Warum die Regel von der Ausnahme lebt: Der Ausnahmezustand als Strukturmoment des Rechts
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Mit der Figur des Ausnahmezustands lässt sich nicht bloß ein zeitgenössisches „Paradigma des Regierens“ (Agamben) erschließen, sie gibt auch Aufschluss über ein inneres Strukturmoment des Rechts: das Moment der Vermittlung gesellschaftlicher Kräfteverhältnisse in der juristischen Entscheidung. Zur Stützung dieser These arbeitet dieser Beitrag zunächst die Problemstellung der Weimarer Debatte um den Ausnahmezustand im Kontext der Entstehung des Völkerbundes heraus. Darin gilt der Ausnahmezustand als Prüfstein, an dem sich die Frage entscheiden soll, ob eine „Herrschaft des Rechts“ möglich ist (Abschn. 2). Anschließend werden Hans Kelsens, Carl Schmitts und Hermann Hellers Positionen zu dieser Frage rekonstruiert. Während für Kelsen die Rechtsordnung und für Schmitt ein ungeteilter Machthaber souverän ist, weist Hermann Heller beide Lösungen als undialektische Vereinseitigungen zurück. Souverän ist nach ihm das „Zusammenwirken aller Beteiligten“ in der Organisation Staat (Abschn. 3). In Übereinstimmung mit Heller und unter Bezugnahme auf häufig überlesene Stellen aus Schmitts „Politischer Theologie“ entwickelt der letzte Teil, wie sich gesellschaftliche Kräfte in der juristischen Entscheidung vermitteln und vereinheitlichen (Abschn. 4).
Originalsprache | Deutsch |
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Titel | Ausnahmezustand : Theoriegeschichte – Anwendungen – Perspektiven |
Herausgeber | Matthias Lemke |
Anzahl der Seiten | 14 |
Erscheinungsort | Wiesbaden |
Verlag | Springer |
Erscheinungsdatum | 2017 |
Seiten | 13-26 |
ISBN (Print) | 978-3-658-16587-1 |
ISBN (elektronisch) | 978-3-658-16588-8 |
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Publikationsstatus | Erschienen - 2017 |
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