Kritik in digitalen Kulturen: Begegnungen zwischen Entsagung, Revolution und Affirmation
Research output: Contributions to collected editions/works › Contributions to collected editions/anthologies › Research
Standard
Kritik postdigital. ed. / Laura Hille; Daniela Wentz. Lüneburg: meson press, 2023. p. 83-102 (Digital Cultures Series).
Research output: Contributions to collected editions/works › Contributions to collected editions/anthologies › Research
Harvard
APA
Vancouver
Bibtex
}
RIS
TY - CHAP
T1 - Kritik in digitalen Kulturen
T2 - Begegnungen zwischen Entsagung, Revolution und Affirmation
AU - Leeker, Martina
PY - 2023
Y1 - 2023
N2 - Kritik wird hier aus medienwissenschaftlicher Sicht als Kulturtechnik vorgestellt, mit der Welt z.B. durch Unterscheidungen, Begriffe oder Urteile geordnet und dabei ein mit Medialität immer schon aufkommender techno-anthropologischerGap überbrückt wird. Digitaler Kritik gelingt dies erstens durch Kritik-als-Exzess, wie etwa Hate Speech, sowie durch verführerisch-fürsorglicheautomatische Daten-Kritik von Fitness-Apps, Kaufempfehlungen oder automatischen Assistenz-systemen. Eine scheinbar unmittelbare technohumane Ko-Operativität schließt vermeintlich den Gap. Digitale Kritik wird zweitens zum resilienten Krisenmanagement, das die gehorsame Anpassung an bedrohliche Lagen, statt deren Abwendung, als „Problemlösung“ verspricht. Vor diesem Hintergrund kann nur eine entschiedene Entsagung von Kritik die entstehenden Bindungen und Verblendungen lösen. An deren Stelle können die Wiederentdeckung revolutionärer Kraft für Problemlösungen und die konsequente Affirmation von Medialität als Wissen um undAushalten von Kontingenz und Fragilität treten. Reflexion verspricht eine fortlaufende, affektiv-alarmierte sowie spekulativ-performende Beobachtung digitaler Kulturen.
AB - Kritik wird hier aus medienwissenschaftlicher Sicht als Kulturtechnik vorgestellt, mit der Welt z.B. durch Unterscheidungen, Begriffe oder Urteile geordnet und dabei ein mit Medialität immer schon aufkommender techno-anthropologischerGap überbrückt wird. Digitaler Kritik gelingt dies erstens durch Kritik-als-Exzess, wie etwa Hate Speech, sowie durch verführerisch-fürsorglicheautomatische Daten-Kritik von Fitness-Apps, Kaufempfehlungen oder automatischen Assistenz-systemen. Eine scheinbar unmittelbare technohumane Ko-Operativität schließt vermeintlich den Gap. Digitale Kritik wird zweitens zum resilienten Krisenmanagement, das die gehorsame Anpassung an bedrohliche Lagen, statt deren Abwendung, als „Problemlösung“ verspricht. Vor diesem Hintergrund kann nur eine entschiedene Entsagung von Kritik die entstehenden Bindungen und Verblendungen lösen. An deren Stelle können die Wiederentdeckung revolutionärer Kraft für Problemlösungen und die konsequente Affirmation von Medialität als Wissen um undAushalten von Kontingenz und Fragilität treten. Reflexion verspricht eine fortlaufende, affektiv-alarmierte sowie spekulativ-performende Beobachtung digitaler Kulturen.
KW - Medien- und Kommunikationswissenschaft
KW - Soziologie
U2 - 10.14619/0832
DO - 10.14619/0832
M3 - Aufsätze in Sammelwerken
SN - 978-3-95796-038-2
T3 - Digital Cultures Series
SP - 83
EP - 102
BT - Kritik postdigital
A2 - Hille, Laura
A2 - Wentz, Daniela
PB - meson press
CY - Lüneburg
ER -