Megalothymia. Ozarichi März 1944 und Wehrmachtsverherrlichung in Karlsruhe und Lüneburg.

Aktivität: Vorträge und GastvorlesungenGastvorträge und -vorlesungenForschung

Ulf Wuggenig - Sprecher*in

Vortrag von Ulf Wuggenig
Megalothymia zählt zu den Grundlagen einer Disposition, die zur Unterscheidung von Herren- und Untermenschen führen und zudem in die Vorstellung münden kann, dass es legitim sei, Vernichtungskriege mit rassistischer bzw. politischer Begründung zu entfachen. Wehrmachtseinheiten aus Karlsruhe (35. Infanterie-Division) ebenso wie aus Lüneburg (110. Infanterie-Division) waren 1944 an einem der größten Kriegsverbrechen der Wehrmacht im Osten – Ozarichi (Belarus) – auf ihrem Rückzug im Rahmen des "Unternehmens Barbarossa" - dem rassistischen Angriffs- und Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion beteiligt. Die beiden Städte organisieren Erinnerung, Verdrängung und Vergessen auf recht unterschiedliche Weise, die „Leidenschaft der Ignoranz” (Lacan), in beiden sozialen Feldern präsent, manifestiert sich in durchaus differentieller Form.
07.06.2018

    Fachgebiete

  • Soziologie - Militärgeschichte, Wehrmacht, kulturelles Gedächtnis, Erinnerungskultur