Erziehungssystem

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Die Rezeption der Theorie sozialer Systeme gestaltet sich für die Erziehungswissenschaft generell als schwierig. Dies lag und liegt immer noch vorwiegend daran, das Systemtheorie sich vielschichtig darstellt, was auch in der Sammelrezension von Scheunpflug1 deutlich wird. Einmal abgesehen von ihren in der Erziehungswissenschaft kaum rezipierten philosophischen Ursprüngen kann man mehrere Arten von Systemtheorie wahrnehmen, die auch in die Pädagogik Eingang gefunden haben. In den 60er Jahren spielte die Kybernetische Didaktik/Pädagogik eine große Rolle, die wegen ihres reduzierten Menschenbildes (Lernmaschinen) letztlich scheiterte. Anfang der 70er Jahre wurde die Schule um Bateson und Watzlawick rezipiert, weil sie den subjektorientierten Zugang in der Erziehungswissenschaft stützen sollte. Eine weitere systemtheoretisch-technische Auffassung um Lenk und Ropohl konnte sich nicht durchsetzen – weil oder obwohl sie Luhmanns Theorie ablehnt: Die Autoren bezeichnen sie als „metaphysische Spekulation“2 Ende der 70er Jahre wurde Luhmanns Theorie sozialer Systeme mit bis in die 90er Jahre steigender Intensität aufgenommen und diskutiert. Gründe dafür liegen in der intellektuellen Schärfe, die bisweilen auf unklare pädagogische Problemgründungen gestoßen ist.3 Hinzu kam eine günstige Rezeptionslage durch die abnehmenden Rolle der Kritischen Theorie (auch wenn Habermas immer noch der meistzitierte Soziologie ist), die zuvor durchaus auch Supertheorie der Erziehungswissenschaft war.
Original languageGerman
Title of host publicationFunktionssysteme der Gesellschaft : Beiträge zur Systemtheorie von Niklas Luhmann
EditorsGunter Runkel, Günter Burkart
Number of pages40
Place of PublicationWiesbaden
PublisherVS Verlag für Sozialwissenschaften
Publication date2005
Pages155-194
ISBN (Print)978-3-531-14744-4
ISBN (Electronic)978-3-322-80782-3
DOIs
Publication statusPublished - 2005