Uncovered workers in plants covered by collective bargaining: Who are they and how do they fare?

Publikation: Arbeits- oder Diskussionspapiere und BerichteArbeits- oder Diskussionspapiere

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In Deutschland zahlen Arbeitgeber traditionell den gleichen Tariflohn für
Gewerkschaftsmitglieder und -nichtmitglieder im selben Betrieb, um letztere von einem Gewerkschaftsbeitritt abzuhalten. Mit aktuellen Daten aus der Verdienststrukturerhebung untersuchen wir, welche Arbeitnehmer in tarifgebundenen Betrieben heute noch individuell von tariflich vereinbarten Gewerkschaftslöhnen profitieren, welche Arbeitnehmer davon nicht mehr abgedeckt werden, und was dies für deren Entlohnung bedeutet. Wir zeigen, dass ungefähr 9 Prozent der Arbeitskräfte in tarifgebundenen Betrieben keine individuelle Abdeckung (und damit keinen Gewerkschaftslohn) mehr erfahren. Ökonometrische Analysen mit unbedingten Quantilsregressionen und Firmenfixe-Effekte-Schätzungen machen deutlich,
dass das Fehlen einer individuellen Abdeckung durch Tarifverträge für die meisten
Arbeitskräfte substanzielle Auswirkungen auf ihre Entlohnung hat. Nicht gewerkschaftlich organisierte Niedriglöhner und solche auf unteren Hierarchieebenen leiden besonders, weil ihre Arbeitgeber davon absehen, die Tariflöhne auf sie anzuwenden, um geringere Löhne zahlen zu können. Dieses Vorgehen gefährdet das gewerkschaftliche Ziel, alle benachteiligten Arbeitskräfte zu schützen.
OriginalspracheEnglisch
ErscheinungsortLüneburg
VerlagInstitut für Volkswirtschaftslehre der Universität Lüneburg
Anzahl der Seiten27
PublikationsstatusErschienen - 01.02.2022