Lesen Mädchen anders? vertiefende Analysen zu Geschlechtsdifferenzen auf Basis der Internationalen Grundschul-Lese-Untersuchung, IGLU

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Lesen Mädchen anders? vertiefende Analysen zu Geschlechtsdifferenzen auf Basis der Internationalen Grundschul-Lese-Untersuchung, IGLU. / Schwippert, Knut; Bos, Wilfried; Lankes, Eva-Maria.
In: Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, Vol. 7, No. 2, 01.07.2004, p. 219-234.

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@article{a92594965c634141a66cbcda995409b0,
title = "Lesen M{\"a}dchen anders?: vertiefende Analysen zu Geschlechtsdifferenzen auf Basis der Internationalen Grundschul-Lese-Untersuchung, IGLU",
abstract = "Die Gender bezogene Forschung der letzten Jahre setzte sich insbesondere mit Differenzen in mathematischen und naturwissenschaftlichen Kompetenzen auseinander, w{\"a}hrend die Unterschiede im Leseverst{\"a}ndnis weniger Beachtung fanden. Dabei sind national wie auch international die Befunde von gro{\ss} angelegten Schulvergleichsstudien konsistent: M{\"a}dchen lernen schneller und besser lesen, und auch wenn die Jungen in der Sekundarstufe aufholen, so erreichen sie den Stand der M{\"a}dchen auch im Jugendalter noch nicht. Anhand der 2001 durchgef{\"u}hrten Internationalen Grundschul-Lese-Untersuchung (IGLU) wird untersucht, ob der Vorsprung der M{\"a}dchen im Leseverst{\"a}ndnis schon in der Grundschule angelegt ist. Anhand differenzieller Item Analysen wird der Frage nachgegangen, ob sich auch bei einzelnen Fragen systematische Unterschiede zwischen M{\"a}dchen und Jungen nachweisen lassen. Anhand der Analysen kann gezeigt werden, dass geringe Geschlechtsdifferenzen bez{\"u}glich des Frageformats (offenes Antwortformat vs. Multiple Choice) und den Leseleistungen bei literarischen und Informationstexten bestehen. Bei Betrachtung der in IGLU getesteten Verstehensaspekte ergeben sich keine Differenzen zwischen Jungen und M{\"a}dchen. Hingegen ist bez{\"u}glich der Aufgabenschwierigkeiten ein Zusammenhang mit geschlechtsspezifischen L{\"o}sungsh{\"a}ufigkeiten festzustellen, was {\"a}ltere Befunde st{\"u}tzt, die gezeigt haben, dass M{\"a}dchen routinierter lesen. Als m{\"o}gliche Konsequenz dieser Untersuchung k{\"o}nnte die Anregung gegeben werden, im Unterricht vermehrt Leseanreize zu geben, welche Jungen eher ansprechen, um sie so zum vermehrten Lesen zu f{\"u}hren. In sp{\"a}teren Untersuchungen w{\"a}re dann zu kl{\"a}ren, ob die Jungen so mehr Sicherheit bei routinierten Leseaufgaben erreichen k{\"o}nnten und ggf. zu dem von M{\"a}dchen gezeigten Niveau des Leseverst{\"a}ndnisses aufschlie{\ss}en k{\"o}nnten.",
keywords = "Erziehungswissenschaften, Geschlechterforschung , M{\"a}dchen , Lesekompetenz , Gender und Diversity",
author = "Knut Schwippert and Wilfried Bos and Eva-Maria Lankes",
year = "2004",
month = jul,
day = "1",
doi = "10.1007/s11618-004-0023-z",
language = "Deutsch",
volume = "7",
pages = "219--234",
journal = "Zeitschrift f{\"u}r Erziehungswissenschaft",
issn = "1434-663X",
publisher = "VS Verlag f{\"u}r Sozialwissenschaften",
number = "2",

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RIS

TY - JOUR

T1 - Lesen Mädchen anders?

T2 - vertiefende Analysen zu Geschlechtsdifferenzen auf Basis der Internationalen Grundschul-Lese-Untersuchung, IGLU

AU - Schwippert, Knut

AU - Bos, Wilfried

AU - Lankes, Eva-Maria

PY - 2004/7/1

Y1 - 2004/7/1

N2 - Die Gender bezogene Forschung der letzten Jahre setzte sich insbesondere mit Differenzen in mathematischen und naturwissenschaftlichen Kompetenzen auseinander, während die Unterschiede im Leseverständnis weniger Beachtung fanden. Dabei sind national wie auch international die Befunde von groß angelegten Schulvergleichsstudien konsistent: Mädchen lernen schneller und besser lesen, und auch wenn die Jungen in der Sekundarstufe aufholen, so erreichen sie den Stand der Mädchen auch im Jugendalter noch nicht. Anhand der 2001 durchgeführten Internationalen Grundschul-Lese-Untersuchung (IGLU) wird untersucht, ob der Vorsprung der Mädchen im Leseverständnis schon in der Grundschule angelegt ist. Anhand differenzieller Item Analysen wird der Frage nachgegangen, ob sich auch bei einzelnen Fragen systematische Unterschiede zwischen Mädchen und Jungen nachweisen lassen. Anhand der Analysen kann gezeigt werden, dass geringe Geschlechtsdifferenzen bezüglich des Frageformats (offenes Antwortformat vs. Multiple Choice) und den Leseleistungen bei literarischen und Informationstexten bestehen. Bei Betrachtung der in IGLU getesteten Verstehensaspekte ergeben sich keine Differenzen zwischen Jungen und Mädchen. Hingegen ist bezüglich der Aufgabenschwierigkeiten ein Zusammenhang mit geschlechtsspezifischen Lösungshäufigkeiten festzustellen, was ältere Befunde stützt, die gezeigt haben, dass Mädchen routinierter lesen. Als mögliche Konsequenz dieser Untersuchung könnte die Anregung gegeben werden, im Unterricht vermehrt Leseanreize zu geben, welche Jungen eher ansprechen, um sie so zum vermehrten Lesen zu führen. In späteren Untersuchungen wäre dann zu klären, ob die Jungen so mehr Sicherheit bei routinierten Leseaufgaben erreichen könnten und ggf. zu dem von Mädchen gezeigten Niveau des Leseverständnisses aufschließen könnten.

AB - Die Gender bezogene Forschung der letzten Jahre setzte sich insbesondere mit Differenzen in mathematischen und naturwissenschaftlichen Kompetenzen auseinander, während die Unterschiede im Leseverständnis weniger Beachtung fanden. Dabei sind national wie auch international die Befunde von groß angelegten Schulvergleichsstudien konsistent: Mädchen lernen schneller und besser lesen, und auch wenn die Jungen in der Sekundarstufe aufholen, so erreichen sie den Stand der Mädchen auch im Jugendalter noch nicht. Anhand der 2001 durchgeführten Internationalen Grundschul-Lese-Untersuchung (IGLU) wird untersucht, ob der Vorsprung der Mädchen im Leseverständnis schon in der Grundschule angelegt ist. Anhand differenzieller Item Analysen wird der Frage nachgegangen, ob sich auch bei einzelnen Fragen systematische Unterschiede zwischen Mädchen und Jungen nachweisen lassen. Anhand der Analysen kann gezeigt werden, dass geringe Geschlechtsdifferenzen bezüglich des Frageformats (offenes Antwortformat vs. Multiple Choice) und den Leseleistungen bei literarischen und Informationstexten bestehen. Bei Betrachtung der in IGLU getesteten Verstehensaspekte ergeben sich keine Differenzen zwischen Jungen und Mädchen. Hingegen ist bezüglich der Aufgabenschwierigkeiten ein Zusammenhang mit geschlechtsspezifischen Lösungshäufigkeiten festzustellen, was ältere Befunde stützt, die gezeigt haben, dass Mädchen routinierter lesen. Als mögliche Konsequenz dieser Untersuchung könnte die Anregung gegeben werden, im Unterricht vermehrt Leseanreize zu geben, welche Jungen eher ansprechen, um sie so zum vermehrten Lesen zu führen. In späteren Untersuchungen wäre dann zu klären, ob die Jungen so mehr Sicherheit bei routinierten Leseaufgaben erreichen könnten und ggf. zu dem von Mädchen gezeigten Niveau des Leseverständnisses aufschließen könnten.

KW - Erziehungswissenschaften

KW - Geschlechterforschung

KW - Mädchen

KW - Lesekompetenz

KW - Gender und Diversity

U2 - 10.1007/s11618-004-0023-z

DO - 10.1007/s11618-004-0023-z

M3 - Zeitschriftenaufsätze

VL - 7

SP - 219

EP - 234

JO - Zeitschrift für Erziehungswissenschaft

JF - Zeitschrift für Erziehungswissenschaft

SN - 1434-663X

IS - 2

ER -