Rechnende Tiere: Zootechnologien aus dem Ozean
Publikation: Beiträge in Zeitschriften › Zeitschriftenaufsätze › Forschung › begutachtet
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in: Zeitschrift für Medienwissenschaft, Jahrgang 3, Nr. 4, 2011, S. 58-70.
Publikation: Beiträge in Zeitschriften › Zeitschriftenaufsätze › Forschung › begutachtet
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TY - JOUR
T1 - Rechnende Tiere
T2 - Zootechnologien aus dem Ozean
AU - Müggenburg, Jan
AU - Vehlken, Sebastian
PY - 2011
Y1 - 2011
N2 - Der vorliegende Beitrag stellt die vielfach postulierte kybernetische Nivellierung ontologischer Differenzen im 20. Jahrhundert in Frage, indem er zwei historisch distinkte Konstellationen von Mensch, Tier und Computer miteinander verknüpft und diskutiert. Am Beispiel der Delphin-Kommunikationsexperimente des Biophysikers John C. Lilly aus den 1960er Jahren und der Schwarmintelligenzforschung in der Informatik um 1990 wird vielmehr argumentiert, dass Tiere hier unter dem Primat eines radikalen Entzugs von Natürlichkeit neuartige epistemische Prozesse initiieren: Sie erscheinen nicht mehr als »das Andere« oder »das Gleiche« von Mensch und Maschine, sondern als operationale Systemtiere in medientechnisch determinierten Settings. Diese Transformation von tierischen Akteuren zu »rechnenden Tieren« ist mit einem konzeptuellen Umbruch in den Computerwissenschaften korelliert, nach dem »Intelligenz« nicht mehr als Implementation von repräsentationalem »Expertenwissen«, sondern als »relationales Handelns« gedacht wird.
AB - Der vorliegende Beitrag stellt die vielfach postulierte kybernetische Nivellierung ontologischer Differenzen im 20. Jahrhundert in Frage, indem er zwei historisch distinkte Konstellationen von Mensch, Tier und Computer miteinander verknüpft und diskutiert. Am Beispiel der Delphin-Kommunikationsexperimente des Biophysikers John C. Lilly aus den 1960er Jahren und der Schwarmintelligenzforschung in der Informatik um 1990 wird vielmehr argumentiert, dass Tiere hier unter dem Primat eines radikalen Entzugs von Natürlichkeit neuartige epistemische Prozesse initiieren: Sie erscheinen nicht mehr als »das Andere« oder »das Gleiche« von Mensch und Maschine, sondern als operationale Systemtiere in medientechnisch determinierten Settings. Diese Transformation von tierischen Akteuren zu »rechnenden Tieren« ist mit einem konzeptuellen Umbruch in den Computerwissenschaften korelliert, nach dem »Intelligenz« nicht mehr als Implementation von repräsentationalem »Expertenwissen«, sondern als »relationales Handelns« gedacht wird.
KW - Medien- und Kommunikationswissenschaft
U2 - 10.25969/mediarep/2530
DO - 10.25969/mediarep/2530
M3 - Zeitschriftenaufsätze
VL - 3
SP - 58
EP - 70
JO - Zeitschrift für Medienwissenschaft
JF - Zeitschrift für Medienwissenschaft
SN - 1869-1722
IS - 4
ER -