Editorial 02/2022: Ästhetisch-künstlerische Auseinandersetzungen mit digitalen Medien im Schulunterricht

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Die pandemiebedingte Schließung der Schulen und Universitäten setzte die Dringlichkeit von Digitalstrategien in der Fortbildungskultur von (Hoch)Schulen und die Notwendigkeit einer Stärkung medienpädagogischer Kompetenzen von Lehrenden, Studierenden sowie von Schülerinnen und Schülern vermehrt auf die bildungspolitische und gesellschaftliche Agenda. Eine Umstellung auf digital geprägte Lehr- und Lernangebote für den sogenannten Distanzunterricht musste jedoch unter großem Zeit- und Entscheidungsdruck erfolgen. Eine tiefergehende Auseinandersetzung mit der Medialität dieser veränderten Lehr- und Lernarrangements trat hinter pragmatischen Entscheidungen zurück. Damit einhergehend war vielerorts eine Vernachlässigung der ästhetisch-künstlerischen und damit körperlich, sinnlich erfahrbaren Ebene des Lehrens und Lernens zu beobachten (Krauß 2021 sowie der Beitrag von Anke Redecker in dieser Ausgabe). Die Suche nach den ästhetischen Wahrnehmungsdimensionen digitaler Lehr- und Lernmedien machte die Arbeitsgemeinschaft Medienkultur und -bildung der Gesellschaft für Medienwissenschaft daher zum Ausgangspunkt ihres Symposiums (2021), woraus auch die Schwerpunktbeiträge dieser Ausgabe stammen. Es sollten Lehr- und Lernformen in den Blick genommen werden, die durch digitale Medien wie beispielsweise Games, E-Portfolios, Videos, Webplattformen, Augmented-Reality- und Virtual-Reality-Anwendungen oder Apps unterstützt, erweitert, verändert oder womöglich ersetzt werden. Die Beiträge konnten unter anderem die folgenden Fragestellungen adressieren:

Wie können körperliche Ausdrucksformen und ästhetische
Erfahrungen in digitale Formate überführt werden?

Welche Potenziale oder Herausforderungen lassen sich beim unterrichtlichen Einsatz von digitalen Medien im Hinblick auf ästhetische Praxis (Elberfeld/Krankenhagen 2017) ausmachen? Inwiefern sind dabei Fachperspektiven und unterrichtsspezifische Rollenzuschreibungen zu berücksichtigen?

Welche Formen der Bewertung von Leistung, Kompetenz und/oder Wissen werden durch digitale Medien etabliert oder in digitale Bildungsangebote eingeschrieben (Claussen 2021) und inwiefern werden dabei inklusive Prozesse oder künstlerische Artikulationen mitgedacht?

Werden im Rahmen der medialen Spezifikationen und Interfacegestaltungen von digitalen Bildungsangeboten bestimmte Körper idealisiert? Inwiefern findet eine Reflexion darüber statt, auf welche Körper und Medienpraktiken die Applikationen rekurrieren und welche diese hervorbringen (Orland 2005; Beinsteiner/Kohn 2016; Rode/Stern 2019)?

Wie kann über ästhetisch-künstlerische, partizipative Umgangsformen ein medienkritischer Zugang zu digitalen Medien im Unterricht geübt werden (Niesyto 2012/2013; Wiesche/Lipinski 2020)?
Original languageGerman
JournalMedienimpulse
Volume60
Issue number2
Pages (from-to)1-24
Number of pages24
ISSN2307-3187
DOIs
Publication statusPublished - 21.06.2022

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