"Sonic Fiction" - Zum Begreifen musikalisch-medialer Gestaltung: Ein Plädoyer zum (Wieder-)Lesen der Textsammlung »Heller als die Sonne« von Kodwo Eshun

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Mit seinem "Sonic Fiction" - Band hat der der britische Musikjournalist Kodwo Eshun 1998 eine vielbeachtete Textsammlung zur Diskussion um populäre Formen der elektronischen Musik vorgelegt. Dort operiert der Breakbeat "als Motion-Capture-Standbild", schwarze Musik wird im Disco "an das metronomische Fließband verfüttert" und das "Mixadelic Universe" erforscht. Diese vielleicht auf den ersten Blick befremdlichen Neologismen und Metaphern zur Beschreibung musikalischer Phänomene sind keineswegs aus der Luft gegriffene Phantasmen eines Exzentrikers, sondern gründen in der Tradition des Afrofuturismus und seiner technikkulturellen Perspektive. Im Vergleich zu den einfachen Technomorphismen des "elektrischen Fleischs" bei Arthur Kroker ("Spasm", 1996), aber auch zu nüchternen Anleitungen zum "Critical Listening" (Jason Corey, 2010) in Audioproduktionen ist Eshuns Ansatz wesentlich umfassender angelegt. Seine Wortbildungen und Metaphern dienen zur Kritik bestehender wissenschaftlicher Positionen und zu einer begrifflichen Verschränkung von technisch geformter Musik, Ästhetik und Kultur. Es wird der Frage nachgegangen, ob und inwieweit ein solchermaßen erweitertes Wissenschaftsverständnis und die entsprechende Terminologie für die Analyse aktueller medientechnisch produzierter Musik fruchtbar gemacht werden können.
OriginalspracheDeutsch
TitelDie Metapher als 'Medium' des Musikverstehens : Wissenschaftliches Symposium, 17. Juni – 19. Juni 2011, Universität Osnabrück
HerausgeberBernd Enders, Jürgen Oberschmidt, Gerhard Schmitt
Anzahl der Seiten12
ErscheinungsortOsnabrück
VerlagEPOS-Verlag
Erscheinungsdatum2013
Seiten161-172
ISBN (Print)978-3-940255-38-9
PublikationsstatusErschienen - 2013

Zugehörige Projekte

  • Klang (ohne) Körper I

    Projekt: Forschung