Zeit- und Einkommensarmut – Zur Dynamik eines multidimensionalen interdependenten Armutsansatzes
Projekt: Forschung
Projektbeteiligte
- Merz, Joachim (Wissenschaftliche Projektleitung)
- Rathjen, Tim (Projektmitarbeiter*in)
Beschreibung
Eine zunehmende Zahl von Armutsforschern erkennt, dass Armut ein multidimensionales Phänomen ist und daher nur durch ein multidimensionales Armutskonzept wirklichkeitsnah erfasst werden kann. Die klassischen einkommensorientierten Ansätze greifen zu kurz. Obwohl diese Einsicht immerhin einen Vorschritt darstellt, fehlen in den bisherigen Ansätzen zwei wesentliche Punkte: Zum einen bleibt die Zeitdimension – und damit die Berücksichtigung zunehmender Zeitknappheit und Verdich-tung – meist unberücksichtig, zum anderen werden die verschiedenen Dimensionen meist aus-schließlich separat betrachtet, das heißt, die gegenseitige Abhängigkeit/Interdependenz der Dimen-sionen bleibt unberücksichtigt.
Im Rahmen dieses Forschungsprojektes wird beiden Dimensionen Rechnung getragen werden. Die persönliche Freizeit und das Einkommen des Einzelnen stellen die beiden zentralen Ressourcen für die Beantwortung der Frage nach der sozialen Ausgrenzung dar und sind entsprechend Kern eines multidimensionalen interdependenten Armutskonzeptes. Die Abhängigkeit/Interdependenz/Subs-titution der beiden Dimensionen wird von uns über die personelle Bewertungen der Gesamtbevölke-rung (aus der SOEP-Umfrage) erfasst, indem eine CES-Nutzenfunktion mit Freizeit und Einkommen als Inputgrößen und Nutzen/Wohlfahrt als Output mit den Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) geschätzt wird. Mit den detaillierten Zeittagebuchinformationen der Zeitbudgeterhebung des Statistischen Bundesamtes wurde dann eine individuelle Zuordnung zu den verschiedenen Sektoren multidimensionaler Armut und eine Quantifizierung von interdependenter Zeit- und Einkommensar-mut vorgenommen.
Insbesondere gehen wir der Frage nach, welchen Einfluss die gewisse Zeitsouveränität der Selbstän-digen als Freie Berufe und Unternehmer auf eine solche multidimensionale Armut von Zeit- und Geldknappheit hat. Mit neueren mikroökonometrischen Ansätzen wird zudem die Dynamik zwischen den Armutssektoren für verschiedene Bevölkerungsgruppen analysiert.
Im Berichtszeitraum haben wir die Arbeit an diesem Projekt weiter vertieft, Publikationen erarbeitet und Ergebnisse auf internationalen Tagungen zur Diskussion gestellt. Zudem sind wir der Frage nachgegangen, ob zeitarme Personen erhöhte Konsumausgaben haben. Datenbasis dafür ist die Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS) des Statistischen Bundesamtes mit mehr als 40.000 befragten Haushalten.
Im Rahmen dieses Forschungsprojektes wird beiden Dimensionen Rechnung getragen werden. Die persönliche Freizeit und das Einkommen des Einzelnen stellen die beiden zentralen Ressourcen für die Beantwortung der Frage nach der sozialen Ausgrenzung dar und sind entsprechend Kern eines multidimensionalen interdependenten Armutskonzeptes. Die Abhängigkeit/Interdependenz/Subs-titution der beiden Dimensionen wird von uns über die personelle Bewertungen der Gesamtbevölke-rung (aus der SOEP-Umfrage) erfasst, indem eine CES-Nutzenfunktion mit Freizeit und Einkommen als Inputgrößen und Nutzen/Wohlfahrt als Output mit den Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) geschätzt wird. Mit den detaillierten Zeittagebuchinformationen der Zeitbudgeterhebung des Statistischen Bundesamtes wurde dann eine individuelle Zuordnung zu den verschiedenen Sektoren multidimensionaler Armut und eine Quantifizierung von interdependenter Zeit- und Einkommensar-mut vorgenommen.
Insbesondere gehen wir der Frage nach, welchen Einfluss die gewisse Zeitsouveränität der Selbstän-digen als Freie Berufe und Unternehmer auf eine solche multidimensionale Armut von Zeit- und Geldknappheit hat. Mit neueren mikroökonometrischen Ansätzen wird zudem die Dynamik zwischen den Armutssektoren für verschiedene Bevölkerungsgruppen analysiert.
Im Berichtszeitraum haben wir die Arbeit an diesem Projekt weiter vertieft, Publikationen erarbeitet und Ergebnisse auf internationalen Tagungen zur Diskussion gestellt. Zudem sind wir der Frage nachgegangen, ob zeitarme Personen erhöhte Konsumausgaben haben. Datenbasis dafür ist die Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS) des Statistischen Bundesamtes mit mehr als 40.000 befragten Haushalten.
Status | Abgeschlossen |
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Zeitraum | 01.01.08 → 30.03.17 |
Verknüpfte Publikationen
Zeit- und Einkommensarmut von Freien Berufen und Unternehmern
Publikation: Arbeits- oder Diskussionspapiere und Berichte › Arbeits- oder Diskussionspapiere
Sind Selbständige zeit- und einkommensarm? Zur Dynamik interdependenter multidimensionaler Armut mit den deutschen Zeitbudgeterhebungen
Publikation: Beiträge in Sammelwerken › Aufsätze in Konferenzbänden › Forschung › begutachtet
Zeit- und Einkommensarmut von Selbständigen als Freiberufler und Unternehmer: Ein Beitrag zu interdependenter multidimensionaler Armut und zu den "working poor"
Publikation: Beiträge in Zeitschriften › Zeitschriftenaufsätze › Forschung › begutachtet
Intensity of Time and Income Interdependent Multidimensional Poverty: Well-Being and Minimum 2DGAP - German Evidence
Publikation: Arbeits- oder Diskussionspapiere und Berichte › Arbeits- oder Diskussionspapiere
Zeit- und Einkommensarmut von Freien Berufen und Unternehmern
Publikation: Beiträge in Sammelwerken › Aufsätze in Konferenzbänden › Forschung › begutachtet
Time and Income Poverty – An Interdependent Multidimensional Poverty Approach with German Time Use Diary Data
Publikation: Arbeits- oder Diskussionspapiere und Berichte › Arbeits- oder Diskussionspapiere