Iran: Streit um Urananreicherung gefährdet Ausbau der Öl- und Erdgasgewinnung und führt zu Spannungen auf dem Ölmarkt
Publikation: Beiträge in Zeitschriften › Zeitschriftenaufsätze › Forschung
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in: DIW Wochenbericht, Jahrgang 73, Nr. 23, 08.06.2006, S. 343-351.
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T1 - Iran: Streit um Urananreicherung gefährdet Ausbau der Öl- und Erdgasgewinnung und führt zu Spannungen auf dem Ölmarkt
AU - Horn, Manfred
AU - Kemfert, Claudia
PY - 2006/6/8
Y1 - 2006/6/8
N2 - Der Iran verfügt nach Saudi-Arabien über die größten nachgewiesenen Ölreserven und nach Russland über die größten Erdgasreserven. Bereits seit Jahrzehnten exportiert dieses Land in großem Umfang Rohöl, vorwiegend an Abnehmer in Europa und Asien. Künftig sollen diese Exporte noch erhöht werden und große Erdgaslieferungen hinzu kommen. Um dafür trotz des stark wachsenden eigenen Energiebedarfs Spielraum zu haben, will der Iran auch Kernkraftwerke betreiben und eine Urananreicherungsanlage errichten. Insbesondere der geplante Bau einer Urananreicherungsanlage nährt den Verdacht, dass mit der Nutzung der Kernenergie weniger energiewirtschaftliche als militärische Ziele verfolgt werden. Die internationale Gemeinschaft versucht daher, den Iran zum Verzicht auf den Bau einer solchen Anlage zu bewegen und bietet dafür eine intensive Kooperation bei der friedlichen Nutzung der Kernenergie an. Sollten diese Bemühungen scheitern, könnten die UN Sanktionen verhängen, die es dem Iran schwer machen würden, die Öl- und Erdgasförderung im geplanten Tempo auszubauen. Hoffnungen auf eine mittelfristige Entspannung auf den Ölmärkten würden im Keim erstickt und eine neue Runde von Ölpreissteigerungen könnte eingeleitet werden.
AB - Der Iran verfügt nach Saudi-Arabien über die größten nachgewiesenen Ölreserven und nach Russland über die größten Erdgasreserven. Bereits seit Jahrzehnten exportiert dieses Land in großem Umfang Rohöl, vorwiegend an Abnehmer in Europa und Asien. Künftig sollen diese Exporte noch erhöht werden und große Erdgaslieferungen hinzu kommen. Um dafür trotz des stark wachsenden eigenen Energiebedarfs Spielraum zu haben, will der Iran auch Kernkraftwerke betreiben und eine Urananreicherungsanlage errichten. Insbesondere der geplante Bau einer Urananreicherungsanlage nährt den Verdacht, dass mit der Nutzung der Kernenergie weniger energiewirtschaftliche als militärische Ziele verfolgt werden. Die internationale Gemeinschaft versucht daher, den Iran zum Verzicht auf den Bau einer solchen Anlage zu bewegen und bietet dafür eine intensive Kooperation bei der friedlichen Nutzung der Kernenergie an. Sollten diese Bemühungen scheitern, könnten die UN Sanktionen verhängen, die es dem Iran schwer machen würden, die Öl- und Erdgasförderung im geplanten Tempo auszubauen. Hoffnungen auf eine mittelfristige Entspannung auf den Ölmärkten würden im Keim erstickt und eine neue Runde von Ölpreissteigerungen könnte eingeleitet werden.
KW - Sanktion
KW - Erdölgewinnung
KW - Erdgasgewinnung
KW - Iran
KW - Volkswirtschaftslehre
M3 - Zeitschriftenaufsätze
VL - 73
SP - 343
EP - 351
JO - DIW Wochenbericht
JF - DIW Wochenbericht
SN - 0012-1304
IS - 23
ER -