Digitaler Naturalismus: Grundlagen der Ethnografie in der Onlineforschung
Research output: Books and anthologies › Book
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Wiesbaden: Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, 2021. 222 p.
Research output: Books and anthologies › Book
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RIS
TY - BOOK
T1 - Digitaler Naturalismus
T2 - Grundlagen der Ethnografie in der Onlineforschung
AU - Dellwing, Michael
AU - Tietz, Alessandro
AU - Vreca, Marc-André.
PY - 2021
Y1 - 2021
N2 - Als „zentrales Nervensystem des 21. Jahrhunderts“ (Doctorow 2017) ist das Internet heute so tief in die Gegenwartswelt und ihre Alltagspraktiken eingewoben, dass es schwierig wäre, ein sozialwissenschaftliches Forschungsfeld zu identifizieren, das digitale Kulturen noch ignorieren könnte.Ethnografie steht bereits im Zentrum der Untersuchung von Online-Kontexten. Ihren Kern macht die Orientierung an Deutungen aus, wie sie unter den Beteiligten tatsächlich verwendet werden. Da Deutungen kontextabhängig sind, besteht die Ethnografie darauf, dass die Deutungen der Beteiligten nur in ihrem Herkunftsumfeld erforscht werden können. Sie hat hierfür den Begriff der „naturalistischen Forschung“ entwickelt. Diese Fokussierung der Ethnografie auf Innendeutungen erfasst dabei auch die Methode: Die Ethnografie war immer von Anpassung, Flexibilität und Bescheidenheit geprägt, die im Zweifel Vorrang vor mitgebrachten methodischen Regeln haben. Eine „neue“ Ethnografie für die Onlineforschung ist daher nicht notwendig. Die Wahl der Forschungswege orientiert sich regulär an den Arten tatsächlicher Interaktion im Feld.Ein „digitaler Naturalismus“, der diese Orientierung in die Onlineforschung bringt, kann vermeiden, dass verbreitete Außendeutungen, die ein Verständnis digitaler Kulturen regulär häufig eher behindern, über methodische Umwege zurück in die Forschung gelangen.
AB - Als „zentrales Nervensystem des 21. Jahrhunderts“ (Doctorow 2017) ist das Internet heute so tief in die Gegenwartswelt und ihre Alltagspraktiken eingewoben, dass es schwierig wäre, ein sozialwissenschaftliches Forschungsfeld zu identifizieren, das digitale Kulturen noch ignorieren könnte.Ethnografie steht bereits im Zentrum der Untersuchung von Online-Kontexten. Ihren Kern macht die Orientierung an Deutungen aus, wie sie unter den Beteiligten tatsächlich verwendet werden. Da Deutungen kontextabhängig sind, besteht die Ethnografie darauf, dass die Deutungen der Beteiligten nur in ihrem Herkunftsumfeld erforscht werden können. Sie hat hierfür den Begriff der „naturalistischen Forschung“ entwickelt. Diese Fokussierung der Ethnografie auf Innendeutungen erfasst dabei auch die Methode: Die Ethnografie war immer von Anpassung, Flexibilität und Bescheidenheit geprägt, die im Zweifel Vorrang vor mitgebrachten methodischen Regeln haben. Eine „neue“ Ethnografie für die Onlineforschung ist daher nicht notwendig. Die Wahl der Forschungswege orientiert sich regulär an den Arten tatsächlicher Interaktion im Feld.Ein „digitaler Naturalismus“, der diese Orientierung in die Onlineforschung bringt, kann vermeiden, dass verbreitete Außendeutungen, die ein Verständnis digitaler Kulturen regulär häufig eher behindern, über methodische Umwege zurück in die Forschung gelangen.
KW - Soziologie
U2 - 10.1007/978-3-658-21871-3
DO - 10.1007/978-3-658-21871-3
M3 - Buch
SN - 978-3-658-21870-6
BT - Digitaler Naturalismus
PB - Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
CY - Wiesbaden
ER -