Unterwachen und Schlafen: Einleitung

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Anthropophile Medien – sei es im Ambient Assisted Living, sei es als Pflegeassistenzsysteme, sei es in den Arbeitsszenarien einer Industrie 4.0, als behagliche Interfaces des Affective Computing oder als Lifetracker der Quantified-Self-Bewegung – durchdringen zunehmend unsere lebensweltliche Realität. Damit ist aber weniger eine Emphase auf technische Innovationspotentiale verbunden, denn der Einzug menschlicher Befindlichkeiten, Werte und sozialer Routinen in das Design medialer Agencies. 40 Jahre nach der deutschen Erstausgabe von Michel Foucaults Überwachen und Strafen gerät damit auch der Kritikbegriff einer älteren Medientheorie ins Wanken, wenn unser miteinander mit Medien, sei es aus demographischer,
politischer oder ökonomischer Notwendigkeit, zunehmend unhintergehbar wird. Die titelgebende Modifikation hierzu lautet Unterwachen und Schlafen.
Unterwachen und Schlafen stellt nicht das theoretische Programm einer vollautomatisierten Lebenswelt in Aussicht, sondern das Konstrukt einer medialen Unterhaltung anthropologischer Grundelemente, wie sie unter
Konzepten der Autonomie, der Freiheit oder des Vertrauens gefasst werden.
Original languageGerman
Title of host publicationUnterwachen und Schlafen : Anthropophile Medien nach dem Interface
EditorsMichael Andreas, Dawid Kasprowicz, Stefan Rieger
Number of pages25
Place of PublicationLüneburg
Publishermeson press
Publication date2018
Pages7-31
ISBN (print)978-3-95796-135-8
ISBN (electronic)978-3-95796-136-5, 978-3-95796-137-2
DOIs
Publication statusPublished - 2018

DOI