„desto eingedeutschter wurde ich“ Eine Rassismus kritische Perspektive auf (Hakan Salmans) Bildung
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Lebensgeschichte als Bildungsprozess? : Perspektiven bildungstheoretischer Biographieforschung. ed. / Hans-Christoph Koller; Gereon Wulftange. Bielefeld: transcript Verlag, 2014. p. 285-304 (TheorieBilden; Vol. 35).
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RIS
TY - CHAP
T1 - „desto eingedeutschter wurde ich“ Eine Rassismus kritische Perspektive auf (Hakan Salmans) Bildung
AU - Wischmann, Anke
PY - 2014
Y1 - 2014
N2 - die Frage ins Zentrum, inwiefern es sich bei der Lebensgeschichte Hakan Salmans um eine "Bildungsgeschichte" handelt. [Hakan Salman ist ein junger Student aus einer türkischen Migrantenfamilie, der für den Band interviewt wurde.] Die Besonderheit ihrer Perspektive besteht darin, dass sie zugleich untersuchen möchte, "unter welchen Bedingungen diese Frage gestellt und beantwortet wird", und dazu die Ansätze der Critical Race Theory und der Subjektivierungstheorie Judith Butlers heranzieht. In ihrer Analyse des Interviews kommt sie zu dem Schluss, dass für den vorliegenden Fall eine Strategie der Anpassung an das rassistisch geprägte deutsche Gesellschafts- und Bildungssystem kennzeichnend sei, insofern Hakan Salman sich dessen vermeintlich meritokratischen Anforderungen unterwerfe und dabei rassistische Argumentationsmuster wie z.B. die Dichotomie "türkisch vs. deutsch" verwende. Diese Strategie verhelfe ihm zwar zu einer gewissen Handlungsfähigkeit, sodass sich ein "transformatives Geschehen vom ohnmächtigen Kind zum handlungsfähigen und (bildungs-)erfolgreichen jungen Erwachsenen" rekonstruieren lasse. Eine Infragestellung oder gar Veränderung der rassistischen Diskurse, die ihm die Anerkennung als Subjekt verweigerten, finde aber nicht statt, sodass von Bildung im Sinne einer grundlegenden Transformation des Welt- und Selbstverständnisses nicht die Rede sein könne
AB - die Frage ins Zentrum, inwiefern es sich bei der Lebensgeschichte Hakan Salmans um eine "Bildungsgeschichte" handelt. [Hakan Salman ist ein junger Student aus einer türkischen Migrantenfamilie, der für den Band interviewt wurde.] Die Besonderheit ihrer Perspektive besteht darin, dass sie zugleich untersuchen möchte, "unter welchen Bedingungen diese Frage gestellt und beantwortet wird", und dazu die Ansätze der Critical Race Theory und der Subjektivierungstheorie Judith Butlers heranzieht. In ihrer Analyse des Interviews kommt sie zu dem Schluss, dass für den vorliegenden Fall eine Strategie der Anpassung an das rassistisch geprägte deutsche Gesellschafts- und Bildungssystem kennzeichnend sei, insofern Hakan Salman sich dessen vermeintlich meritokratischen Anforderungen unterwerfe und dabei rassistische Argumentationsmuster wie z.B. die Dichotomie "türkisch vs. deutsch" verwende. Diese Strategie verhelfe ihm zwar zu einer gewissen Handlungsfähigkeit, sodass sich ein "transformatives Geschehen vom ohnmächtigen Kind zum handlungsfähigen und (bildungs-)erfolgreichen jungen Erwachsenen" rekonstruieren lasse. Eine Infragestellung oder gar Veränderung der rassistischen Diskurse, die ihm die Anerkennung als Subjekt verweigerten, finde aber nicht statt, sodass von Bildung im Sinne einer grundlegenden Transformation des Welt- und Selbstverständnisses nicht die Rede sein könne
KW - Erziehungswissenschaften
KW - Empirische Bildungsforschung
KW - Gender und Diversity
UR - http://www.transcript-verlag.de/978-3-8376-2970-5/lebensgeschichte-als-bildungsprozess
U2 - 10.14361/transcript.9783839429709.285
DO - 10.14361/transcript.9783839429709.285
M3 - Aufsätze in Sammelwerken
SN - 978-3-8376-2970-5
T3 - TheorieBilden
SP - 285
EP - 304
BT - Lebensgeschichte als Bildungsprozess?
A2 - Koller, Hans-Christoph
A2 - Wulftange, Gereon
PB - transcript Verlag
CY - Bielefeld
ER -