Präattentive Bewertungsprozesse bei der Wahrnehmung von Bildern

Publikation: Beiträge in ZeitschriftenZeitschriftenaufsätzeForschungbegutachtet

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In Anlehnung an Überlegungen zu präattentiven Reizverarbeitungsmechanismen wurde untersucht, wie schnell sich Bewertungsurteile über Bilder von Wohnhäusern generieren. Um zu überprüfen, ob dies auf der Grundlage struktureller Merkmale geschieht oder ob solche Urteile eine semantische Bestimmung voraussetzen, wurden zehn verschiedene Fotografien von Häusern überschwellig, unterschwellig aufrechtstehend und unterschwellig kopfstehend dargeboten. Die kopfstehende Präsentation der Objekte sollte eine Veränderung der Bedeutung induzieren. 60 Versuchspersonen wurden im Anschluss an individuelle Schwellenmessungen einer der drei Darbietungsbedingungen zugewiesen. Mittels mehrerer Skalen mussten die Probanden nach jeder Bilddarbietung ihren Wahrnehmungseindruck beurteilen. Die mittleren Bewertungsurteile über die Häuser fielen bei überschwelliger und tachistoskopisch aufrechtstehender Darbietung sehr ähnlich aus. Die clusteranalytische Untersuchung der Urteilsstrukturen unter den verschiedenen Versuchsbedingungen erbrachte Hinweise darauf, dass neben der Auswertung struktureller Merkmale auch komplexere Reizrelationen, die spezifische Bedeutungen indizieren, ausgewertet wurden.
OriginalspracheDeutsch
ZeitschriftSchweizerische Zeitschrift für Psychologie
Jahrgang49
Ausgabenummer3
Seiten (von - bis)173-180
Anzahl der Seiten8
ISSN0036-7869
PublikationsstatusErschienen - 1990
Extern publiziertJa