Das Weltsystem Des Erdöls Eine theoretisch-empirische Skizze

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In diesem Beitrag wird versucht, Konstruktionsprinzipien und Bewegungsmuster der Weltwirtschaft des Erdöls theoriegeleitet und auf historisch-empirischer Grundlage in Form von Hypothesen zu formulieren. Unter Weltwirtschaft des Erdöls wird die um Förderung, Verarbeitung, Verteilung und Verbrauch von Erdöl herum gruppierte, variable Konfiguration von Nationalstaaten, multinationalen Konzernen und Weltmarktbeziehungen sowie der OPEC als internationale Organisation verstanden. Die Argumentationsfigur besteht aus einer Kette von vier miteinander verknüpften und teilweise einander überlagernden Funktionsprozessen: 1. Kapitalismus als profitorientierte, innovative und expansive Wirtschaftsweise; 2. Inkorporation externer Erdölvorkommen durch Regierungen und Unternehmen der Zentrumsländer als Konsequenz des Kapitalismus; 3. als Reaktion auf die Übermacht internationaler Konzerne: der Aufbau von Gegenmacht auf Seiten der exportierenden Peripherieländer zur Aneignung der Ölvorkommen und Veränderung der asymmetrischen Austauschbeziehungen und 4. Umstellungen des weltwirtschaftlichen Integrationsmodus nach schweren wirtschaftlichen und politischen Krisen auf der Basis eines Interessenausgleichs zwischen Zentrum und Peripherie. Die Analyse wird mit einem einfachen Funktionsyklus-Modell der kapitalistischen Weltwirtschaft abgeschlossen.
Titel in ÜbersetzungThe World-System of Oil: A Theoretical and Empirical Sketch
OriginalspracheDeutsch
ZeitschriftKölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie
Jahrgang55
Ausgabenummer3
Seiten (von - bis)421-446
Anzahl der Seiten26
ISSN0023-2653
DOIs
PublikationsstatusErschienen - 01.09.2003

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