist das Erlernen des Lesens nicht nur eine Angelegenheit des Deutschunterrichts, sondern eine zentrale Aufgabe für alle Unterrichtsfächer der weiterführenden Schulen?

Publikationen

  1. Schlobinski, P. (2014). Grundfragen der Sprachwissenschaft. Eine Einführung in die Welt der Sprache(n). Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht
  2. Key knowledge gaps to achieve global sustainability goals
  3. Neue Wege für Jungs – Das Ende der Normalarbeitsbiographie und Konsequenzen für Konzepte in der Arbeit zu beruflichen Übergängen und Bewältigungsaufgaben für chancenarme junge Männer.
  4. Testverfahren für Abbaubarkeit und Bakterientoxizität von CKW-Ersatzstoffen
  5. "Empowering the people": Perspektiven und Grenzen eines Konzeptes für inklusive Prozesse innerhalb von heterogenen Gruppen oder Szenen
  6. Diagnostische Verfahren zur Leseförderung
  7. Nachhaltigkeits-Werte ausbilden und kommunizieren
  8. International investment protection and constitutional law
  9. Arbeitsschutz in der ambulanten Pflege
  10. Lernen durch Reflektieren im Sportspiel
  11. Röntgenkontrastmittel, Quelle für die AOX-Belastung des Abwassers durch Krankenhäuser
  12. Gender als didaktisches Prinzip
  13. Smartphone bans and workplace performance
  14. Populismus. Holz- oder Königsweg der Politischen Theorie?
  15. Social Media in KMU: Wertschöpfung ohne Kontrollverlust?
  16. Die Operationalisierung nachhaltiger Strategiepfade für die deutsche Energieversorgung unter besonderer Berücksichtigung der erneuerbaren Energien
  17. Interkulturelle Kompetenz, gender-mainstreaming und sozialer Wandel
  18. Eine literatur- und expertengestützte Analyse der Versorgungspraxis von depressiv erkrankten Menschen in Deutschland
  19. Insiderinformation und zivilrechtliche Aufklärungspflicht - Das Leitbild des Individualvertrags als neue Perspektive
  20. Das Reallabor als Forschungsprozess und -infrastruktur für nachhaltige Entwicklung
  21. Das standardessentielle Patent und die FRAND-Lizenz Teil 2
  22. Knut Ebeling, Stephan Günzel (Hrsg.): Archivologie: Theorien des Archivs in Philosophie, Medien und Künsten
  23. Zur aktuellen Situation der Praktika in Deutschland
  24. § 285 Herausgabe des Ersatzes
  25. Wie können Ergebnisse der Kompetenzdiagnostik in Forschungsprojekten sinnvoll zurückgemeldet werden?
  26. Betriebliches Gesundheitsmanagement
  27. Wood-pasture management in southern Transylvania (Romania)
  28. Von KITA21 lernen. Gelingensbedingungen für die Implementation von Bildung für eine nachhaltige Entwicklung im Elementarbereich
  29. Einführung in die Theologie der Offenbarung / Michael Bongardt
  30. Competitive Markets, Corporate Firms, and New Governance
  31. Herausforderungen für die Theoriebildung in der Familiensoziologie
  32. Measuring pedagogical quality in children’s sports
  33. Geschäftsführung ohne Auftrag (§ 685)