‚Infra-Politik‘ der Willkommensgesellschaft

Research output: Journal contributionsJournal articlesResearchpeer-review

Standard

‚Infra-Politik‘ der Willkommensgesellschaft. / Karakayali, Serhat.
In: Forschungsjournal Soziale Bewegungen, Vol. 30, No. 3, 2017, p. 16-24.

Research output: Journal contributionsJournal articlesResearchpeer-review

Harvard

APA

Vancouver

Bibtex

@article{af29332e149a4eff8f8cb9d9ee6708e9,
title = "‚Infra-Politik{\textquoteleft} der Willkommensgesellschaft",
abstract = "Im Zuge der so genannten Fl{\"u}chtlingskrise haben in sehr kurzer Zeit Millionen von Bundesb{\"u}rger*innen begonnen, sich ehrenamtlich f{\"u}r Gefl{\"u}chtete einzusetzen. Damit ist eine breite, viele gesellschaftliche Kreise umfassende Bewegung entstanden, die sich deutlich von fr{\"u}heren Solidarit{\"a}tsbewegungen f{\"u}r Gefl{\"u}chtete unterscheidet. Der Fokus auf humanit{\"a}re Hilfe und Integrationsma{\ss}nahmen und das geringe Ma{\ss} an weltanschaulicher Koh{\"a}renz lassen vermuten, dass von einer sozialen Bewegung im konventionellen Sinne nicht gesprochen werden kann. Das neue Ehrenamt ist aber keineswegs unpolitisch, wie eine Analyse von Umfragedaten und qualitativen Interviews mit Ehrenamtler*innen in verschiedenen Bundesl{\"a}ndern zeigt: Gefl{\"u}chteten zu helfen ist f{\"u}r die meisten Ehrenamtlichen auch eine Form des politischen Zeichensetzens, insbesondere gegen rechtsextreme Mobilisierungen oder Stimmungsmache auf lokaler Ebene.",
keywords = "Soziologie",
author = "Serhat Karakayali",
year = "2017",
language = "Deutsch",
volume = "30",
pages = "16--24",
journal = "Forschungsjournal Soziale Bewegungen",
issn = "2192-4848",
publisher = "De Gruyter Oldenbourg ",
number = "3",

}

RIS

TY - JOUR

T1 - ‚Infra-Politik‘ der Willkommensgesellschaft

AU - Karakayali, Serhat

PY - 2017

Y1 - 2017

N2 - Im Zuge der so genannten Flüchtlingskrise haben in sehr kurzer Zeit Millionen von Bundesbürger*innen begonnen, sich ehrenamtlich für Geflüchtete einzusetzen. Damit ist eine breite, viele gesellschaftliche Kreise umfassende Bewegung entstanden, die sich deutlich von früheren Solidaritätsbewegungen für Geflüchtete unterscheidet. Der Fokus auf humanitäre Hilfe und Integrationsmaßnahmen und das geringe Maß an weltanschaulicher Kohärenz lassen vermuten, dass von einer sozialen Bewegung im konventionellen Sinne nicht gesprochen werden kann. Das neue Ehrenamt ist aber keineswegs unpolitisch, wie eine Analyse von Umfragedaten und qualitativen Interviews mit Ehrenamtler*innen in verschiedenen Bundesländern zeigt: Geflüchteten zu helfen ist für die meisten Ehrenamtlichen auch eine Form des politischen Zeichensetzens, insbesondere gegen rechtsextreme Mobilisierungen oder Stimmungsmache auf lokaler Ebene.

AB - Im Zuge der so genannten Flüchtlingskrise haben in sehr kurzer Zeit Millionen von Bundesbürger*innen begonnen, sich ehrenamtlich für Geflüchtete einzusetzen. Damit ist eine breite, viele gesellschaftliche Kreise umfassende Bewegung entstanden, die sich deutlich von früheren Solidaritätsbewegungen für Geflüchtete unterscheidet. Der Fokus auf humanitäre Hilfe und Integrationsmaßnahmen und das geringe Maß an weltanschaulicher Kohärenz lassen vermuten, dass von einer sozialen Bewegung im konventionellen Sinne nicht gesprochen werden kann. Das neue Ehrenamt ist aber keineswegs unpolitisch, wie eine Analyse von Umfragedaten und qualitativen Interviews mit Ehrenamtler*innen in verschiedenen Bundesländern zeigt: Geflüchteten zu helfen ist für die meisten Ehrenamtlichen auch eine Form des politischen Zeichensetzens, insbesondere gegen rechtsextreme Mobilisierungen oder Stimmungsmache auf lokaler Ebene.

KW - Soziologie

M3 - Zeitschriftenaufsätze

VL - 30

SP - 16

EP - 24

JO - Forschungsjournal Soziale Bewegungen

JF - Forschungsjournal Soziale Bewegungen

SN - 2192-4848

IS - 3

ER -

Links