Untersuchung zum Austrag und Verbleib von Metazachlor und seiner Transformationsprodukte Metazachlor Oxalsäure und Sulfonsäure in einem landwirtschaftlich genutzten Kleineinzugsgebiet

Aktivität: Vorträge und GastvorlesungenPräsentationen (Poster ua.)Forschung

Dieter Vollert - Sprecher*in

Jens Lange - Ko-Autor*in

Klaus Kümmerer - Ko-Autor*in

Oliver Olsson - Ko-Autor*in

Zur Bestimmung des Herbizidaustrags aus dem durch Weinanbau geprägten 180 ha großenEinzugsgebiets des Löchernbachs wurde in den Jahren 2016 und 2017 eine Monitoringkam-pagne durchgeführt. Auch wenn das Studiengebiet durch Weinanbau auf Großterrassengeprägt ist, erfolgt eine intensive ackerbauliche Nutzung in derTallage. Die Entwässerungdes Einzugsgebietes wird durch ein dichtes Straßen- und Drainagenetzwerk beschleunigt.So wurden das Herbizid Metazachlor und seineTransformationsprodukte (TPs) Metazach-lor Oxalsäure und Sulfonsäure regelmäßig im Basisabfluss und bei Niederschlags-AbflussEreignissen sogar in hohen Konzentrationen im Löchernbach gemessen.Basierend auf diesen Messergebnissen war es Ziel dieser Studie ein vorhandenes Einzugsge-bietsmodell, das zur Simulation derTransport- undTransformationsprozesse für Fungizide undTPs im Löchernbach dient, für die Modellierung des Herbizids Metazachlor und dessenTPsOxalsäure und Sulfonsäure anzupassen und für weitere Simulationsstudien zur Verfügung zustellen.Zu diesem Zweck wurde das räumlich verteilte und prozessbasierte EinzugsgebietsmodellZIN-AgriTra verwendet. Das hydrologischeTeil-Modell wurde erfolgreich für eine 6-monatigehochaufgelöste Zeitreihe von Niederschlags- und Abflussdaten für das Jahr 2016 kalibriert(NSE = 0.8). Die Metazachlor undTP-modellierung erfolgte für einzelne Niederschlagsereig-nisse unter Verwendung von Literaturparametern für das Sorptions- und Abbauverhalten.Dabei wurde die Applikation von Metazachlor im Rahmen empfohlener Spritzmengen anden gemessenen Austrag angepasst.Die Simulationsergebnisse von Abfluss und Metazachlor-Konzentrationen passen gut zuden Messungen am Gebietsauslass. Das erste Ereignis nach der Applikation verursachteine starke Auswaschung von Metazachlor mit Maximalkonzentrationen von bis zu 10 g/L.Danach zeigen Messungen und Simulationsergebnisse deutlich niedrigere Konzentrationenim Bereich von maximal 200 ng/L. Im Modell wird Metazachlor bis zum Ende des Applikati-onszeitraum fast vollständig im Boden abgebaut. Für die simuliertenTransformationsprodukteergeben sich maximale Konzentrationen von 100 ng/L für die Sulfonsäure und 400 ng/L für dieOxalsäure. Dabei liegen die simuliertenTP-Konzentrationen von Ereignis- und Basisabflüssenin dem Bereich der Beobachtung. Der Hauptaustragspfad für dieTPs ist dabei der unterirdi-sche Fluss von den Feldern, wobei der Großteil desTP-Austrages durch die Degradation derVorjahresapplikation verursacht wird.So kann das Einzugsgebietsmodell ZIN-AgriTra als ein geeignetes Werkzeug zur Simulationvon dominanten Prozessen des Metazachloraustrages gesehen werden. Durch die Modellan-wendung konnten ergänzend zu den Ergebnissen aus der Messkampagne neue Erkenntnissezum Verhalten und Verbleib von Metazachlor gewonnen werden.
22.03.201823.03.2018

Veranstaltung

20. Tag der Hydrologie 2018: M³ - Messen, Modellieren, Managen in Hydrologie und Wasserressourcenbewirtschaftung

22.03.1823.03.18

Dresden, Deutschland

Veranstaltung: Konferenz