Courbets Zweifel an der Verlässlichkeit des Sehsinns

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Courbets Brechen mit perspektivischen Regeln, tradierten Sehmustern und klassischen Formen des Bildaufbaus irritierte seine Zeitgenossen und wurde ebenso wie seine Format- und Farbwahl, sein Farbauftrag und seine Motivik als umstürzlerisch erachtet. Der vorliegende Beitrag spürt diesem zukunftsweisenden Potential von Courbets gestalterischer Praxis am Beispiel seiner Jagd-, Landschafts- und Aktmalerei der späten 1850er und 1860er Jahre nach und sucht ausgehend von den zeitgenössischen Debatten und Urteilen die heute eher mittelbar greifbare, zivilisationskritische und politische Brisanz des Dargestellten und seiner Darstellungsweise zu rekonstruieren. Dem herkömmlichen und damit für verlässlich befundenen, (zentral)perspektivisch organisierten Bildaufbau – im Merleau-Ponty’schen Sinne dem „stillgesetzten Blick“ als Ausdruck domestizierten Sehens – setzte Courbet neue Wahrnehmungs- und Sichtbarkeitsmodelle entgegen
Original languageGerman
JournalKunsttexte.de : kritische Texte und Bilder zur Geschichte der Kunst
Issue number4
Pages (from-to)1-15
Number of pages15
ISSN1618-8101
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Publication statusPublished - 2010
Externally publishedYes

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