Ein internetbasiertes Programm zur Prävention von Depression bei Diabetes mellitus Typ 2 Patienten: Konzept und Design einer randomisierten klinischen Studie

Publikation: Beiträge in ZeitschriftenKonferenz-Abstracts in FachzeitschriftenForschungbegutachtet

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Ein internetbasiertes Programm zur Prävention von Depression bei Diabetes mellitus Typ 2 Patienten: Konzept und Design einer randomisierten klinischen Studie. / Nobis, Stephanie; Lehr, Dirk; Ebert, David Daniel et al.
in: Das Gesundheitswesen, Jahrgang 2012, Nr. 74, 2012, S. A81.

Publikation: Beiträge in ZeitschriftenKonferenz-Abstracts in FachzeitschriftenForschungbegutachtet

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@article{12d022d2491341c9808045ee6241a8be,
title = "Ein internetbasiertes Programm zur Pr{\"a}vention von Depression bei Diabetes mellitus Typ 2 Patienten: Konzept und Design einer randomisierten klinischen Studie",
abstract = " Theoretischer Hintergrund: Zwischen 10% und 20% aller Diabetespatienten sind an einer Major Depression (MD) erkrankt. Es wird davon ausgegangen, dass die Pr{\"a}valenz von fr{\"u}heren Stadien der Depression (subklinisch) weitaus h{\"o}her liegt. Die Komorbidit{\"a}t Diabetes und Depression geht einher mit einer geringeren Lebensqualit{\"a}t, schlechteren Blutzuckereinstellung sowie einem erh{\"o}hten Risiko f{\"u}r diabetesbezogene Komplikationen. Depressive Diabetespatienten verursachen viermal so hohe Kosten im Vergleich zu einfachen Diabetespatienten. Aufgrund der Studienlage kann konstatiert werden, dass die Inzidenz von MD in Risikogruppen von 25% auf ca. 15% durch pr{\"a}ventive Ma{\ss}nahmen reduziert werden kann. Die Wirksamkeit von internetbasierten psychotherapeutischen Interventionen zur Pr{\"a}vention von depressiven St{\"o}rungen konnte in mehreren Meta-Analysen nachgewiesen werden. Neben einer geringen Nutzungsschwelle f{\"u}r Betroffene besitzen internetbasierte Interventionen das Potential eine breite und evidenzbasierte Versorgung bereitzustellen, die vergleichsweise kosteng{\"u}nstig ist. Dennoch sind fl{\"a}chendeckende und bedarfsgerechte Versorgungskonzepte derzeit sowohl im Bereich der Pr{\"a}vention als auch im Bereich der Behandlung nur unzureichend etabliert. Diese Studie verfolgt das Ziel die Effektivit{\"a}t einer Mobiltelefon/Smartphone-gest{\"u}tzten internetbasierten pr{\"a}ventiven Depressions-Intervention zu testen. In einer weiteren Analyse wird die Kosteneffektivit{\"a}t aus Sicht der Krankenkassen sowie aus gesamtgesellschaftlicher Sicht dargelegt.Methode: In der vorliegenden Studie f{\"u}hren Diabetespatienten mit subklinischer Depression ein internetbasiertes Programm zur Bew{\"a}ltigung depressiver Beschwerden durch. Die Intervention basiert auf kognitiver Verhaltenstherapie (KVT), die den Goldstandard in der Depressionsbehandlung darstellt. Diabetesspezifische Komponenten sind dabei in jede der sechs Lektionen eingearbeitet. Die Intervention setzt zudem auf die Integration von Handys bzw. Smartphones zur Trainingsunterst{\"u}tzung. Die Teilnehmer haben die M{\"o}glichkeit, durch motivierende SMS oder durch mobile Applikationen, die Inhalte des Trainings sehr alltagsnah und kontinuierlich einzu{\"u}ben. Zudem erhalten die Teilnehmer w{\"o}chentliches Feedback per E-Mail. Im Rahmen einer randomisierten kontrollierten Studie (N=304) werden die Probanden zu einer sechsw{\"o}chigen diabetesspezifischen kognitiven Verhaltenstherapie oder zu einer Warteliste mit uneingeschr{\"a}nktem Zugang zur Routineversorgung (TAU) zugeteilt. Prim{\"a}res Outcome sind die Gruppenunterschiede in der Allgemeinen Depressionsskala (ADS). Sekund{\"a}re Outcome Messungen betreffen u.a. diabetesspezifische emotionale Belastungen, glyk{\"a}mische Kontrolle (Blutglukose, HbA1c-Werte) sowie Selbstmanagementf{\"a}higkeiten. Die Wirksamkeit der Behandlungsbedingungen sowie die Kosteneffektivit{\"a}t werden zur 3, 6 und 12 Monatskatamnese {\"u}berpr{\"u}ft. Um den R{\"u}cklauf der Frageb{\"o}gen zu erh{\"o}hen, erhalten die Probanden einen finanziellen Anreiz.Ergebnisse: Konzept und Design der Studie werden vorgestellt. Diskussion: Die vorgestellte internetbasierte Intervention basiert auf kognitiv-verhaltenstherapeutischen Prinzipien zur Behandlung von Patienten mit dem Krankheitsbild Diabetes mellitus Typ 2 und Depressionen. Durch den Einsatz von Mobil- und Smartphone-Technologie ist diese nach unserem Wissen die weltweit erste Studie in diesem st{\"o}rungsspezifischen Feld.Schlussfolgerung: Aufbauend auf den Ergebnissen dieser Studie ist es das Ziel eine pr{\"a}ventive diabetesspezifische Depressionsintervention in das Disease Management Programm Diabetes mellitus Typ 2 zu integrieren. Neben einer Effektsteigerung soll es zu einer Kosteneinsparung f{\"u}r das Gesundheitssystem f{\"u}hren.",
keywords = "Gesundheitswissenschaften",
author = "Stephanie Nobis and Dirk Lehr and Ebert, {David Daniel} and Daniel B{\"u}rckner and Heleen Riper and Harald Baumeister and Annette Becker and Pim Cuijpers and Burkhardt Funk and Frank Snoek and Matthias Berking",
year = "2012",
doi = "10.1055/s-0032-1322067",
language = "Deutsch",
volume = "2012",
pages = "A81",
journal = "Das Gesundheitswesen",
issn = "0941-3790",
publisher = "Georg Thieme Verlag",
number = "74",
note = "48. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft f{\"u}r Sozialmedizin und Pr{\"a}vention - DGSMP 2012 : Gesundheits{\"o}konomie versus Sozialmedizin – wie viel {\"O}konomisierung vertr{\"a}gt ein solidarisches Gesundheitssystem?, DGSMP 2012 ; Conference date: 12-09-2012 Through 14-09-2012",
url = "https://www.dgsmp.de/jahrestagungen/essen-2012/",

}

RIS

TY - JOUR

T1 - Ein internetbasiertes Programm zur Prävention von Depression bei Diabetes mellitus Typ 2 Patienten

T2 - 48. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention - DGSMP 2012

AU - Nobis, Stephanie

AU - Lehr, Dirk

AU - Ebert, David Daniel

AU - Bürckner, Daniel

AU - Riper, Heleen

AU - Baumeister, Harald

AU - Becker, Annette

AU - Cuijpers, Pim

AU - Funk, Burkhardt

AU - Snoek, Frank

AU - Berking, Matthias

N1 - Conference code: 48

PY - 2012

Y1 - 2012

N2 - Theoretischer Hintergrund: Zwischen 10% und 20% aller Diabetespatienten sind an einer Major Depression (MD) erkrankt. Es wird davon ausgegangen, dass die Prävalenz von früheren Stadien der Depression (subklinisch) weitaus höher liegt. Die Komorbidität Diabetes und Depression geht einher mit einer geringeren Lebensqualität, schlechteren Blutzuckereinstellung sowie einem erhöhten Risiko für diabetesbezogene Komplikationen. Depressive Diabetespatienten verursachen viermal so hohe Kosten im Vergleich zu einfachen Diabetespatienten. Aufgrund der Studienlage kann konstatiert werden, dass die Inzidenz von MD in Risikogruppen von 25% auf ca. 15% durch präventive Maßnahmen reduziert werden kann. Die Wirksamkeit von internetbasierten psychotherapeutischen Interventionen zur Prävention von depressiven Störungen konnte in mehreren Meta-Analysen nachgewiesen werden. Neben einer geringen Nutzungsschwelle für Betroffene besitzen internetbasierte Interventionen das Potential eine breite und evidenzbasierte Versorgung bereitzustellen, die vergleichsweise kostengünstig ist. Dennoch sind flächendeckende und bedarfsgerechte Versorgungskonzepte derzeit sowohl im Bereich der Prävention als auch im Bereich der Behandlung nur unzureichend etabliert. Diese Studie verfolgt das Ziel die Effektivität einer Mobiltelefon/Smartphone-gestützten internetbasierten präventiven Depressions-Intervention zu testen. In einer weiteren Analyse wird die Kosteneffektivität aus Sicht der Krankenkassen sowie aus gesamtgesellschaftlicher Sicht dargelegt.Methode: In der vorliegenden Studie führen Diabetespatienten mit subklinischer Depression ein internetbasiertes Programm zur Bewältigung depressiver Beschwerden durch. Die Intervention basiert auf kognitiver Verhaltenstherapie (KVT), die den Goldstandard in der Depressionsbehandlung darstellt. Diabetesspezifische Komponenten sind dabei in jede der sechs Lektionen eingearbeitet. Die Intervention setzt zudem auf die Integration von Handys bzw. Smartphones zur Trainingsunterstützung. Die Teilnehmer haben die Möglichkeit, durch motivierende SMS oder durch mobile Applikationen, die Inhalte des Trainings sehr alltagsnah und kontinuierlich einzuüben. Zudem erhalten die Teilnehmer wöchentliches Feedback per E-Mail. Im Rahmen einer randomisierten kontrollierten Studie (N=304) werden die Probanden zu einer sechswöchigen diabetesspezifischen kognitiven Verhaltenstherapie oder zu einer Warteliste mit uneingeschränktem Zugang zur Routineversorgung (TAU) zugeteilt. Primäres Outcome sind die Gruppenunterschiede in der Allgemeinen Depressionsskala (ADS). Sekundäre Outcome Messungen betreffen u.a. diabetesspezifische emotionale Belastungen, glykämische Kontrolle (Blutglukose, HbA1c-Werte) sowie Selbstmanagementfähigkeiten. Die Wirksamkeit der Behandlungsbedingungen sowie die Kosteneffektivität werden zur 3, 6 und 12 Monatskatamnese überprüft. Um den Rücklauf der Fragebögen zu erhöhen, erhalten die Probanden einen finanziellen Anreiz.Ergebnisse: Konzept und Design der Studie werden vorgestellt. Diskussion: Die vorgestellte internetbasierte Intervention basiert auf kognitiv-verhaltenstherapeutischen Prinzipien zur Behandlung von Patienten mit dem Krankheitsbild Diabetes mellitus Typ 2 und Depressionen. Durch den Einsatz von Mobil- und Smartphone-Technologie ist diese nach unserem Wissen die weltweit erste Studie in diesem störungsspezifischen Feld.Schlussfolgerung: Aufbauend auf den Ergebnissen dieser Studie ist es das Ziel eine präventive diabetesspezifische Depressionsintervention in das Disease Management Programm Diabetes mellitus Typ 2 zu integrieren. Neben einer Effektsteigerung soll es zu einer Kosteneinsparung für das Gesundheitssystem führen.

AB - Theoretischer Hintergrund: Zwischen 10% und 20% aller Diabetespatienten sind an einer Major Depression (MD) erkrankt. Es wird davon ausgegangen, dass die Prävalenz von früheren Stadien der Depression (subklinisch) weitaus höher liegt. Die Komorbidität Diabetes und Depression geht einher mit einer geringeren Lebensqualität, schlechteren Blutzuckereinstellung sowie einem erhöhten Risiko für diabetesbezogene Komplikationen. Depressive Diabetespatienten verursachen viermal so hohe Kosten im Vergleich zu einfachen Diabetespatienten. Aufgrund der Studienlage kann konstatiert werden, dass die Inzidenz von MD in Risikogruppen von 25% auf ca. 15% durch präventive Maßnahmen reduziert werden kann. Die Wirksamkeit von internetbasierten psychotherapeutischen Interventionen zur Prävention von depressiven Störungen konnte in mehreren Meta-Analysen nachgewiesen werden. Neben einer geringen Nutzungsschwelle für Betroffene besitzen internetbasierte Interventionen das Potential eine breite und evidenzbasierte Versorgung bereitzustellen, die vergleichsweise kostengünstig ist. Dennoch sind flächendeckende und bedarfsgerechte Versorgungskonzepte derzeit sowohl im Bereich der Prävention als auch im Bereich der Behandlung nur unzureichend etabliert. Diese Studie verfolgt das Ziel die Effektivität einer Mobiltelefon/Smartphone-gestützten internetbasierten präventiven Depressions-Intervention zu testen. In einer weiteren Analyse wird die Kosteneffektivität aus Sicht der Krankenkassen sowie aus gesamtgesellschaftlicher Sicht dargelegt.Methode: In der vorliegenden Studie führen Diabetespatienten mit subklinischer Depression ein internetbasiertes Programm zur Bewältigung depressiver Beschwerden durch. Die Intervention basiert auf kognitiver Verhaltenstherapie (KVT), die den Goldstandard in der Depressionsbehandlung darstellt. Diabetesspezifische Komponenten sind dabei in jede der sechs Lektionen eingearbeitet. Die Intervention setzt zudem auf die Integration von Handys bzw. Smartphones zur Trainingsunterstützung. Die Teilnehmer haben die Möglichkeit, durch motivierende SMS oder durch mobile Applikationen, die Inhalte des Trainings sehr alltagsnah und kontinuierlich einzuüben. Zudem erhalten die Teilnehmer wöchentliches Feedback per E-Mail. Im Rahmen einer randomisierten kontrollierten Studie (N=304) werden die Probanden zu einer sechswöchigen diabetesspezifischen kognitiven Verhaltenstherapie oder zu einer Warteliste mit uneingeschränktem Zugang zur Routineversorgung (TAU) zugeteilt. Primäres Outcome sind die Gruppenunterschiede in der Allgemeinen Depressionsskala (ADS). Sekundäre Outcome Messungen betreffen u.a. diabetesspezifische emotionale Belastungen, glykämische Kontrolle (Blutglukose, HbA1c-Werte) sowie Selbstmanagementfähigkeiten. Die Wirksamkeit der Behandlungsbedingungen sowie die Kosteneffektivität werden zur 3, 6 und 12 Monatskatamnese überprüft. Um den Rücklauf der Fragebögen zu erhöhen, erhalten die Probanden einen finanziellen Anreiz.Ergebnisse: Konzept und Design der Studie werden vorgestellt. Diskussion: Die vorgestellte internetbasierte Intervention basiert auf kognitiv-verhaltenstherapeutischen Prinzipien zur Behandlung von Patienten mit dem Krankheitsbild Diabetes mellitus Typ 2 und Depressionen. Durch den Einsatz von Mobil- und Smartphone-Technologie ist diese nach unserem Wissen die weltweit erste Studie in diesem störungsspezifischen Feld.Schlussfolgerung: Aufbauend auf den Ergebnissen dieser Studie ist es das Ziel eine präventive diabetesspezifische Depressionsintervention in das Disease Management Programm Diabetes mellitus Typ 2 zu integrieren. Neben einer Effektsteigerung soll es zu einer Kosteneinsparung für das Gesundheitssystem führen.

KW - Gesundheitswissenschaften

U2 - 10.1055/s-0032-1322067

DO - 10.1055/s-0032-1322067

M3 - Konferenz-Abstracts in Fachzeitschriften

VL - 2012

SP - A81

JO - Das Gesundheitswesen

JF - Das Gesundheitswesen

SN - 0941-3790

IS - 74

Y2 - 12 September 2012 through 14 September 2012

ER -

DOI

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