Mediengewalt und Machtverhältnisse: Genderperspektive als Aufforderung zu gesellschaftsbezogener Rezeptionsforschung

Publikation: Beiträge in SammelwerkenAufsätze in SammelwerkenForschung

Authors

In kaum einem anderen Kontext kommt Geschlecht als Strukturkategorie eine so stabile Bedeutung zu wie in Bezug auf Inhalt, Nutzung und Rezeption von Mediengewalt. Und in kaum einem anderen Forschungsfeld bleibt dieses Gendering dermaßen unerklärt wie in der Mediengewaltforschung. Aufgezeigt wird, dass es sich hier nicht um ‚androzentrische Vergesslichkeit‘ handelt, sondern dass die üblichen Wirkungsmodelle eine theoretische Integration nicht erlauben. Denn der traditionellen Mediengewaltforschung liegt ein Denkmodell zu Grunde, in dem die fiktionalen Gewalterzählungen des Fernsehens und ihre Rezeption außerhalb der Gesellschaft verortet werden. Es ist aber die gesellschaftliche Kontextuierung der Gewalttexte durch die Rezipierenden, die Geschlechterpositionen und subkulturelle Positionierungen insgesamt bedeutsam werden lasst. Vor diesem Hintergrund werden die Leerstellen der Mediengewaltforschung aufgezeigt (Aggressionszentrierung, Ausblendung der Aneignungsprozesse und des sozialen Gehalts der Texte) und das ihnen zugrundeliegende Gesellschaftsbild analysiert. Anknüpfend am Kommunikationsverständnis der Cultural Studies wird die Notwendigkeit gesellschaftsbezogener Analysen anhand ausgewählter Befunde aus einer Rezeptionsanalyse veranschaulicht und eine neue theoretische Perspektive auf Mediengewalt eröffnet.
OriginalspracheDeutsch
TitelKommunikationswissenschaft und Gender Studies
HerausgeberElisabeth Klaus, Jutta Röser, Ulla Wischermann
Anzahl der Seiten31
ErscheinungsortWiesbaden
VerlagWestdeutscher Verlag
Erscheinungsdatum2002
Seiten42-72
ISBN (Print)3531135546, 978-3-531-13554-0
ISBN (elektronisch)978-3-322-80386-3
DOIs
PublikationsstatusErschienen - 2002
Extern publiziertJa

DOI

Zuletzt angesehen

Publikationen

  1. Nationalsozialistischer Erziehungsstaat
  2. Die Verkehrsdrehscheibe Basel im internationalen Standortwettbewerb
  3. Historiker im Nationalsozialismus
  4. Politische Logik administrativen Handelns?
  5. Hilfeplanverfahren gem. § 36 SGB VIII und strafrechtliche Fahrlässigkeitshaftung in der Jugendhilfe
  6. Schrifliches Argumentieren verbessern über Fähigkeits- und Fächergrenzen hinweg
  7. Zusammenfassung und Schlussfolgerungen
  8. Roger B. Nelsen (Autor), Nicola Oswald (Hrsg.) Beweisen ohne Worte; Springer, Berlin, Heidelberg 2016
  9. Kommunale Wählergemeinschaften in Ost- und Westdeutschland
  10. Rechtliche Möglichkeiten der Bodenneuordnung bei flächenbeanspruchenden Maßnahmen im ländlichen Raum
  11. Die Rohstoff-Expedition - Entdecke, was in (d)einem Handy steckt !
  12. Ist das Thema Anleihekommunikation bei Bond-Emittenten angekommen?
  13. Mentaliät und Lehrperson
  14. Entrepreneurial University Archetypes:
  15. Krieg und artifizieller Städtebau
  16. Power and resistance in the global fight against tax evasion
  17. Zur Neufassung des KapMuG und zur Verjährungshemmung bei Prospekthaftungsansprüchen
  18. Nachrichten aus dem 'Herz der Finsternis'
  19. Medienwandel kompakt 2011 - 2013
  20. Editorische Notizen - Einblicke in die Kommunikation über Nachhaltigkeit
  21. Mögliche Einbettung der neuen nichtfinanziellen Erklärung in die handelsrechtliche Unternehmenspublizität und -prüfung.
  22. Population ecology of the rare carabid beetle Carabus variolosus (Coleoptera : Carabidae) in North-west Germany
  23. Plädoyer zur Einrichtung eines International Sustainability Standards Board (ISSB) als Pendant zum IASB
  24. Zum Einkommensreichtum Älterer in Deutschland
  25. Zum Einkommensreichtum Älterer in Deutschland
  26. Anspruchsgruppen im Innovationsprozess der grünen Biotechnologie : Analyse und Handlungsempfehlungen für Organisationen
  27. Für das Politische in der politischen Ökonomie
  28. Zukunft der Bildung
  29. Pflanzenbehandlungs- und Schädlingsbekämpfungsmittel in niedersächsischen Fließgewässern von 1994 bis 2001
  30. Komposition und Produktion von populärer Musik
  31. Die FDS-Förderkonzeption: Über Sprache wissenschaftliches Denken und Emotionswissen aufbauen