SPEE: Eine (Zwischen-) Bilanz aus Sicht der Forschung.

Aktivität: Vorträge und GastvorlesungenGastvorträge und -vorlesungenForschung

Andreas Seifert - Gastredner*in

    Die Orientierung an Kompetenzen und Standards stellen ein zentrales Element der Reform der Lehrerausbildung dar. Inwieweit diese Neuorientierung die angestrebten Wirkungen und Erfolge hervorruft, ist bisher leider nur schwierig zu beantworten, da zur Kompetenzmessung in der Lehrerbildung kaum valide Intsrumente vorliegen. Vor diesem Hintergrund werden an der Universität Paderborn im Rahmen des SPEE-Projekts (SPEE: Standards, Profile, Entwicklung, Evaluation) Instrumente zur Kompetenzmessung bei angehenden Lehrkräften entwickelt. Ziel der Instrumentenentwicklung ist es, die Qualitätssicherung und -entwicklung der Lehramtsstudiengänge auf Grundlage fundierter empirischer Daten vorzunehmen.
    Fasst man den Stand der aktuellen Forschung zur Kompetenzmessung zusammen, so konstituieren sich professionelle Kompetenzen von Lehrkräften aus handlungsrelevantem Wissen, Beliefs und motivationalen Orientierungen (Bromme, 1997). Weiterhin wird zwischen dem jeweiligen fachlichen und fachdidaktischem Wissen eines Unterrichtsfachs und dem erziehungswissenschaftlichen Wissen unterschieden.
    In Paderborn wurden bzw. werden objektive Leistungstests zur Erfassung des Fach- und Fachdidaktikwissens in verschiedenen Unterrichtsfächern (Physik, Sport und Deutsch) sowie ein Instrument zur Messung des allgemeinen pädagogischen Wissens entwickelt.
    Sowohl die Langform als auch die Kurzform des Instruments zur Testung allgemeinen pädagogischen Wissens weisen zufrieden stellende Reliabilitäten auf (α = .868 resp. α = .708). Die Konstruktvalidität des Instruments wurde mithilfe von Strukturgleichungsmodellen überprüft und bestätigt. Die Kurzform wurde im Zusammenhang mit den Tests zur Messung fachlichen und fachdidaktischen Wissens in den Fächern Physik und Sport sowie in der LEK-Studie eingesetzt (LEK: Längsschnittliche Erhebung pädagogischer Kompetenzen von Lehramtsstudierenden).
    Das Instrument zur Kompetenzmessung im Unterrichtsfach Physik setzt sich unter anderem aus einem Testteil zur Messung fachlichen Wissens (α = .81), des fachdidaktischen Wissens (α = .75) und des allgemeinen pädagogischen Wissens (s. o.; α = .82) zusammen. In einer Befragung von 436 angehenden Physiklehrern stellte sich heraus, dass es bedeutsame Unterschiede in der Zusammenhangsstruktur dieser drei Wissenbereiche je nach Studiengang (die universitären Studiengänge für Sekundarstufe 1 bzw. 2 sowie den PH-Studiengang für Sekundarstufe 1) gibt.
    Das Instrument zur Kompetenzmessung im Unterrichtsfach Sport setzt sich unter anderem aus einem Testteil zur Messung fachlichen Wissens (α = .80), des fachdidaktischen Wissens (α = .70) und des allgemeinen pädagogischen Wissens (s. o.; α = .72) zusammen.
    Zudem wurden erste Arbeiten durchgeführt, um ein Instrument zur Testung fachlichen (α = .72) und fachdidaktischen (α = .87) Wissens im Fach Deutsch zu entwickeln.
    Der Einsatz der Instrumente soll einerseits bei der Qualitätssicherung und -entwicklung der Studiengänge liegen, andererseits als Informationsquelle bei individueller Beratung.
    28.02.2011

    Veranstaltung

    75. Tagung der Arbeitsgruppe Empirische Pädagogische Forschung - AEPF 2011: "Nationale und regionale empirische Bildungsforschung"

    28.02.1102.03.11

    Bamberg, Bayern, Deutschland

    Veranstaltung: Konferenz

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