‚Infra-Politik‘ der Willkommensgesellschaft

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Im Zuge der so genannten Flüchtlingskrise haben in sehr kurzer Zeit Millionen von Bundesbürger*innen begonnen, sich ehrenamtlich für Geflüchtete einzusetzen. Damit ist eine breite, viele gesellschaftliche Kreise umfassende Bewegung entstanden, die sich deutlich von früheren Solidaritätsbewegungen für Geflüchtete unterscheidet. Der Fokus auf humanitäre Hilfe und Integrationsmaßnahmen und das geringe Maß an weltanschaulicher Kohärenz lassen vermuten, dass von einer sozialen Bewegung im konventionellen Sinne nicht gesprochen werden kann. Das neue Ehrenamt ist aber keineswegs unpolitisch, wie eine Analyse von Umfragedaten und qualitativen Interviews mit Ehrenamtler*innen in verschiedenen Bundesländern zeigt: Geflüchteten zu helfen ist für die meisten Ehrenamtlichen auch eine Form des politischen Zeichensetzens, insbesondere gegen rechtsextreme Mobilisierungen oder Stimmungsmache auf lokaler Ebene.
OriginalspracheDeutsch
ZeitschriftForschungsjournal Soziale Bewegungen
Jahrgang30
Ausgabenummer3
Seiten (von - bis)16-24
Anzahl der Seiten9
ISSN2192-4848
PublikationsstatusErschienen - 2017
Extern publiziertJa

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