Präventive Verhaltensweisen zum Schutz vor einer Infektion mit SARS-CoV-2 bei Menschen mit gesundheitlicher Vulnerabilität
Publikation: Beiträge in Zeitschriften › Zeitschriftenaufsätze › Forschung › begutachtet
Authors
Hintergrund
Trotz gesundheitlicher Risiken, die für alle Menschen von SARS-CoV‑2 („severe acute respiratory syndrome coronavirus 2“) ausgehen, weisen Bevölkerungsgruppen mit gesundheitlicher Vulnerabilität ein erhöhtes Gefährdungsprofil auf. Zu den Risikogruppen für schwere COVID-19-Verläufe („coronavirus disease 2019“) gehören Personen ab 50 Jahren, Raucher*innen, adipöse Personen sowie Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen. Gerade für diese Bevölkerungsgruppe ergibt sich ein erhöhter Schutzbedarf. Inwiefern sich das Schutzverhalten von Personen mit hoher im Vergleich zu Personen mit geringer gesundheitlicher Vulnerabilität unterscheidet, ist bislang wenig untersucht.
Methode
Es wurde eine onlinebezogene Querschnittstudie mit einem „convenience sample“ von n = 210 in Deutschland lebenden Personen im Alter ab 18 Jahren realisiert. Es wurden subjektive Selbsteinschätzungen zur Anwendung von Infektionsschutzmaßnahmen sowie der eigenen Informationssuche und -zufriedenheit bezüglich der Pandemie und der COVID-19-bezogenen Gesundheitskompetenz (GK) erfasst. Die Analyse erfolgte uni-, bi- sowie multivariat, wobei für alle Analysen ein Signifikanzlevel von p < 0,05 festgelegt wurde.
Ergebnisse
Über alle erhobenen Schutzverhaltensweisen hinweg weisen die Befragten eine insgesamt hohe Compliance (84 %) auf. Während das Tragen einer Maske (96 %) und das Vermeiden von privaten Reisen und Händeschütteln (95 %) die höchste Zustimmung erhielten, berührten 47 % der Befragten ihr Gesicht häufig mit ungewaschenen Händen. Jüngere (35 % bis 29 Jahre) sowie Personen mit eingeschränkter Gesundheitskompetenz (28 %) zeigen sowohl in den bivariaten und multivariaten Analyse signifikant häufiger ein weniger ausgeprägtes Schutzverhalten. Hingegen ließen sich differenziert nach Anzahl gesundheitlicher Risikofaktoren keine Unterschiede im präventiven Schutzverhalten feststellen
Schlussfolgerung
Es konnte ein hohes Niveau der Anwendung von präventiven Schutzmaßnahmen bei Befragten dieser Studie ermittelt werden. Sowohl in den uni- als auch bi- und multivariaten Analysen ist die gesundheitliche Vulnerabilität nicht mit einem stärker ausgeprägten Schutzverhalten assoziiert. Insbesondere für Personen mit eingeschränkter coronaspezifischer Gesundheitskompetenz sind Defizite im Infektionsschutz erkennbar, weshalb die zielgruppenspezifische Aufklärung weiter priorisiert werden muss.
Trotz gesundheitlicher Risiken, die für alle Menschen von SARS-CoV‑2 („severe acute respiratory syndrome coronavirus 2“) ausgehen, weisen Bevölkerungsgruppen mit gesundheitlicher Vulnerabilität ein erhöhtes Gefährdungsprofil auf. Zu den Risikogruppen für schwere COVID-19-Verläufe („coronavirus disease 2019“) gehören Personen ab 50 Jahren, Raucher*innen, adipöse Personen sowie Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen. Gerade für diese Bevölkerungsgruppe ergibt sich ein erhöhter Schutzbedarf. Inwiefern sich das Schutzverhalten von Personen mit hoher im Vergleich zu Personen mit geringer gesundheitlicher Vulnerabilität unterscheidet, ist bislang wenig untersucht.
Methode
Es wurde eine onlinebezogene Querschnittstudie mit einem „convenience sample“ von n = 210 in Deutschland lebenden Personen im Alter ab 18 Jahren realisiert. Es wurden subjektive Selbsteinschätzungen zur Anwendung von Infektionsschutzmaßnahmen sowie der eigenen Informationssuche und -zufriedenheit bezüglich der Pandemie und der COVID-19-bezogenen Gesundheitskompetenz (GK) erfasst. Die Analyse erfolgte uni-, bi- sowie multivariat, wobei für alle Analysen ein Signifikanzlevel von p < 0,05 festgelegt wurde.
Ergebnisse
Über alle erhobenen Schutzverhaltensweisen hinweg weisen die Befragten eine insgesamt hohe Compliance (84 %) auf. Während das Tragen einer Maske (96 %) und das Vermeiden von privaten Reisen und Händeschütteln (95 %) die höchste Zustimmung erhielten, berührten 47 % der Befragten ihr Gesicht häufig mit ungewaschenen Händen. Jüngere (35 % bis 29 Jahre) sowie Personen mit eingeschränkter Gesundheitskompetenz (28 %) zeigen sowohl in den bivariaten und multivariaten Analyse signifikant häufiger ein weniger ausgeprägtes Schutzverhalten. Hingegen ließen sich differenziert nach Anzahl gesundheitlicher Risikofaktoren keine Unterschiede im präventiven Schutzverhalten feststellen
Schlussfolgerung
Es konnte ein hohes Niveau der Anwendung von präventiven Schutzmaßnahmen bei Befragten dieser Studie ermittelt werden. Sowohl in den uni- als auch bi- und multivariaten Analysen ist die gesundheitliche Vulnerabilität nicht mit einem stärker ausgeprägten Schutzverhalten assoziiert. Insbesondere für Personen mit eingeschränkter coronaspezifischer Gesundheitskompetenz sind Defizite im Infektionsschutz erkennbar, weshalb die zielgruppenspezifische Aufklärung weiter priorisiert werden muss.
Titel in Übersetzung | Preventive behaviors to protect against SARS-CoV-2 infection among people with health vulnerability |
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Originalsprache | Deutsch |
Zeitschrift | Pravention und Gesundheitsforderung |
Jahrgang | 18 |
Ausgabenummer | 4 |
Seiten (von - bis) | 467-474 |
Anzahl der Seiten | 8 |
ISSN | 1861-6755 |
DOIs | |
Publikationsstatus | Erschienen - 11.2023 |
Bibliographische Notiz
Publisher Copyright:
© 2022, The Author(s).
Open Access funding enabled and organized by Projekt DEAL.
- COVID-19, Health literacy, Health risks, Pandemic, Protective behavior
- Gesundheitswissenschaften