Russland: Energieeffizienz und Klimaschutz kommen zu kurz

Publikation: Beiträge in ZeitschriftenZeitschriftenaufsätzeForschung

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Russland: Energieeffizienz und Klimaschutz kommen zu kurz. / Engerer, Hella; Kemfert, Claudia.

in: DIW Wochenbericht, Jahrgang 74, Nr. 49, 05.12.2007, S. 745-750.

Publikation: Beiträge in ZeitschriftenZeitschriftenaufsätzeForschung

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title = "Russland: Energieeffizienz und Klimaschutz kommen zu kurz",
abstract = "Die russische Energieproduktion ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen, bei Erdgas wurde sogar das Niveau vom Beginn der 90er Jahre {\"u}berschritten. Gleichzeitig sind auch die russischen Energieexporte gewachsen. Die Europ{\"a}ische Union ist f{\"u}r Russland eine wichtige Absatzregion. Umgekehrt spielen russische Lieferungen f{\"u}r die Versorgung Europas und Deutschlands eine gro{\ss}e Rolle. Die russische Seite betont, dass eine stabile Versorgung Europas auch k{\"u}nftig gew{\"a}hrleistet sei. Die Energiestrategie des Landes sieht - wie auch fr{\"u}here Planungen - vor, die Produktion und die Ausfuhr der entscheidenden Energietr{\"a}ger - Roh{\"o}l und Erdgas - deutlich zu steigern. Der Export von Erdgas bleibt bisher aber hinter den Vorgaben zur{\"u}ck. F{\"u}r eine st{\"a}rkere Ausweitung der Energieexporte sind neben erh{\"o}hten Investitionen Ma{\ss}nahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz und damit zur Senkung des inl{\"a}ndischen Verbrauchs notwendig. Ebenso wie der Energieeffizienz wird dem Klimaschutz in Russland bislang keine gro{\ss}e Bedeutung beigemessen. Russland hat zwar eine entscheidende Rolle beim Inkrafttreten des Kyoto-Protokolls gespielt, es geht aber nur z{\"o}gerlich daran, zentrale Instrumente des Kyoto-Protokolls innerhalb Russlands umzusetzen. Dies gilt insbesondere f{\"u}r die sogenannten Joint-Implementation-Projekte, die gerade im Energiebereich eine Zusammenarbeit mit ausl{\"a}ndischen Firmen unterst{\"u}tzen k{\"o}nnten. Russland d{\"u}rfte derzeit wenig daran liegen, einem Post-Kyoto-Abkommen beizutreten, da die Wirtschaft und damit der Energieverbrauch und die Treibhausgasemissionen stark wachsen. Zudem bewertet Russland die Wirkungen des Klimawandels auf die eigene Wirtschaft als positiv.",
keywords = "Energy policy in Russia, Energy efficiency, Climate policy in Russia, Energiewirtschaft, Energiepolitik, Energieprognose, Klimaschutz, Russland, Volkswirtschaftslehre",
author = "Hella Engerer and Claudia Kemfert",
year = "2007",
month = dec,
day = "5",
language = "Deutsch",
volume = "74",
pages = "745--750",
journal = "DIW Wochenbericht",
issn = "0012-1304",
publisher = "Deutsches Institut f{\"u}r Wirtschaftsforschung (DIW)",
number = "49",

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RIS

TY - JOUR

T1 - Russland: Energieeffizienz und Klimaschutz kommen zu kurz

AU - Engerer, Hella

AU - Kemfert, Claudia

PY - 2007/12/5

Y1 - 2007/12/5

N2 - Die russische Energieproduktion ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen, bei Erdgas wurde sogar das Niveau vom Beginn der 90er Jahre überschritten. Gleichzeitig sind auch die russischen Energieexporte gewachsen. Die Europäische Union ist für Russland eine wichtige Absatzregion. Umgekehrt spielen russische Lieferungen für die Versorgung Europas und Deutschlands eine große Rolle. Die russische Seite betont, dass eine stabile Versorgung Europas auch künftig gewährleistet sei. Die Energiestrategie des Landes sieht - wie auch frühere Planungen - vor, die Produktion und die Ausfuhr der entscheidenden Energieträger - Rohöl und Erdgas - deutlich zu steigern. Der Export von Erdgas bleibt bisher aber hinter den Vorgaben zurück. Für eine stärkere Ausweitung der Energieexporte sind neben erhöhten Investitionen Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz und damit zur Senkung des inländischen Verbrauchs notwendig. Ebenso wie der Energieeffizienz wird dem Klimaschutz in Russland bislang keine große Bedeutung beigemessen. Russland hat zwar eine entscheidende Rolle beim Inkrafttreten des Kyoto-Protokolls gespielt, es geht aber nur zögerlich daran, zentrale Instrumente des Kyoto-Protokolls innerhalb Russlands umzusetzen. Dies gilt insbesondere für die sogenannten Joint-Implementation-Projekte, die gerade im Energiebereich eine Zusammenarbeit mit ausländischen Firmen unterstützen könnten. Russland dürfte derzeit wenig daran liegen, einem Post-Kyoto-Abkommen beizutreten, da die Wirtschaft und damit der Energieverbrauch und die Treibhausgasemissionen stark wachsen. Zudem bewertet Russland die Wirkungen des Klimawandels auf die eigene Wirtschaft als positiv.

AB - Die russische Energieproduktion ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen, bei Erdgas wurde sogar das Niveau vom Beginn der 90er Jahre überschritten. Gleichzeitig sind auch die russischen Energieexporte gewachsen. Die Europäische Union ist für Russland eine wichtige Absatzregion. Umgekehrt spielen russische Lieferungen für die Versorgung Europas und Deutschlands eine große Rolle. Die russische Seite betont, dass eine stabile Versorgung Europas auch künftig gewährleistet sei. Die Energiestrategie des Landes sieht - wie auch frühere Planungen - vor, die Produktion und die Ausfuhr der entscheidenden Energieträger - Rohöl und Erdgas - deutlich zu steigern. Der Export von Erdgas bleibt bisher aber hinter den Vorgaben zurück. Für eine stärkere Ausweitung der Energieexporte sind neben erhöhten Investitionen Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz und damit zur Senkung des inländischen Verbrauchs notwendig. Ebenso wie der Energieeffizienz wird dem Klimaschutz in Russland bislang keine große Bedeutung beigemessen. Russland hat zwar eine entscheidende Rolle beim Inkrafttreten des Kyoto-Protokolls gespielt, es geht aber nur zögerlich daran, zentrale Instrumente des Kyoto-Protokolls innerhalb Russlands umzusetzen. Dies gilt insbesondere für die sogenannten Joint-Implementation-Projekte, die gerade im Energiebereich eine Zusammenarbeit mit ausländischen Firmen unterstützen könnten. Russland dürfte derzeit wenig daran liegen, einem Post-Kyoto-Abkommen beizutreten, da die Wirtschaft und damit der Energieverbrauch und die Treibhausgasemissionen stark wachsen. Zudem bewertet Russland die Wirkungen des Klimawandels auf die eigene Wirtschaft als positiv.

KW - Energy policy in Russia

KW - Energy efficiency

KW - Climate policy in Russia

KW - Energiewirtschaft

KW - Energiepolitik

KW - Energieprognose

KW - Klimaschutz

KW - Russland

KW - Volkswirtschaftslehre

M3 - Zeitschriftenaufsätze

VL - 74

SP - 745

EP - 750

JO - DIW Wochenbericht

JF - DIW Wochenbericht

SN - 0012-1304

IS - 49

ER -

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