Volkserziehung oder Institutionenreform? ein Kommentar zu Werner Patzelts Bürgerschelte in der PVS 4/1998
Publikation: Beiträge in Zeitschriften › Zeitschriftenaufsätze › Forschung › begutachtet
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in: Politische Vierteljahresschrift, Jahrgang 41, Nr. 2, 01.06.2000, S. 316-326.
Publikation: Beiträge in Zeitschriften › Zeitschriftenaufsätze › Forschung › begutachtet
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TY - JOUR
T1 - Volkserziehung oder Institutionenreform?
T2 - ein Kommentar zu Werner Patzelts Bürgerschelte in der PVS 4/1998
AU - Welzel, Christian Peter
PY - 2000/6/1
Y1 - 2000/6/1
N2 - Der Beitrag greift Patzelts These eines latenten Verfassungskonflikts zwischen Bürgern und Politikern auf. Patzelts Auffassung, derzufolge die Demokratievorstellungen der Bürger falsch und korrekturbedürftig seien, stelle ich drei Thesen entgegen. Erstens sind die Demokratievorstellungen von Politikern und Bürgern nicht einfach falsch oder richtig; vielmehr zeichnen sie sich durch Gegensätze aus, die sich aus den unterschiedlichen Rollenperspektiven von Politikanbietern und Politikabnehmern ergeben. Zweitens sind diese Gegensätze nicht durch Erziehung, sondern nur durch Anreizveränderungen und das heißt: durch institutionelle Reformen zu überbrücken. Gefragt ist ein Anreizsystem, das den Rollentausch zwischen Bürgern und Politikern ermöglicht und damit deren wechselseitige Lernbereitschaft erhöht. Als meine dritte These lege ich dar, dass die Ausstattung des Souveräns mit Sachstimmrechten genau diesen Rollentausch ermöglicht und deshalb geeignet ist, das institutionelle Anreizsystem in der geforderten Weise zu rejustieren.
AB - Der Beitrag greift Patzelts These eines latenten Verfassungskonflikts zwischen Bürgern und Politikern auf. Patzelts Auffassung, derzufolge die Demokratievorstellungen der Bürger falsch und korrekturbedürftig seien, stelle ich drei Thesen entgegen. Erstens sind die Demokratievorstellungen von Politikern und Bürgern nicht einfach falsch oder richtig; vielmehr zeichnen sie sich durch Gegensätze aus, die sich aus den unterschiedlichen Rollenperspektiven von Politikanbietern und Politikabnehmern ergeben. Zweitens sind diese Gegensätze nicht durch Erziehung, sondern nur durch Anreizveränderungen und das heißt: durch institutionelle Reformen zu überbrücken. Gefragt ist ein Anreizsystem, das den Rollentausch zwischen Bürgern und Politikern ermöglicht und damit deren wechselseitige Lernbereitschaft erhöht. Als meine dritte These lege ich dar, dass die Ausstattung des Souveräns mit Sachstimmrechten genau diesen Rollentausch ermöglicht und deshalb geeignet ist, das institutionelle Anreizsystem in der geforderten Weise zu rejustieren.
KW - Politikwissenschaft
KW - Gender und Diversity
UR - http://www.scopus.com/inward/record.url?scp=0348246354&partnerID=8YFLogxK
U2 - 10.1007/s11615-000-0041-2
DO - 10.1007/s11615-000-0041-2
M3 - Zeitschriftenaufsätze
VL - 41
SP - 316
EP - 326
JO - Politische Vierteljahresschrift
JF - Politische Vierteljahresschrift
SN - 0032-3470
IS - 2
ER -