Präventive Verhaltensweisen zum Schutz vor einer Infektion mit SARS-CoV-2 bei Menschen mit gesundheitlicher Vulnerabilität

Publikation: Beiträge in ZeitschriftenZeitschriftenaufsätzeForschungbegutachtet

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Präventive Verhaltensweisen zum Schutz vor einer Infektion mit SARS-CoV-2 bei Menschen mit gesundheitlicher Vulnerabilität. / Schaedel, Lara; Dadaczynski, Kevin.
in: Pravention und Gesundheitsforderung, Jahrgang 18, Nr. 4, 11.2023, S. 467-474.

Publikation: Beiträge in ZeitschriftenZeitschriftenaufsätzeForschungbegutachtet

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abstract = "HintergrundTrotz gesundheitlicher Risiken, die f{\"u}r alle Menschen von SARS-CoV‑2 („severe acute respiratory syndrome coronavirus 2“) ausgehen, weisen Bev{\"o}lkerungsgruppen mit gesundheitlicher Vulnerabilit{\"a}t ein erh{\"o}htes Gef{\"a}hrdungsprofil auf. Zu den Risikogruppen f{\"u}r schwere COVID-19-Verl{\"a}ufe („coronavirus disease 2019“) geh{\"o}ren Personen ab 50 Jahren, Raucher*innen, adip{\"o}se Personen sowie Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen. Gerade f{\"u}r diese Bev{\"o}lkerungsgruppe ergibt sich ein erh{\"o}hter Schutzbedarf. Inwiefern sich das Schutzverhalten von Personen mit hoher im Vergleich zu Personen mit geringer gesundheitlicher Vulnerabilit{\"a}t unterscheidet, ist bislang wenig untersucht.MethodeEs wurde eine onlinebezogene Querschnittstudie mit einem „convenience sample“ von n = 210 in Deutschland lebenden Personen im Alter ab 18 Jahren realisiert. Es wurden subjektive Selbsteinsch{\"a}tzungen zur Anwendung von Infektionsschutzma{\ss}nahmen sowie der eigenen Informationssuche und -zufriedenheit bez{\"u}glich der Pandemie und der COVID-19-bezogenen Gesundheitskompetenz (GK) erfasst. Die Analyse erfolgte uni-, bi- sowie multivariat, wobei f{\"u}r alle Analysen ein Signifikanzlevel von p < 0,05 festgelegt wurde.Ergebnisse{\"U}ber alle erhobenen Schutzverhaltensweisen hinweg weisen die Befragten eine insgesamt hohe Compliance (84 %) auf. W{\"a}hrend das Tragen einer Maske (96 %) und das Vermeiden von privaten Reisen und H{\"a}ndesch{\"u}tteln (95 %) die h{\"o}chste Zustimmung erhielten, ber{\"u}hrten 47 % der Befragten ihr Gesicht h{\"a}ufig mit ungewaschenen H{\"a}nden. J{\"u}ngere (35 % bis 29 Jahre) sowie Personen mit eingeschr{\"a}nkter Gesundheitskompetenz (28 %) zeigen sowohl in den bivariaten und multivariaten Analyse signifikant h{\"a}ufiger ein weniger ausgepr{\"a}gtes Schutzverhalten. Hingegen lie{\ss}en sich differenziert nach Anzahl gesundheitlicher Risikofaktoren keine Unterschiede im pr{\"a}ventiven Schutzverhalten feststellenSchlussfolgerungEs konnte ein hohes Niveau der Anwendung von pr{\"a}ventiven Schutzma{\ss}nahmen bei Befragten dieser Studie ermittelt werden. Sowohl in den uni- als auch bi- und multivariaten Analysen ist die gesundheitliche Vulnerabilit{\"a}t nicht mit einem st{\"a}rker ausgepr{\"a}gten Schutzverhalten assoziiert. Insbesondere f{\"u}r Personen mit eingeschr{\"a}nkter coronaspezifischer Gesundheitskompetenz sind Defizite im Infektionsschutz erkennbar, weshalb die zielgruppenspezifische Aufkl{\"a}rung weiter priorisiert werden muss.",
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RIS

TY - JOUR

T1 - Präventive Verhaltensweisen zum Schutz vor einer Infektion mit SARS-CoV-2 bei Menschen mit gesundheitlicher Vulnerabilität

AU - Schaedel, Lara

AU - Dadaczynski, Kevin

N1 - Publisher Copyright: © 2022, The Author(s). Open Access funding enabled and organized by Projekt DEAL.

PY - 2023/11

Y1 - 2023/11

N2 - HintergrundTrotz gesundheitlicher Risiken, die für alle Menschen von SARS-CoV‑2 („severe acute respiratory syndrome coronavirus 2“) ausgehen, weisen Bevölkerungsgruppen mit gesundheitlicher Vulnerabilität ein erhöhtes Gefährdungsprofil auf. Zu den Risikogruppen für schwere COVID-19-Verläufe („coronavirus disease 2019“) gehören Personen ab 50 Jahren, Raucher*innen, adipöse Personen sowie Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen. Gerade für diese Bevölkerungsgruppe ergibt sich ein erhöhter Schutzbedarf. Inwiefern sich das Schutzverhalten von Personen mit hoher im Vergleich zu Personen mit geringer gesundheitlicher Vulnerabilität unterscheidet, ist bislang wenig untersucht.MethodeEs wurde eine onlinebezogene Querschnittstudie mit einem „convenience sample“ von n = 210 in Deutschland lebenden Personen im Alter ab 18 Jahren realisiert. Es wurden subjektive Selbsteinschätzungen zur Anwendung von Infektionsschutzmaßnahmen sowie der eigenen Informationssuche und -zufriedenheit bezüglich der Pandemie und der COVID-19-bezogenen Gesundheitskompetenz (GK) erfasst. Die Analyse erfolgte uni-, bi- sowie multivariat, wobei für alle Analysen ein Signifikanzlevel von p < 0,05 festgelegt wurde.ErgebnisseÜber alle erhobenen Schutzverhaltensweisen hinweg weisen die Befragten eine insgesamt hohe Compliance (84 %) auf. Während das Tragen einer Maske (96 %) und das Vermeiden von privaten Reisen und Händeschütteln (95 %) die höchste Zustimmung erhielten, berührten 47 % der Befragten ihr Gesicht häufig mit ungewaschenen Händen. Jüngere (35 % bis 29 Jahre) sowie Personen mit eingeschränkter Gesundheitskompetenz (28 %) zeigen sowohl in den bivariaten und multivariaten Analyse signifikant häufiger ein weniger ausgeprägtes Schutzverhalten. Hingegen ließen sich differenziert nach Anzahl gesundheitlicher Risikofaktoren keine Unterschiede im präventiven Schutzverhalten feststellenSchlussfolgerungEs konnte ein hohes Niveau der Anwendung von präventiven Schutzmaßnahmen bei Befragten dieser Studie ermittelt werden. Sowohl in den uni- als auch bi- und multivariaten Analysen ist die gesundheitliche Vulnerabilität nicht mit einem stärker ausgeprägten Schutzverhalten assoziiert. Insbesondere für Personen mit eingeschränkter coronaspezifischer Gesundheitskompetenz sind Defizite im Infektionsschutz erkennbar, weshalb die zielgruppenspezifische Aufklärung weiter priorisiert werden muss.

AB - HintergrundTrotz gesundheitlicher Risiken, die für alle Menschen von SARS-CoV‑2 („severe acute respiratory syndrome coronavirus 2“) ausgehen, weisen Bevölkerungsgruppen mit gesundheitlicher Vulnerabilität ein erhöhtes Gefährdungsprofil auf. Zu den Risikogruppen für schwere COVID-19-Verläufe („coronavirus disease 2019“) gehören Personen ab 50 Jahren, Raucher*innen, adipöse Personen sowie Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen. Gerade für diese Bevölkerungsgruppe ergibt sich ein erhöhter Schutzbedarf. Inwiefern sich das Schutzverhalten von Personen mit hoher im Vergleich zu Personen mit geringer gesundheitlicher Vulnerabilität unterscheidet, ist bislang wenig untersucht.MethodeEs wurde eine onlinebezogene Querschnittstudie mit einem „convenience sample“ von n = 210 in Deutschland lebenden Personen im Alter ab 18 Jahren realisiert. Es wurden subjektive Selbsteinschätzungen zur Anwendung von Infektionsschutzmaßnahmen sowie der eigenen Informationssuche und -zufriedenheit bezüglich der Pandemie und der COVID-19-bezogenen Gesundheitskompetenz (GK) erfasst. Die Analyse erfolgte uni-, bi- sowie multivariat, wobei für alle Analysen ein Signifikanzlevel von p < 0,05 festgelegt wurde.ErgebnisseÜber alle erhobenen Schutzverhaltensweisen hinweg weisen die Befragten eine insgesamt hohe Compliance (84 %) auf. Während das Tragen einer Maske (96 %) und das Vermeiden von privaten Reisen und Händeschütteln (95 %) die höchste Zustimmung erhielten, berührten 47 % der Befragten ihr Gesicht häufig mit ungewaschenen Händen. Jüngere (35 % bis 29 Jahre) sowie Personen mit eingeschränkter Gesundheitskompetenz (28 %) zeigen sowohl in den bivariaten und multivariaten Analyse signifikant häufiger ein weniger ausgeprägtes Schutzverhalten. Hingegen ließen sich differenziert nach Anzahl gesundheitlicher Risikofaktoren keine Unterschiede im präventiven Schutzverhalten feststellenSchlussfolgerungEs konnte ein hohes Niveau der Anwendung von präventiven Schutzmaßnahmen bei Befragten dieser Studie ermittelt werden. Sowohl in den uni- als auch bi- und multivariaten Analysen ist die gesundheitliche Vulnerabilität nicht mit einem stärker ausgeprägten Schutzverhalten assoziiert. Insbesondere für Personen mit eingeschränkter coronaspezifischer Gesundheitskompetenz sind Defizite im Infektionsschutz erkennbar, weshalb die zielgruppenspezifische Aufklärung weiter priorisiert werden muss.

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JO - Pravention und Gesundheitsforderung

JF - Pravention und Gesundheitsforderung

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DOI

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