Die Experimentalkultur in einer Seifenblase. Das epistemische Potenzial in Chardins Malerei
Projekt: Dissertationsprojekt
Projektbeteiligte
- Hosseini, Anita (Wissenschaftliche Projektleitung)
Beschreibung
Gegenstand des Dissertationsvorhabens ist das moderne Verhältnis von Wissen, Wissenschaft und Kunst, wie es sich in der Mitte des 18. Jahrhunderts vor allem in Frankreich wirkmächtig vollzieht, und das in einer Popularisierung des Wissens und der starken Präsenz einer Experimentalkultur mündet. Die Dissertation untersucht, auf welche Weise Bildwerke dazu dienen, die Betrachtung der Welt zu erlernen und zu verändern. An Chardin lässt sich, so die These, zeigen, dass die Malerei nicht nur Erkenntnisse der Naturwissenschaften veranschaulichen kann, sondern selbst epistemisches Potenzial besitzt. Ausgangspunkt ist die Studie von Michael Baxandall, der das Interesse Chardins an zeitgenössischer Optik in ihrer populären Version herausgearbeitet hat. Baxandalls These, Chardin habe nicht mehr die Wahrnehmung von Substanzen, Körpern und Oberflächen dargestellt, sondern die Wahrnehmung der Wahrnehmung, soll auf das Bild Die Seifenblase übertragen werden. Das Dissertationsvorhaben soll darlegen, dass es nicht allein um die Darstellung optischer Erkenntnisse geht, sondern vielmehr um die Leistung des Bildes, diese, dem Experiment vergleichbar, nachvollziehbar zu machen und den Betrachter dazu anzuleiten, optisches Wissen durch eigene Erfahrungen, mit eigenen Augen zu erlangen.
Status | Laufend |
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Zeitraum | 01.10.11 → … |