Professur für Kultursoziologie
Organisation: Professur
Organisationsprofil
Die Professur für Kultursoziologie vertritt die Kultursoziologie in Forschung und Lehre als eigenständige soziologische Perspektive. Sie interessiert sich dafür, was Gesellschaften in ihrem Innersten zusammenhält, bewegt, oder auseinanderfallen lässt. Zu unterscheiden ist dieses Anliegen von jenem eingegrenzten Interesse der Soziologie der Kultur, die als Bindestrich-Soziologie Phänomene der Kulturproduktion in der Hoch- und Populärkultur untersucht. Die hier vertretene Kultursoziologie ist auch abzugrenzen von der (heute fast nur noch in historischer Perspektive bedeutsamen) vergleichenden Kulturforschung, die ganze Gesellschaften als kulturelle Entitäten in den Blick nimmt.
Die Professur widmet sich der Kultursoziologie daher im Verständnis einer allgemeinen theoretischen Perspektive auf Gesellschaft. Dies geschieht ausgehend von der Annahme, das kulturelle Prozesse für die Konstitution von Gesellschafteine eigenständige Relevanz haben. Kultur wird mithin, anders als in der traditionellen Soziologie, mit Jeffrey Alexander nicht als die abhängige, sondern als die unabhängige Variable verstanden: Sie ist weder ein bloßer Effekt sozialer Strukturen wie etwa der Ökonomie, der Arbeitsteilung oder der Milieu- und Klassenstruktur, noch lässt sie sich getrennt von bzw. als Verlängerung der Ebene der gesellschaftlichen Bedeutungsproduktion oder des gesellschaftlichen Sinns betrachten. Kultur ist vielmehr konstitutiv für die sozialen Strukturen, auch wenn sie nicht mit ihnen gleichzusetzen ist. Sie trägt, eingebettet in soziostrukturelle Kontexte, zentral zur sozialen Konstitution von Bedeutung bei. Der Schwerpunkt kultursoziologischer Auseinandersetzung am Lehrbereich wird auf nachstrukturalistische, poststrukturalistische und neo-marxistische Ansätze an der Schnittstelle zu den Kulturwissenschaften und der Ethnologie gelegt.
Forschungsschwerpunkte
Der Lehrbereich widmet sich der Kultursoziologie zudem über konkrete Themenbereiche. Diese sind in der gegenwartsbezogenen politischen Soziologie sowie einer als politische Soziologie verstandenen Rechts- und Kriminalsoziologie lokalisiert. Politische Phänomene und Prozesse wie etwa Staatlichkeit und staatliche Praktiken oder politischer Aktivismus sind stets auch kulturell bedingt. Sie beruhen auf symbolischen Ordnungen ebenso, wie sie symbolische Ordnungen reproduzieren oder erneuern.
Von besonderem Interesse sind dabei:
- Kulturen des Regierens, insbesondere hinsichtlich Formen von Staatlichkeit mit Fokus auf soziale Normen, Normierungen und Sanktionierungen (Soziologie des Strafens und des Abolitionismus, des Kriminaljustizsystems und der Sicherheit)
- Kulturen des Rechts, insbesondere mit Blick auf theoretische Grundlagen und Recht im Alltag (Pierre Bourdieus Rechtsdenken, Theorien der Rechtskonformität, Lai:innen im Recht, politische Kämpfe im Recht)
- Kulturen des Protests in ihrem Wechselspiel mit staatlicher Regulierung (Verhältnis von Polizei und Straßenprotest, Subjektivierung und Regulierung)
SRF: Nach Krawallen: Frankreichs Polizeiarbeit im Fokus
03.07.23
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FAZ: Polizeigewalt in Frankreich: Schikane und Rassismus
03.07.23
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DW: En France et en Allemagne, deux conceptions de la police
29.06.23
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Wie ticken "Reichsbürger"? Leuphana untersucht rechte Bewegung
01.03.23
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Der zentrale Konflikt ist der Status des Ungeborenen
28.12.22
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Gast im Podcast Gesellschaft Besser Machen
15.12.22
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Reichsbürger: Was treibt sie an? Kultursoziologin Dr. Andrea Kretschmann erforscht die Szene
14.12.22
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Was wollen die Reichsbürger? Für ihre alternativen Ordnungen haben sie äußerst heterogene Utopien
13.12.22
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»Die Polizei ist eine strukturell konservative Institution«
Kretschmann, A. & Kreutzer, L.
26.02.22
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Studienfach Kriminologie: Ringen um wissenschaftliche Eigenständigkeit
14.01.22
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Menschen & Mächte: Wenn die Polizei kommt
18.11.21
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Die „drohende Gefahr“ als Schlüsselbegriff einer Sekuritisierung des Rechts
Kretschmann, A. & Legnaro, A.
20.04.21
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Wozu Kultur? Für ein Erlebnis von Gemeinschaft
25.02.21
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Geschützte Demokratie
Kretschmann, A. & Legnaro, A.
15.01.21
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Die Geschichte der Polizei - Staatliches Gewaltmonopol in Uniform
Kretschmann, A. & Kühn, K.
22.05.19
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Recht in Bewegung / Le droit en mouvement
Kretschmann, A. & Mouralis, G.
20.11.18
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Publikation: Das Rechtsdenken Pierre Bourdieus
20.11.18
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Die Erfindung des ‚Gefährders’. Zum Wechselverhältnis semantischer und materieller Innovation in Gewaltordnungen
18.09.17
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Soziale Probleme werden in Sicherheitsprobleme umkodiert
Kretschmann, A. & Felke, C.
15.06.17
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Schutz auf Kosten der Freiheit? Wie der Rechtsstaat auf die Terrorgefahr reagiert
Kretschmann, A. & Nagiller, J.
20.04.17
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Sobotkas Knallbonbons: Wie man über rechten Populismus sprechen kann
Kretschmann, A. & Fuchs, W.
14.03.17
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Kleidervorschriften, Fußfesseln, Mindestlohn – ein Regierungsprogramm
15.02.17
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Es ist Krieg in den artifiziellen Städten...
01.02.17
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Konsum statt Demokratie: Warum die ÖVP Demos aus der Stadt verbannen will
Kretschmann, A. & Legnaro, A.
21.10.16
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Andrea Kretschmann: Eine Kriminalsoziologin am CMB
Kretschmann, A. & Vannier, S.
01.10.16
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Änderung des Sicherheitspolizeigesetzes: Der störende Eindruck genügt
20.06.16
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Ballforschung
Kretschmann, A. & Fiedler, M.
04.02.15
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Repression abseits der Straße: Der Polizeieinsatz am „Akademikerball“ 2015
02.02.15
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