Ärgerregulierung bei jungen mit ADHS
Publikation: Beiträge in Zeitschriften › Zeitschriftenaufsätze › Forschung › begutachtet
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Fragestellung: Wie reagieren Jungen mit Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS), wenn sie sich über ihren Freund ärgern? Aufgrund der Impulsivität und der Probleme mit der Aufmerksamkeitslenkung wäre zu erwarten, dass sie ihren Ärger schneller in direktes Konfrontieren des Freundes umsetzen und seltener eine ruhige Aussprache suchen, den eigenen Anspruch zurücknehmen oder sich vom Ärgergeschehen distanzieren. Methodik: Es wurden 23 Jungen mit ADHS ohne komorbide Störung des Sozialverhaltens im Alter von 8 bis 13 Jahren mit einer altersentsprechenden Kontrollstichprobe verglichen. Zur Erfassung des Umgangs mit Ärger wurde der Fragebogen zu kindlichen Ärgerregulierungsstrategien (KÄRST, von Salisch & Pfeiffer, 1998) verwendet. Ergebnisse: Im Selbstbericht zeigte sich entgegen der Erwartung kein signifikanter Unterschied in den konfrontierenden und schädigenden Strategien. Jungen mit ADHS berichteten jedoch hypothesenkonform signifikant seltener als Jungen der Kontrollgruppe, dass sie distanzierende Strategien verwenden. Auch das Erklären und die Zurücknahme des eigenen Anspruchs wurden von Jungen mit ADHS seltener angegeben. Schlussfolgerungen: Jungen mit ADHS schätzen ihren Einsatz von Ärgerregulierungsstrategien, die eine gute Impulskontrolle voraussetzen, als geringer ein. Im Selbstbericht über das Ausleben des aggressiven Ärgerimpulses zeigte sich hingegen kein Unterschied zwischen Jungen mit und ohne ADHS. Der Grund könnte darin liegen, dass Jungen mit ADHS (ohne komorbider Störung des Sozialverhaltens) in ihrer impulsiven Ärgerreaktionen nicht die Absicht haben, ihrem Freund längerfristig zu schaden und ihr Verhalten daher nicht als aggressiv beurteilen.
Titel in Übersetzung | Anger regulation in boys with Attention Deficit-Hyperactivity Disorder (ADHD) |
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Originalsprache | Deutsch |
Zeitschrift | Zeitschrift für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie |
Jahrgang | 35 |
Ausgabenummer | 3 |
Seiten (von - bis) | 189-198 |
Anzahl der Seiten | 10 |
ISSN | 1422-4917 |
DOIs | |
Publikationsstatus | Erschienen - 01.05.2007 |
- Psychologie