Medienwissenschaft und ‚Behinderung‘. Zu Ursprüngen und Bewusstwerdung eines epistemologischen Hindernisses
Publikation: Beiträge in Sammelwerken › Aufsätze in Sammelwerken › Forschung
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In dem Bestreben, Technik zu historisieren und theoretisch zu fassen, greifen die Medien- und Kulturwissenschaften immer wieder auf dis/ability zurück. Insbesondere die von Friedrich Kittler geprägte Medienarchäologie hat einige Genealogien hervorgebracht, innerhalb derer Behinderungen als Möglichkeit und Movens technischen Fortschritts in Szene gesetzt werden. Wissenschaftler*innen aus den Disability Studies haben zu Recht kritisiert, dass derartige Rückgriffe häufig nicht am Phänomen geschult sind und ‚Behinderung‘ so zur narrative prosthesis (Mitchell und Snyder 2000) verkommt. Im Anschluss an das Konzept der dismediation, wie Mara Mills und Jonathan Sterne (2017) es in Reaktion auf diesen Befund vorstellen, unternimmt der Beitrag eine kritische Analyse der Schriften Friedrich Kittlers und zeigt, wie ein eingeschriebener Ableismus hier als „epistemologisches Hindernis“ (Bachelard 1974) wirkt. Dem vorangestellt ist eine Reflexion rezenter Texte mit Bezug zum Feld der Medienarchäologie, anhand derer die Bewusstwerdung der Wirkung von ‚Behinderung‘ als Strukturkategorie nachvollzogen wird.
Originalsprache | Deutsch |
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Titel | Dis/Ability und digitale Medien : Interdisziplinäre Perspektiven auf Technologien, Praktiken und Zugänglichkeiten |
Herausgeber | Robert Stock, Christian Meier zu Verl, Melike Şahinol, Markus Spöhrer, Andreas Wagenknecht, Anna-Lena Wiechern |
Verlag | Springer Nature AG |
Publikationsstatus | In Vorbereitung - 2025 |