Europäische Stromerzeugung nach 2020: Beitrag erneuerbarer Energien nicht unterschätzen

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Europäische Stromerzeugung nach 2020 : Beitrag erneuerbarer Energien nicht unterschätzen. / Hirschhausen, Christian von; Kemfert, Claudia; Kunz, Friedrich et al.

In: DIW Wochenbericht, Vol. 80, No. 29, 2013, p. 3-13.

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title = "Europ{\"a}ische Stromerzeugung nach 2020: Beitrag erneuerbarer Energien nicht untersch{\"a}tzen",
abstract = "Die Europ{\"a}ische Kommission hat in ihrem Gr{\"u}nbuch Ein Rahmen f{\"u}r die Klima- und Energiepolitik bis 2030 dazu aufgefordert, Einsch{\"a}tzungen f{\"u}r umwelt- und energiepolitische Entwicklungen jenseits des Jahres 2020 zu entwickeln. Allerdings beruht das Gr{\"u}nbuch ebenso wie die Energy Roadmap 2050 der Kommission vom Dezember 2011 auf Szenarioannahmen, die in wesentlichen Teilen nicht mehr aktuell sind. Die Europ{\"a}ische Kommission sollte umgehend aktualisierte Modellrechnungen bereitstellen, um der Energiepolitik transparente und nachvollziehbare Szenarien als Entscheidungshilfe an die Hand zu geben. Ein vom DIW Berlin durchgef{\"u}hrter Vergleich aktueller Sch{\"a}tzungen zeigt, dass von Seiten der Kommission die Kosten von Atomenergie und CO2-Abscheidung systematisch untersch{\"a}tzt werden, w{\"a}hrend die Kosten von erneuerbaren Energien {\"u}bersch{\"a}tzt werden. Dies gilt insbesondere f{\"u}r die Fotovoltaik, deren Kapitalkosten heute bereits zum Teil unterhalb der Werte liegen, die die Kommission f{\"u}r 2050 erwartet. Im Gegensatz zu den erneuerbaren Energien k{\"o}nnen weder die Atomkraft noch die CO2-Entsorgung zu vertretbaren Kosten eine tragende Rolle im k{\"u}nftigen europ{\"a}ischen Strommix spielen. Es ist daher unerl{\"a}sslich, dass Europa konsequent auf den weiteren Ausbau erneuerbarer Energien setzt. Dazu ist es notwendig, dass anspruchsvolle Ziele f{\"u}r erneuerbare Energien f{\"u}r das Jahr 2030 definiert werden, kombiniert mit klaren Emissionsreduktions- und Effizienzzielen. -- -- In its Green Paper, A 2030 framework for climate and energy policies, the European Commission calls for a framework for the future development of environment and energy policy beyond 2020. However, much like the Energy Roadmap 2050 adopted by the Commission in December 2011, the Green Paper is based on assumed scenarios that are, to a great extent, no longer relevant. The European Commission needs to provide updated model calculations immediately to enable energy policy decisions to be taken on the basis of transparent and comprehensible scenarios. A comparison of recent estimates conducted by DIW Berlin indicates that the Commission systematically underestimates the cost of nuclear power and carbon capture, transport, and storage, while the cost of renewable energies tends to be overestimated. This applies in particular to photovoltaics where capital costs are, to a certain extent, already lower than the Commission's estimates for 2050. In contrast to renewable energies, neither nuclear energy nor carbon capture, transport, and storage are cost efficient enough to play a central role in the future European electricity mix. It is therefore vital for Europe to continue to focus on the further development of renewable energies in future. This requires the setting of ambitious renewables targets for 2030 as well as clear emissions reduction and energy efficiency targets.",
keywords = "Volkswirtschaftslehre, electricity generation, renewables, learning, costs",
author = "Hirschhausen, {Christian von} and Claudia Kemfert and Friedrich Kunz and Roman Mendelevitch",
year = "2013",
language = "Deutsch",
volume = "80",
pages = "3--13",
journal = "DIW Wochenbericht",
issn = "0012-1304",
publisher = "Deutsches Institut f{\"u}r Wirtschaftsforschung (DIW)",
number = "29",

}

RIS

TY - JOUR

T1 - Europäische Stromerzeugung nach 2020

T2 - Beitrag erneuerbarer Energien nicht unterschätzen

AU - Hirschhausen, Christian von

AU - Kemfert, Claudia

AU - Kunz, Friedrich

AU - Mendelevitch, Roman

PY - 2013

Y1 - 2013

N2 - Die Europäische Kommission hat in ihrem Grünbuch Ein Rahmen für die Klima- und Energiepolitik bis 2030 dazu aufgefordert, Einschätzungen für umwelt- und energiepolitische Entwicklungen jenseits des Jahres 2020 zu entwickeln. Allerdings beruht das Grünbuch ebenso wie die Energy Roadmap 2050 der Kommission vom Dezember 2011 auf Szenarioannahmen, die in wesentlichen Teilen nicht mehr aktuell sind. Die Europäische Kommission sollte umgehend aktualisierte Modellrechnungen bereitstellen, um der Energiepolitik transparente und nachvollziehbare Szenarien als Entscheidungshilfe an die Hand zu geben. Ein vom DIW Berlin durchgeführter Vergleich aktueller Schätzungen zeigt, dass von Seiten der Kommission die Kosten von Atomenergie und CO2-Abscheidung systematisch unterschätzt werden, während die Kosten von erneuerbaren Energien überschätzt werden. Dies gilt insbesondere für die Fotovoltaik, deren Kapitalkosten heute bereits zum Teil unterhalb der Werte liegen, die die Kommission für 2050 erwartet. Im Gegensatz zu den erneuerbaren Energien können weder die Atomkraft noch die CO2-Entsorgung zu vertretbaren Kosten eine tragende Rolle im künftigen europäischen Strommix spielen. Es ist daher unerlässlich, dass Europa konsequent auf den weiteren Ausbau erneuerbarer Energien setzt. Dazu ist es notwendig, dass anspruchsvolle Ziele für erneuerbare Energien für das Jahr 2030 definiert werden, kombiniert mit klaren Emissionsreduktions- und Effizienzzielen. -- -- In its Green Paper, A 2030 framework for climate and energy policies, the European Commission calls for a framework for the future development of environment and energy policy beyond 2020. However, much like the Energy Roadmap 2050 adopted by the Commission in December 2011, the Green Paper is based on assumed scenarios that are, to a great extent, no longer relevant. The European Commission needs to provide updated model calculations immediately to enable energy policy decisions to be taken on the basis of transparent and comprehensible scenarios. A comparison of recent estimates conducted by DIW Berlin indicates that the Commission systematically underestimates the cost of nuclear power and carbon capture, transport, and storage, while the cost of renewable energies tends to be overestimated. This applies in particular to photovoltaics where capital costs are, to a certain extent, already lower than the Commission's estimates for 2050. In contrast to renewable energies, neither nuclear energy nor carbon capture, transport, and storage are cost efficient enough to play a central role in the future European electricity mix. It is therefore vital for Europe to continue to focus on the further development of renewable energies in future. This requires the setting of ambitious renewables targets for 2030 as well as clear emissions reduction and energy efficiency targets.

AB - Die Europäische Kommission hat in ihrem Grünbuch Ein Rahmen für die Klima- und Energiepolitik bis 2030 dazu aufgefordert, Einschätzungen für umwelt- und energiepolitische Entwicklungen jenseits des Jahres 2020 zu entwickeln. Allerdings beruht das Grünbuch ebenso wie die Energy Roadmap 2050 der Kommission vom Dezember 2011 auf Szenarioannahmen, die in wesentlichen Teilen nicht mehr aktuell sind. Die Europäische Kommission sollte umgehend aktualisierte Modellrechnungen bereitstellen, um der Energiepolitik transparente und nachvollziehbare Szenarien als Entscheidungshilfe an die Hand zu geben. Ein vom DIW Berlin durchgeführter Vergleich aktueller Schätzungen zeigt, dass von Seiten der Kommission die Kosten von Atomenergie und CO2-Abscheidung systematisch unterschätzt werden, während die Kosten von erneuerbaren Energien überschätzt werden. Dies gilt insbesondere für die Fotovoltaik, deren Kapitalkosten heute bereits zum Teil unterhalb der Werte liegen, die die Kommission für 2050 erwartet. Im Gegensatz zu den erneuerbaren Energien können weder die Atomkraft noch die CO2-Entsorgung zu vertretbaren Kosten eine tragende Rolle im künftigen europäischen Strommix spielen. Es ist daher unerlässlich, dass Europa konsequent auf den weiteren Ausbau erneuerbarer Energien setzt. Dazu ist es notwendig, dass anspruchsvolle Ziele für erneuerbare Energien für das Jahr 2030 definiert werden, kombiniert mit klaren Emissionsreduktions- und Effizienzzielen. -- -- In its Green Paper, A 2030 framework for climate and energy policies, the European Commission calls for a framework for the future development of environment and energy policy beyond 2020. However, much like the Energy Roadmap 2050 adopted by the Commission in December 2011, the Green Paper is based on assumed scenarios that are, to a great extent, no longer relevant. The European Commission needs to provide updated model calculations immediately to enable energy policy decisions to be taken on the basis of transparent and comprehensible scenarios. A comparison of recent estimates conducted by DIW Berlin indicates that the Commission systematically underestimates the cost of nuclear power and carbon capture, transport, and storage, while the cost of renewable energies tends to be overestimated. This applies in particular to photovoltaics where capital costs are, to a certain extent, already lower than the Commission's estimates for 2050. In contrast to renewable energies, neither nuclear energy nor carbon capture, transport, and storage are cost efficient enough to play a central role in the future European electricity mix. It is therefore vital for Europe to continue to focus on the further development of renewable energies in future. This requires the setting of ambitious renewables targets for 2030 as well as clear emissions reduction and energy efficiency targets.

KW - Volkswirtschaftslehre

KW - electricity generation

KW - renewables

KW - learning

KW - costs

M3 - Zeitschriftenaufsätze

VL - 80

SP - 3

EP - 13

JO - DIW Wochenbericht

JF - DIW Wochenbericht

SN - 0012-1304

IS - 29

ER -

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