Zwischen den Extremen: Zur pädagogisch-anthropologischen Konstruktion des Kindes in "Émile oder Über die Erziehung"
Research output: Contributions to collected editions/works › Contributions to collected editions/anthologies › Research › peer-review
Standard
Pädagogische Anthropologie der Kinder: Geschichte, Kultur und Theorie. ed. / Gerald Blaschke-Nacak; Ursula Strenger; Jörg Zirfas. Weinheim, Basel: Beltz Juventa Verlag, 2018. p. 55-68.
Research output: Contributions to collected editions/works › Contributions to collected editions/anthologies › Research › peer-review
Harvard
APA
Vancouver
Bibtex
}
RIS
TY - CHAP
T1 - Zwischen den Extremen
T2 - Zur pädagogisch-anthropologischen Konstruktion des Kindes in "Émile oder Über die Erziehung"
AU - Schmidt, Friederike
PY - 2018
Y1 - 2018
N2 - Pädagogik lässt sich ohne anthropologische Vorstellungen nicht denken, sind sämtliche pädagogische Handlungen und Theorien von Annahmen vom Menschen bedingt und bestimmt. Diese Grundkonstante der Pädagogik hat im Zuge ihrer Anthropologisierung als spezifischer diskursiver Ausgangspunkt moderner Pädagogik insofern an Bedeutung gewonnen, als ihr – mit Blick auf die Begründung, Ausgestaltung sowie Reflexion pädagogischer Aktivitäten und Zielsetzungen – verstärkt Aufmerksamkeit zukommt. Eine leitende Rolle kommt hierbei der in der Renaissance aufkommenden und bis heute leitenden Annah-me der Unbestimmtheit des Menschen zu (vgl. Pico 1468/1990). Geradezu ent-gegen dieser Konzeption des Humanen folgte in der Pädagogik keine Aufgabe an Versuchen einer finalen und universellen Bestimmung des Menschen. Viel eher ist festzustellen, dass immer wieder verschiedene anthropologische Kon-struktionen zum Wesen des Menschen entwickelt, somit unterschiedliche „Su-che(n) nach anthropologischen Konstanten“ (Wimmer 1998, S. 85) in An-spruch genommen wurden. Diese sind allerdings seit der Anthropologiekritik des 20. Jahrhunderts problematisch geworden. Nicht zuletzt vor diesem Hinter-grund wird in der pädagogischen Anthropologie die Historizität und Kulturali-tät des Humanen fokussiert und kommt entlang dieser Perspektive der Rekon-struktion pädagogisch-anthropologischer Konstruktionen eine zentrale Rolle zu (vgl. Gebauer et al. 1989; Wulf/Zirfas 1994). Hierbei ist insbesondere auch Kon-zeptionen zur Kindheit besondere Aufmerksamkeit einzuräumen. In der Mo-derne fungieren diese vielfach als „Voraussetzungen pädagogischer Theorien und erfüllen dort häufig die Funktion einer Letztbegründung pädagogischen Handelns“ (Scholz 1994, S. 10).
AB - Pädagogik lässt sich ohne anthropologische Vorstellungen nicht denken, sind sämtliche pädagogische Handlungen und Theorien von Annahmen vom Menschen bedingt und bestimmt. Diese Grundkonstante der Pädagogik hat im Zuge ihrer Anthropologisierung als spezifischer diskursiver Ausgangspunkt moderner Pädagogik insofern an Bedeutung gewonnen, als ihr – mit Blick auf die Begründung, Ausgestaltung sowie Reflexion pädagogischer Aktivitäten und Zielsetzungen – verstärkt Aufmerksamkeit zukommt. Eine leitende Rolle kommt hierbei der in der Renaissance aufkommenden und bis heute leitenden Annah-me der Unbestimmtheit des Menschen zu (vgl. Pico 1468/1990). Geradezu ent-gegen dieser Konzeption des Humanen folgte in der Pädagogik keine Aufgabe an Versuchen einer finalen und universellen Bestimmung des Menschen. Viel eher ist festzustellen, dass immer wieder verschiedene anthropologische Kon-struktionen zum Wesen des Menschen entwickelt, somit unterschiedliche „Su-che(n) nach anthropologischen Konstanten“ (Wimmer 1998, S. 85) in An-spruch genommen wurden. Diese sind allerdings seit der Anthropologiekritik des 20. Jahrhunderts problematisch geworden. Nicht zuletzt vor diesem Hinter-grund wird in der pädagogischen Anthropologie die Historizität und Kulturali-tät des Humanen fokussiert und kommt entlang dieser Perspektive der Rekon-struktion pädagogisch-anthropologischer Konstruktionen eine zentrale Rolle zu (vgl. Gebauer et al. 1989; Wulf/Zirfas 1994). Hierbei ist insbesondere auch Kon-zeptionen zur Kindheit besondere Aufmerksamkeit einzuräumen. In der Mo-derne fungieren diese vielfach als „Voraussetzungen pädagogischer Theorien und erfüllen dort häufig die Funktion einer Letztbegründung pädagogischen Handelns“ (Scholz 1994, S. 10).
KW - Erziehungswissenschaften
KW - Kindheit
KW - Erziehung
KW - Entwicklung
KW - Kindheitspädagogik
KW - Soziologie
KW - Erziehung
KW - Kindheit
KW - Entwicklung
KW - Kindheitspädagogik
UR - http://d-nb.info/1143978439
M3 - Aufsätze in Sammelwerken
SN - 978-3-7799-3775-3
SP - 55
EP - 68
BT - Pädagogische Anthropologie der Kinder
A2 - Blaschke-Nacak, Gerald
A2 - Strenger, Ursula
A2 - Zirfas, Jörg
PB - Beltz Juventa Verlag
CY - Weinheim, Basel
ER -