Protest Policing in der Ausbildung: Was vermitteln simulative Trainings?

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Dieser Beitrag untersucht simulative Trainings für Grosslagen mit Blick auf das policing von Protest in Europa und geht seinen sozialen Effekten nach. Es
wird die These aufgestellt, dass die Trainings einen besonderen Charakter haben. Anders als in herkömmlichen Aus- und Fortbildungsformaten geht es in Simulationstrainings um ein Lernen entlang gesteigerter sozialer Komplexitäten durch eine möglichst detailreiche Darstellung von Protesten, um potenzielle Geschehnisse im protest policing für die Polizisten/-innen bereits im Training erfahrbar zu
machen. Was vordergründig jedoch als authentische Darstellung des Protestgeschehens daherkommt, erweist sich bei genauerer Analyse kaum als blosse
Wiedergabe, sondern immer schon als polizeiliche Imagination von Wirklichkeit. Problematisch wird dies dann, wenn – wie gegenwärtig bei den meisten
simulativen Trainings in Europa – derartige Abweichungen von der Realität Entwicklungen einer Versicherheitlichung von Protest befördern.

Versicherheitlichung von Protest befördern.
OriginalspracheDeutsch
ZeitschriftFormat magazine : Zeitschrift für Polizeiausbildung und Polizeiforschung
Jahrgang2022
Ausgabenummer12
Seiten (von - bis)42-47
Anzahl der Seiten6
ISSN1664-6789
PublikationsstatusErschienen - 2022