Sprechen im freien Radio: eine Fallanalyse zu Möglichkeiten alternativen Hörfunks

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In den 90er Jahren hat sich die Zahl der lizenzierten freien Radios in der Bundesrepublik Deutschland vervielfacht. Aus den Selbstbeschreibungen freier Radios und theoretischen
Überlegungen aus ihrem Umfeld lässt sich ableiten, dass das Potenzial dieser Sender vor allem darin besteht, das Medium Hörfunk zu „entzaubern“, eine Sprache des Alltags auch im Hörfunk zu verwenden und unterschiedliche subjektive Standpunkte zu Gehör zu bringen. Anhand einer konversations-analytischen Untersuchung von Sendungen des coloRadio in Dresden wird gezeigt, dass die Besonderheit freier Radios darin besteht, dass hier sowohl Gespräche möglich sind, die strukturell die Form von Nachrichteninterviews haben, als auch Gespräche, die eher Gesprächen im Alltag ähneln. Daraus folgt, dass im freien Radio nicht nur andere Themen als in anderen Medien vorkommen können, sondern dass es aufgrund der größeren Nähe zur Alltagssprache auch anderen Personen möglich ist, den Hörfunk selbstbestimmt als Kommunikationsmittel zu nutzen.
OriginalspracheDeutsch
ZeitschriftMedien & Kommunikationswissenschaft
Jahrgang49
Ausgabenummer3
Seiten (von - bis)369-383
Anzahl der Seiten15
ISSN1615-634X
DOIs
PublikationsstatusErschienen - 01.01.2001

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