Workshop „hbs-forschungsnetzwerk personal, arbeit, organisation“ - 2013

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Thorsten Jochims - Organisator*in

    Schöne, neue Arbeitswelt oder nur neue Formen der Ausbeutung?

    Das zehnte Treffen des Netzwerkes fand diesmal an der Universität Lüneburg statt und stand unter dem Thema „Schöne neue Arbeitswelt oder nur neue Formen der Ausbeutung?““. Insgesamt gab es acht Vorträge, die von Netzwerkmitgliedern und eingeladenen Referenten gehalten wurden. Marjaana Gunkel (Universität Lüneburg) trug Befunde einer empirischen Untersuchung vor. Sie behandelte die Frage, welche Faktoren die Bereitschaft von Studierenden bestimmen, später im Ausland zu arbeiten. Ingo Winkler (Universität Sonderburg, Dänemark) stellte eine qualitative Studie über dänische Leiharbeiter vor: Wie verarbeiten Leiharbeiter die unsichere Arbeitssituation, wie geben sie dieser Sinn, und was lässt sich daraus für die Identität von Leiharbeitern ableiten? Alexander Egeling, (Helmut Schmidt-Universität Hamburg) skizzierte die Grundlagen seines Dissertationsprojektes. Seine Arbeit geht der Frage nach, was Arbeitgeber zur Mitgliedschaft in einem Arbeitgeberverband bewegt. Robert Kirschner (Verdi-Gewerkschaftssekretär) stellte uns plastisch die Situation der Arbeitskräfte in Lebensmittelmärkten vor. Besonders prekär sind die Bedingungen häufig in solchen Märkten, die aus den Konzernen ausgegliedert werden und damit nicht mehr unter den jeweiligen Flächentarifvertrag fallen. Zudem diskutierte er mit uns gewerkschaftliche Ansatzpunkte und Strategien zur Verbesserung der Arbeits- und Entlohnungsbedingungen. Warum die Personal- und Organisationsforschung einseitig an Arbeitgeberinteressen orientiert ist und welche Spielräume es für eine andere Forschungsrichtung gibt, war das Thema des Referats von Werner Nienhüser (Universität Duisburg-Essen).

    Der zweite Tag des Treffens begann mit einem Vortrag von Max Kohlmann. In seinem Dissertationsprojekt geht es u.a. um die Frage, was ein „fortschrittsfähiges Unternehmen“ ist – eine Organisation, die insbesondere in der Lage ist, die Bedürfnisse ihrer Mitglieder zu befriedigen und gleichzeitig handlungs- und lernfähig zu sein. Außerdem wurden Möglichkeiten diskutiert, den Grad der Forschungsfähigkeit zu messen. Karin Reichel (Harriet Taylor Mill-Institut der Hochschule für Wirtschaft und Recht, Berlin) berichtete erste Befunde aus einem Projekt über den Qualifizierungsbedarf für Frauen in Aufsichtsräten. Ziel ist die Entwicklung eines entsprechenden Weiterbildungskonzeptes. Der Vortrag von Albert Martin (Universität Lüneburg) bildete den Abschluss des Netzwerktreffens. Martin stellte Modellierungen zu den Bedingungen eines „sozial induzierten Opportunismus“ vor. Anders gesagt: Wie kommt es, dass sich immer stärker egoististische Motivationen durchsetzen und sozial verfestigen?

    Alles in allem ergaben die Vorträge eine gelungene Mischung - nicht zuletzt auch im Verbund mit den kritisch nachfragenden Diskussionen - aus bodennahen empirischen Befunden, theoretischen Durchdringungen und politischen Reflexionen.
    27.09.201328.09.2013
    Workshop „hbs-forschungsnetzwerk personal, arbeit, organisation“ - 2013

    Veranstaltung

    Workshop „hbs-forschungsnetzwerk personal, arbeit, organisation“ - 2013

    27.09.1328.09.13

    Lüneburg, Deutschland

    Veranstaltung: Sonstiges

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