Gehirnsein: Kritik des Neuroessentialismus

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Sollte es möglich sein, unser Gehirn in einen anderen Menschen zu transplantieren, wären wir als die aus der Narkose erwachende Person Spender oder Empfänger? Wer sind wir? Diese Grundfrage personaler Identität wurde in den letzten Jahrzehnten von Teilen der Analytischen Philosophie wie auch der modernen Kognitionswissenschaft umformuliert in: Was sind wir?, denn darauf stünde eine Antwort bereit: Wir sind unser Gehirn. Der Neuroessentialismus, also die Gleichsetzung von Personsein und Gehirnsein, ist zu einer der wirkmächtigsten anthropologischen Figuren der Moderne aufgestiegen. Im historischen Teil der Studie wird zunächst in einem historischen Abriss die Genese eines personalisierten Gehirnverständnisses nachgezeichnet. Im argumentativen Teil der Studie wird nun ein Personenbegriff vorgestellt, der Personen anhand zweier zentraler Eigenschaften begreift. Zum einen sind sie unteilbar im ontologischen Sinn, sodass Gehirne nicht Teil von Personen sein können, sondern ihres Körpers, zum anderen kann entlang des Spätwerks Wittgensteins verständlich gemacht werden, dass Personen Gehirnen grundsätzlich etwas voraus haben: Sie können sich verhalten in einem anthropologischen Sinn, sodass Personen, im Gegensatz zu Gehirnen, plausible Subjekte psychologischer Prädikate sind. Vor dem Hintergrund diese Ergebnisse werden klassische philosophische Gedankenexperimente neu gelesen und gedeutet. Und alle bestätigen sie, auf unbeabsichtigte Weise, dass Gehirnsein und Personsein nicht identisch sind.
Original languageGerman
Place of PublicationWürzburg
PublisherKönigshausen & Neumann
Number of pages315
ISBN (print)978-3-8260-6192-9
Publication statusPublished - 2017
Externally publishedYes

Publication series

NameEpistemata, Reihe Philosophie
PublisherKönigshausen & Neumann
Volume580

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