Deduktion, Induktion, Transduktion: Über Medienästhetik und digitale Objekte

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Jedes zeitalter ist durch eine bestimmte technische ästhetik geprägt. Der Ge­ brauch unterschiedlicher Produktions­ und Funktionsmedien bringt neue er­ fahrungsformen hervor, die eine erneuerung unserer weltwahrnehmung nach sich ziehen. Die prothetischen Organe, seien es nun werkzeuge, instrumente oder Maschinen, verändern unsere Verhaltens­ und Verstehensmuster. zum teil wird dies durch eine allgemeine tendenz des technologischen bestimmt, die in der Materialisierung aller möglichen Arten von Beziehungen durch Übertragung des unsichtbaren in sichtbare und messbare Formen besteht. So gelangen beispielsweise beim Schreiben Gedanken und erlebnisse aufs Papier; Flaschenzüge, Räder und ketten konkretisieren in mechanischer Hinsicht nur vorgestellte Bewegungen; die Dampfmaschine setzt energieflüsse zwischen wasser, treibstoffen, Rohren und zahnrädern zueinander in Beziehung; hier ließen sich weitere Beispiele, etwa elektrizität oder kernenergie ausführen. Die Medienästhetik steht mit ihrem Potenzial in einer engen Beziehung zu der neuen Materialität von technologien und wird von diesen konditioniert. Das Aufkommen digitaler Objekte im laufe der vergangenen Jahrzehnte, so scheint es mir, stellt uns vor eine neue Herausforderung, die darin besteht, eine neue ästhetik auf neue weise begrifflich zu fassen und zudem das konventionelle Verständnis von Medienästhetik ganz allgemein in Frage zu stellen.
Translated title of the contributionInduction, Deduction and Transduction: On Digital Objects and Media Aesthetics
Original languageGerman
JournalZeitschrift für Medienwissenschaft
Volume8
Issue number1
Pages (from-to)101-115
Number of pages15
ISSN1869-1722
DOIs
Publication statusPublished - 2013

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