Time and Income Poverty – An Interdependent Multidimensional Poverty Approach with German Time Use Diary Data

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Einkommen als traditionelles eindimensionales Wohlfahrts- und Armutsmaß wird in neueren Studien um ein multidimensionales Konzept erweitert. Obwohl dies sicherlich ein Fortschritt ist, fehlen zwei wichtige Aspekte: Zeit als eine wichtige Dimension und die Interdependenz der oft nur separat gezählten multiplen Armutsdimensionen. Unsere Studie will zu beiden Aspekten einen Beitrag liefern: erstens, wir betrachten Zeit - und Einkommen - beide als entscheidende und beschränkende Ressourcen aller täglichen Aktivitäten und betrachten deshalb Zeit und Einkommen als wichtige Dimensionen einer multiplen Armutsanalyse. Zweitens, die Interdependenz der multiplen Armutsdimensionen wird durch die Bevölkerung insgesamt bewertet, um zu einem Verständnis möglicher Substitutions- und ustauschbeziehungen zwischen den Dimensionen zu kommen. Hinsichtlich der Zeitdimension folgen wir Sen’s „Capability“-Ansatz mit seiner freien Wahl der Lebensbedingungen und sozialer Exklusion und argumentieren, dass eine Einschränkung der Zeit die soziale Partizipation inschränken kann. Im Besonderen ist eine Beschränkung der persönlichen, genuinen Freizeit (nicht die gesamte Freizeit) verknüpft mit eingeschränkter sozialer Partizipation. Die entscheidende Frage jedoch ist, wie die Substitution zwischen Einkommen und solcher persönlicher Freizeit erfasst werden kann. In unserer Analyse berücksichtigen wir die Bewertung der Bevölkerung mit Daten des Sozio-ökonomischen Panels und schätzen die Substitution mit einer CES-Nutzenfunktion einer generellen Zufriedenheit. Mit dieser Qantifizierung können wir dann singuläre Zeit- und Einkommensarmut sowie erweiterte multiple Armutssektoren für die als arm geltenden Erwerbstätigen („working poor“) herausarbeiten. Wir quantifizieren zudem weitere sozio-ökonomische Einflußfaktoren für jede der interdependenten multidimensionalen Armutssektoren mit einem multinomialen logit Ansatz basierend auf den Zeittagebuchdaten der deutschen Zeitbudgeterhebung 2001/02. Ein herausragendes Ergebnis für Deutschland: Substitution zwischen Zeit und Einkommen ist signifikant und wir finden einen hohen Prozentsatz von zeitarmen Menschen, die nicht in der Lage sind, ihr Zeitdefizit durch Einkommen zu substituieren. Dieser Personenkreis wird sowohl in der Armuts- und Wohlfahrtsdiskussion als auch in der Diskussion um Zeitstress und Zeitdruck bisher ignoriert.
OriginalspracheEnglisch
ErscheinungsortLüneburg
VerlagForschungsinstitut Freie Berufe
Anzahl der Seiten43
PublikationsstatusErschienen - 2009

    Fachgebiete

  • Volkswirtschaftslehre - Interdependent multidimensional time and income poverty, time and income substitution, extended economic well-being, German Socio-Economic Panel (SOEP), German Time Use Surveys 2001/02, satisfaction/happiness, CES utility function estimation, interdependente multidimensionale Zeit- und Einkommensarmut, Zeit- und Einkommenssubstitution, erweiterte ökonomisch Wohlfahrt, Zufriedenheit, Schätzung einer CES_Nutzenfuntion, arme Erwerbstätige ("working poor"), deutsches Sozio-ökonomisches Panel, Deutsche Zeitbudgeterhebungen 2001/02

Zugehörige Projekte

  • Zeit- und Einkommensarmut – Zur Dynamik eines multidimensionalen interdependenten Armutsansatzes

    Projekt: Forschung

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