Die veränderte Gesellschaft: Wie der demografische Wandel unsere Gesellschaft und Arbeitswelt verändern wird
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In kaum einem anderen Land zeigt sich der demografische Wandel so stark wie in Deutschland: Das mit derzeit 1,4 Kindern pro Frau deutlich unter dem Niveau zur Erhaltung der Bevölkerungszahl (2,1 Kinder pro Frau) liegende Geburtenniveau führt zu einem Rückgang der Bevölkerungszahl und die kontinuierlich steigende Lebenserwartung führt zu einer Verschiebung der Altersstruktur mit einem wachsenden Anteil Älterer und einem sinkenden Anteil Jüngerer. Die Bevölkerung Deutschlands wird im Jahr 2060 voraussichtlich nur noch zwischen 65 und 70 Millionen Menschen liegen. Gleichzeitig wird ein Drittel der Einwohner mindestens 65 Jahre alt sein – ein Siebtel sogar mindestens 80 Jahre. Damit stehen einer mindestens 65-jährigen Person nur noch etwa 1,5 Personen im erwerbsfähigen Alter gegenüber. Das Erwerbspersonenpotenzial wird dabei zu einem erheblichen Anteil aus Personen über 50 Jahren bestehen, und die Anhebung der Regelaltersgrenze auf 67 Jahre oder höher wird die Gruppe der älteren Erwerbsbevölkerung noch vergrößern.
Doch wie werden sich diese Entwicklungen auf die Gesellschaft und damit auch auf die Arbeitswelt auswirken? Verschiedene Autoren postulieren, dass die strukturellen Veränderungen zu starken Belastungen der Gesellschaft führen werden. So könnte die Verringerung des Erwerbspersonenpotenzials und seine Altersstruktur die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands und der hier ansässigen Unternehmen schwächen, da Innovationsfähigkeit und Produktivität abnehmen. Die große Anzahl an Älteren könnte zudem das Renten- und Gesundheitssystem überlasten.
Die genannten Befürchtungen machen deutlich, dass eine durch den demografischen Wandel in ihrer Alterszusammensetzung veränderte Gesellschaft auch neu angepasste Rahmenbedingungen für Zusammenleben und Arbeit braucht. Die durch diese Veränderungen entstehenden Anpassungen werden Auswirkungen auf die gesamte Gesellschaft haben. Eine rechtzeitige neue Aushandlung des Generationenvertrags erscheint vor diesem Hintergrund unabdingbar. Nach und nach wird der Politik, den Unternehmen und Tarifpartnern aber auch den Bürgern der Handlungsbedarf bewusst, der sich aus einer schrumpfenden Erwerbsbevölkerung und veränderter Altersstruktur von Belegschaften ergibt. So haben zum Beispiel die Chemie-Sozialpartner den Tarifvertrag „Lebensarbeitszeit und Demografie“ vereinbart und weiter entwickelt, um den Herausforderungen durch den demografischen Wandel zu begegnen.
Niemand kann die Zukunft voraussagen, da sie maßgeblich von Entscheidungen von Politik, Unternehmen und Individuen, auch außerhalb Deutschlands, abhängt. Die Mehrheit der Bevölkerung in Deutschland sieht laut einer Studie der BAT Stiftung für Zukunftsfragen der Zukunft positiv entgegen. Wir sind weiterhin Zukunftsoptimisten. Auch dass die durch den demografischen Wandel ausgelösten Herausforderungen immer stärker und von immer mehr Personen erkannt werden, lässt auf eine gemeinsam und gut gestaltbare Zukunft hoffen. Dies zeigen unter anderem die im Demografiebericht des Bundesministeriums des Innern aufgezeigten Handlungsoptionen. In diesem Beitrag werden wir vor dem gegebenen Hintergrund ein Szenario dazu skizzieren, wie sich Bereiche der Gesellschaft und der Arbeitswelt idealerweise darstellen könnten, wenn die Potenziale und Herausforderungen der demografischen Entwicklungen gestalterisch genutzt und angemessene Maßnahmen eingeleitet werden. Selbstverständlich sind Prognosen immer durch ein hohes Maß an Unsicherheit gekennzeichnet. So kommt es zum Beispiel aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Entwicklungen in Europa zu ungewohnt starken Wanderungsbewegungen nach Deutschland. Während 2008 noch ein negativer Wanderungssaldo für Deutschland verzeichnet wurde, lag der Wanderungsgewinn 2012 bei mindestens 340.000 Personen. Bereits 2011 zogen 842.000 ausländische Personen vor allem aus EU-Ländern nach Deutschland, was abzüglich der Fortzüge zu einem Wanderungsgewinn in Höhe von 279.000 Personen führte. Ähnlich der Wanderungsbilanz unterliegt die Entwicklung von Gesellschaft und Arbeit der Zukunft verschiedensten unvorhersehbaren Einflüssen, die wir in dem folgenden skizzierten Zukunftsszenario nicht mit abbilden können.
Doch wie werden sich diese Entwicklungen auf die Gesellschaft und damit auch auf die Arbeitswelt auswirken? Verschiedene Autoren postulieren, dass die strukturellen Veränderungen zu starken Belastungen der Gesellschaft führen werden. So könnte die Verringerung des Erwerbspersonenpotenzials und seine Altersstruktur die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands und der hier ansässigen Unternehmen schwächen, da Innovationsfähigkeit und Produktivität abnehmen. Die große Anzahl an Älteren könnte zudem das Renten- und Gesundheitssystem überlasten.
Die genannten Befürchtungen machen deutlich, dass eine durch den demografischen Wandel in ihrer Alterszusammensetzung veränderte Gesellschaft auch neu angepasste Rahmenbedingungen für Zusammenleben und Arbeit braucht. Die durch diese Veränderungen entstehenden Anpassungen werden Auswirkungen auf die gesamte Gesellschaft haben. Eine rechtzeitige neue Aushandlung des Generationenvertrags erscheint vor diesem Hintergrund unabdingbar. Nach und nach wird der Politik, den Unternehmen und Tarifpartnern aber auch den Bürgern der Handlungsbedarf bewusst, der sich aus einer schrumpfenden Erwerbsbevölkerung und veränderter Altersstruktur von Belegschaften ergibt. So haben zum Beispiel die Chemie-Sozialpartner den Tarifvertrag „Lebensarbeitszeit und Demografie“ vereinbart und weiter entwickelt, um den Herausforderungen durch den demografischen Wandel zu begegnen.
Niemand kann die Zukunft voraussagen, da sie maßgeblich von Entscheidungen von Politik, Unternehmen und Individuen, auch außerhalb Deutschlands, abhängt. Die Mehrheit der Bevölkerung in Deutschland sieht laut einer Studie der BAT Stiftung für Zukunftsfragen der Zukunft positiv entgegen. Wir sind weiterhin Zukunftsoptimisten. Auch dass die durch den demografischen Wandel ausgelösten Herausforderungen immer stärker und von immer mehr Personen erkannt werden, lässt auf eine gemeinsam und gut gestaltbare Zukunft hoffen. Dies zeigen unter anderem die im Demografiebericht des Bundesministeriums des Innern aufgezeigten Handlungsoptionen. In diesem Beitrag werden wir vor dem gegebenen Hintergrund ein Szenario dazu skizzieren, wie sich Bereiche der Gesellschaft und der Arbeitswelt idealerweise darstellen könnten, wenn die Potenziale und Herausforderungen der demografischen Entwicklungen gestalterisch genutzt und angemessene Maßnahmen eingeleitet werden. Selbstverständlich sind Prognosen immer durch ein hohes Maß an Unsicherheit gekennzeichnet. So kommt es zum Beispiel aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Entwicklungen in Europa zu ungewohnt starken Wanderungsbewegungen nach Deutschland. Während 2008 noch ein negativer Wanderungssaldo für Deutschland verzeichnet wurde, lag der Wanderungsgewinn 2012 bei mindestens 340.000 Personen. Bereits 2011 zogen 842.000 ausländische Personen vor allem aus EU-Ländern nach Deutschland, was abzüglich der Fortzüge zu einem Wanderungsgewinn in Höhe von 279.000 Personen führte. Ähnlich der Wanderungsbilanz unterliegt die Entwicklung von Gesellschaft und Arbeit der Zukunft verschiedensten unvorhersehbaren Einflüssen, die wir in dem folgenden skizzierten Zukunftsszenario nicht mit abbilden können.
Originalsprache | Deutsch |
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Titel | Arbeitsleben 3.0 : Erfolg in einer veränderten Welt |
Herausgeber | Axel Schack, Nora Hummel, Jürgen Funk |
Anzahl der Seiten | 21 |
Erscheinungsort | Frankfurt |
Verlag | Frankfurter Allgemeine Buch |
Erscheinungsdatum | 06.10.2013 |
Seiten | 68-85 |
ISBN (Print) | 9783956010231 |
Publikationsstatus | Erschienen - 06.10.2013 |
- Betriebswirtschaftslehre - Arbeit in der Rente, Silver Work, Zukunft der Arbeit, Demografischer Wandel, Arbeitswelt
- Psychologie - Arbeit in der Rente, Silver Work, Zukunft der Arbeit, Demografischer Wandel, Arbeitswelt
- Wirtschaftspsychologie - Arbeit in der Rente, Silver Work, Zukunft der Arbeit, Demografischer Wandel, Arbeitswelt