Habitus oder die Gewaltförmigkeit der menschlichen Existenz: Anthropologische Überlegungen zu einem Konstitutionsprinzip
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Standard
Bildung und Gewalt. ed. / Johannes Bilstein; Jutta Ecarius; Norbert Ricken; Ursula Stenger. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, 2016. p. 85-98.
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RIS
TY - CHAP
T1 - Habitus oder die Gewaltförmigkeit der menschlichen Existenz
T2 - Anthropologische Überlegungen zu einem Konstitutionsprinzip
AU - Daryan, Nika
PY - 2016
Y1 - 2016
N2 - Für die Frage nach dem Verhältnis von Gewalt und Bildung versuche ich, Antworten im Rahmen einer anthropologischen Lesart des Habitus-Konzepts von Bourdieu zu finden. Worum es mir dabei insbesondere geht, ist die Seinsweise des Unbewussten. Im Kontext der Pädagogik bedeutet dies zum einen, unbewusste Bildungsprozesse, also Habitualisierungsprozesse zu fokussieren, zum anderen, Bildung als Transformation der Habituskonstitution zu verstehen. Habitus ist in diesem Zusammenhang zu sehen als Wirksamwerden der Einbildungskraft, die ein bestimmtes instrumentelles Körperverhältnis instituiert, in Form der Verkörperung eines habituellen Menschen- und Selbstbildes und der Schaffung bestimmter gewaltförmiger Dispositive oder Atmosphären (Böhme 1995). Habitualisierung (Bourdieu 1974, 1982, 1987, 1989, 1998, 2005a, 2005b) als gewalttätige Zurichtung des Körpers – diese These soll im Folgenden veranschaulicht werden. Ich identifiziere hierzu als Moment des Habitus den menschlichen Körper (Wulf 2009) und leite von diesem aus mein Konzept der Eigenlogik des Körpers ab. Abschließend wird die Argumentation auf eine aktuelle pädagogische Herausforderung angewendet, die Beschneidung von Jungen.
AB - Für die Frage nach dem Verhältnis von Gewalt und Bildung versuche ich, Antworten im Rahmen einer anthropologischen Lesart des Habitus-Konzepts von Bourdieu zu finden. Worum es mir dabei insbesondere geht, ist die Seinsweise des Unbewussten. Im Kontext der Pädagogik bedeutet dies zum einen, unbewusste Bildungsprozesse, also Habitualisierungsprozesse zu fokussieren, zum anderen, Bildung als Transformation der Habituskonstitution zu verstehen. Habitus ist in diesem Zusammenhang zu sehen als Wirksamwerden der Einbildungskraft, die ein bestimmtes instrumentelles Körperverhältnis instituiert, in Form der Verkörperung eines habituellen Menschen- und Selbstbildes und der Schaffung bestimmter gewaltförmiger Dispositive oder Atmosphären (Böhme 1995). Habitualisierung (Bourdieu 1974, 1982, 1987, 1989, 1998, 2005a, 2005b) als gewalttätige Zurichtung des Körpers – diese These soll im Folgenden veranschaulicht werden. Ich identifiziere hierzu als Moment des Habitus den menschlichen Körper (Wulf 2009) und leite von diesem aus mein Konzept der Eigenlogik des Körpers ab. Abschließend wird die Argumentation auf eine aktuelle pädagogische Herausforderung angewendet, die Beschneidung von Jungen.
KW - Soziologie
U2 - 10.1007/978-3-658-10810-6_5
DO - 10.1007/978-3-658-10810-6_5
M3 - Aufsätze in Sammelwerken
SN - 978-3-658-10809-0
SP - 85
EP - 98
BT - Bildung und Gewalt
A2 - Bilstein, Johannes
A2 - Ecarius, Jutta
A2 - Ricken, Norbert
A2 - Stenger, Ursula
PB - VS Verlag für Sozialwissenschaften
CY - Wiesbaden
ER -