Die Wechselwirkung zwischen Migrations- und Armutserfahrungen: Ein Erklärungsansatz für die intergenerationale Transmission von Armut in Familien mit Migrationshintergrund

Publikation: Beiträge in ZeitschriftenZeitschriftenaufsätzeForschungbegutachtet

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Die Wechselwirkung zwischen Migrations- und Armutserfahrungen: Ein Erklärungsansatz für die intergenerationale Transmission von Armut in Familien mit Migrationshintergrund. / Zölch, Janina; Böhnke, Petra.
in: Berliner Journal fur Soziologie, Jahrgang 30, Nr. 3-4, 01.12.2020, S. 369-391.

Publikation: Beiträge in ZeitschriftenZeitschriftenaufsätzeForschungbegutachtet

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title = "Die Wechselwirkung zwischen Migrations- und Armutserfahrungen: Ein Erkl{\"a}rungsansatz f{\"u}r die intergenerationale Transmission von Armut in Familien mit Migrationshintergrund",
abstract = "Personen mit Migrationshintergrund sind in Deutschland einem stark {\"u}berdurchschnittlichen Armutsrisiko ausgesetzt. Die h{\"a}ufig diskutierten Ursachen k{\"o}nnen die Differenz zum Armutsrisiko in der autochthonen Bev{\"o}lkerung nicht hinreichend erkl{\"a}ren. Insbesondere Prozesse der Armutstransmission von Generation zu Generation sind bislang wenig transparent, vor allem im Hinblick auf m{\"o}gliche Besonderheiten der Migrationserfahrungen im Generationenverbund. Der Beitrag untersucht, wie familiale Lebenslagen und Beziehungen sowie an sie gekoppelte Orientierungsmuster zu einer intergenerationalen Weitergabe von Armut beitragen und welchen Einfluss der Migrationshintergrund darauf aus{\"u}bt. Dies wird exemplarisch anhand der Rekonstruktion des Falles zweier Angeh{\"o}riger einer Familie mit t{\"u}rkischem Migrationshintergrund aus zwei Generationen herausgearbeitet, der um Ergebnisse aus dem Gesamtsample der Studie erg{\"a}nzt wird. Es kann gezeigt werden, dass die Benachteiligungserfahrungen aus der Armuts- und Migrationssituation je f{\"u}r sich beschr{\"a}nkend wirken und sich zugleich potenzieren. Dies erschwert die Entwicklung jener alternativen Handlungsmuster, die n{\"o}tig sind, um der Armutssituation zu entkommen. Als besonders relevant f{\"u}r die Weitergabe von Armut im Generationenverlauf erweisen sich der Umgang der Eltern mit der Migrationsentscheidung und ihre eigenen Migrationserfahrungen.",
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doi = "10.1007/s11609-020-00426-2",
language = "Deutsch",
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journal = "Berliner Journal fur Soziologie",
issn = "0863-1808",
publisher = "Walter de Gruyter GmbH",
number = "3-4",

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RIS

TY - JOUR

T1 - Die Wechselwirkung zwischen Migrations- und Armutserfahrungen

T2 - Ein Erklärungsansatz für die intergenerationale Transmission von Armut in Familien mit Migrationshintergrund

AU - Zölch, Janina

AU - Böhnke, Petra

N1 - Publisher Copyright: © 2021, The Author(s).

PY - 2020/12/1

Y1 - 2020/12/1

N2 - Personen mit Migrationshintergrund sind in Deutschland einem stark überdurchschnittlichen Armutsrisiko ausgesetzt. Die häufig diskutierten Ursachen können die Differenz zum Armutsrisiko in der autochthonen Bevölkerung nicht hinreichend erklären. Insbesondere Prozesse der Armutstransmission von Generation zu Generation sind bislang wenig transparent, vor allem im Hinblick auf mögliche Besonderheiten der Migrationserfahrungen im Generationenverbund. Der Beitrag untersucht, wie familiale Lebenslagen und Beziehungen sowie an sie gekoppelte Orientierungsmuster zu einer intergenerationalen Weitergabe von Armut beitragen und welchen Einfluss der Migrationshintergrund darauf ausübt. Dies wird exemplarisch anhand der Rekonstruktion des Falles zweier Angehöriger einer Familie mit türkischem Migrationshintergrund aus zwei Generationen herausgearbeitet, der um Ergebnisse aus dem Gesamtsample der Studie ergänzt wird. Es kann gezeigt werden, dass die Benachteiligungserfahrungen aus der Armuts- und Migrationssituation je für sich beschränkend wirken und sich zugleich potenzieren. Dies erschwert die Entwicklung jener alternativen Handlungsmuster, die nötig sind, um der Armutssituation zu entkommen. Als besonders relevant für die Weitergabe von Armut im Generationenverlauf erweisen sich der Umgang der Eltern mit der Migrationsentscheidung und ihre eigenen Migrationserfahrungen.

AB - Personen mit Migrationshintergrund sind in Deutschland einem stark überdurchschnittlichen Armutsrisiko ausgesetzt. Die häufig diskutierten Ursachen können die Differenz zum Armutsrisiko in der autochthonen Bevölkerung nicht hinreichend erklären. Insbesondere Prozesse der Armutstransmission von Generation zu Generation sind bislang wenig transparent, vor allem im Hinblick auf mögliche Besonderheiten der Migrationserfahrungen im Generationenverbund. Der Beitrag untersucht, wie familiale Lebenslagen und Beziehungen sowie an sie gekoppelte Orientierungsmuster zu einer intergenerationalen Weitergabe von Armut beitragen und welchen Einfluss der Migrationshintergrund darauf ausübt. Dies wird exemplarisch anhand der Rekonstruktion des Falles zweier Angehöriger einer Familie mit türkischem Migrationshintergrund aus zwei Generationen herausgearbeitet, der um Ergebnisse aus dem Gesamtsample der Studie ergänzt wird. Es kann gezeigt werden, dass die Benachteiligungserfahrungen aus der Armuts- und Migrationssituation je für sich beschränkend wirken und sich zugleich potenzieren. Dies erschwert die Entwicklung jener alternativen Handlungsmuster, die nötig sind, um der Armutssituation zu entkommen. Als besonders relevant für die Weitergabe von Armut im Generationenverlauf erweisen sich der Umgang der Eltern mit der Migrationsentscheidung und ihre eigenen Migrationserfahrungen.

KW - Erziehungswissenschaften

KW - Armut

KW - Migration

KW - Intergenerationalität

KW - Familie

KW - Fallrekonstruktionen

KW - Poverty

KW - Migration

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KW - Family

KW - Case reconstructions

UR - http://www.scopus.com/inward/record.url?scp=85099336061&partnerID=8YFLogxK

UR - https://www.mendeley.com/catalogue/8c6fb4ac-31df-3db8-88c3-112e963a422b/

U2 - 10.1007/s11609-020-00426-2

DO - 10.1007/s11609-020-00426-2

M3 - Zeitschriftenaufsätze

AN - SCOPUS:85099336061

VL - 30

SP - 369

EP - 391

JO - Berliner Journal fur Soziologie

JF - Berliner Journal fur Soziologie

SN - 0863-1808

IS - 3-4

ER -

DOI

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