Zwischen Rolle und Person: Parasitäre Verhältnisse der Anerkennung

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Anerkennung ist eine zwiespältige Kategorie. Einerseits ist Anerkennung als Begriff und anzustrebende Welthaltung hoch positiv und zugleich normativ besetzt. Den anderen anzuerkennen erscheint als Grundlage einer humanistisch-demokratischen Gesellschaft anthropologisches Grundbedürfnis und Ausgangspunkt von Sozialität. Andererseits erscheint Anerkennung zunehmend als problematisch. Obwohl die spätmoderne westliche Gesellschaft Anerkennung in umfassender Weise institutionalisiert hat, ist der einzelne in einer oftmals treibenden Weise auf der Suche nach Anerkennung. Die These dieser Ausführungen ist, dass in der Entwicklung der modernen Gesellschaft Kontexte und Modi der Anerkennung sich differenzieren, steigern und verwischen, was letztlich in einer Überforderung des Individuums mündet. Im ersten Schritt wird die Ausgangskonstellation der Suche nach Anerkennung soziologisch kontextiert. Für die angestrebte gesellschaftstheoretische Untersuchung werden dann zunächst Rolle, Person, Individuum und Anerkennung begrifflich spezifiziert. Diese Begriffe anwendend wird dann die Entstehung der Anerkennung und Anerkennungsproblematik aus der gesellschaftlichen Entwicklung hin zur funktional differenzierten Gesellschaft nachgezeichnet. Schließlich wird die Problematik parasitärer Anerkennungsverhältnisse in der spätmodernen Gesellschaft analytisch entfaltet und die Frage behandelt, welche Rolle die Religion bei der Bearbeitung dieser Konstellation spielen kann.
Titel in ÜbersetzungBetween role and individual: Parasitic relations of recognition
OriginalspracheDeutsch
ZeitschriftEvangelische Theologie
Jahrgang76
Ausgabenummer6
Seiten (von - bis)427-439
Anzahl der Seiten13
ISSN0014-3502
DOIs
PublikationsstatusErschienen - 01.12.2016

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