Ein internetbasiertes Programm zur Prävention von Depression bei Diabetes mellitus Typ 2 Patienten: Konzept und Design einer randomisierten klinischen Studie
Publikation: Beiträge in Zeitschriften › Konferenz-Abstracts in Fachzeitschriften › Forschung › begutachtet
Standard
in: Das Gesundheitswesen, Jahrgang 2012, Nr. 74, 2012, S. A81.
Publikation: Beiträge in Zeitschriften › Konferenz-Abstracts in Fachzeitschriften › Forschung › begutachtet
Harvard
APA
Vancouver
Bibtex
}
RIS
TY - JOUR
T1 - Ein internetbasiertes Programm zur Prävention von Depression bei Diabetes mellitus Typ 2 Patienten
T2 - 48. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention - DGSMP 2012
AU - Nobis, Stephanie
AU - Lehr, Dirk
AU - Ebert, David Daniel
AU - Bürckner, Daniel
AU - Riper, Heleen
AU - Baumeister, Harald
AU - Becker, Annette
AU - Cuijpers, Pim
AU - Funk, Burkhardt
AU - Snoek, Frank
AU - Berking, Matthias
N1 - Conference code: 48
PY - 2012
Y1 - 2012
N2 - Theoretischer Hintergrund: Zwischen 10% und 20% aller Diabetespatienten sind an einer Major Depression (MD) erkrankt. Es wird davon ausgegangen, dass die Prävalenz von früheren Stadien der Depression (subklinisch) weitaus höher liegt. Die Komorbidität Diabetes und Depression geht einher mit einer geringeren Lebensqualität, schlechteren Blutzuckereinstellung sowie einem erhöhten Risiko für diabetesbezogene Komplikationen. Depressive Diabetespatienten verursachen viermal so hohe Kosten im Vergleich zu einfachen Diabetespatienten. Aufgrund der Studienlage kann konstatiert werden, dass die Inzidenz von MD in Risikogruppen von 25% auf ca. 15% durch präventive Maßnahmen reduziert werden kann. Die Wirksamkeit von internetbasierten psychotherapeutischen Interventionen zur Prävention von depressiven Störungen konnte in mehreren Meta-Analysen nachgewiesen werden. Neben einer geringen Nutzungsschwelle für Betroffene besitzen internetbasierte Interventionen das Potential eine breite und evidenzbasierte Versorgung bereitzustellen, die vergleichsweise kostengünstig ist. Dennoch sind flächendeckende und bedarfsgerechte Versorgungskonzepte derzeit sowohl im Bereich der Prävention als auch im Bereich der Behandlung nur unzureichend etabliert. Diese Studie verfolgt das Ziel die Effektivität einer Mobiltelefon/Smartphone-gestützten internetbasierten präventiven Depressions-Intervention zu testen. In einer weiteren Analyse wird die Kosteneffektivität aus Sicht der Krankenkassen sowie aus gesamtgesellschaftlicher Sicht dargelegt.Methode: In der vorliegenden Studie führen Diabetespatienten mit subklinischer Depression ein internetbasiertes Programm zur Bewältigung depressiver Beschwerden durch. Die Intervention basiert auf kognitiver Verhaltenstherapie (KVT), die den Goldstandard in der Depressionsbehandlung darstellt. Diabetesspezifische Komponenten sind dabei in jede der sechs Lektionen eingearbeitet. Die Intervention setzt zudem auf die Integration von Handys bzw. Smartphones zur Trainingsunterstützung. Die Teilnehmer haben die Möglichkeit, durch motivierende SMS oder durch mobile Applikationen, die Inhalte des Trainings sehr alltagsnah und kontinuierlich einzuüben. Zudem erhalten die Teilnehmer wöchentliches Feedback per E-Mail. Im Rahmen einer randomisierten kontrollierten Studie (N=304) werden die Probanden zu einer sechswöchigen diabetesspezifischen kognitiven Verhaltenstherapie oder zu einer Warteliste mit uneingeschränktem Zugang zur Routineversorgung (TAU) zugeteilt. Primäres Outcome sind die Gruppenunterschiede in der Allgemeinen Depressionsskala (ADS). Sekundäre Outcome Messungen betreffen u.a. diabetesspezifische emotionale Belastungen, glykämische Kontrolle (Blutglukose, HbA1c-Werte) sowie Selbstmanagementfähigkeiten. Die Wirksamkeit der Behandlungsbedingungen sowie die Kosteneffektivität werden zur 3, 6 und 12 Monatskatamnese überprüft. Um den Rücklauf der Fragebögen zu erhöhen, erhalten die Probanden einen finanziellen Anreiz.Ergebnisse: Konzept und Design der Studie werden vorgestellt. Diskussion: Die vorgestellte internetbasierte Intervention basiert auf kognitiv-verhaltenstherapeutischen Prinzipien zur Behandlung von Patienten mit dem Krankheitsbild Diabetes mellitus Typ 2 und Depressionen. Durch den Einsatz von Mobil- und Smartphone-Technologie ist diese nach unserem Wissen die weltweit erste Studie in diesem störungsspezifischen Feld.Schlussfolgerung: Aufbauend auf den Ergebnissen dieser Studie ist es das Ziel eine präventive diabetesspezifische Depressionsintervention in das Disease Management Programm Diabetes mellitus Typ 2 zu integrieren. Neben einer Effektsteigerung soll es zu einer Kosteneinsparung für das Gesundheitssystem führen.
AB - Theoretischer Hintergrund: Zwischen 10% und 20% aller Diabetespatienten sind an einer Major Depression (MD) erkrankt. Es wird davon ausgegangen, dass die Prävalenz von früheren Stadien der Depression (subklinisch) weitaus höher liegt. Die Komorbidität Diabetes und Depression geht einher mit einer geringeren Lebensqualität, schlechteren Blutzuckereinstellung sowie einem erhöhten Risiko für diabetesbezogene Komplikationen. Depressive Diabetespatienten verursachen viermal so hohe Kosten im Vergleich zu einfachen Diabetespatienten. Aufgrund der Studienlage kann konstatiert werden, dass die Inzidenz von MD in Risikogruppen von 25% auf ca. 15% durch präventive Maßnahmen reduziert werden kann. Die Wirksamkeit von internetbasierten psychotherapeutischen Interventionen zur Prävention von depressiven Störungen konnte in mehreren Meta-Analysen nachgewiesen werden. Neben einer geringen Nutzungsschwelle für Betroffene besitzen internetbasierte Interventionen das Potential eine breite und evidenzbasierte Versorgung bereitzustellen, die vergleichsweise kostengünstig ist. Dennoch sind flächendeckende und bedarfsgerechte Versorgungskonzepte derzeit sowohl im Bereich der Prävention als auch im Bereich der Behandlung nur unzureichend etabliert. Diese Studie verfolgt das Ziel die Effektivität einer Mobiltelefon/Smartphone-gestützten internetbasierten präventiven Depressions-Intervention zu testen. In einer weiteren Analyse wird die Kosteneffektivität aus Sicht der Krankenkassen sowie aus gesamtgesellschaftlicher Sicht dargelegt.Methode: In der vorliegenden Studie führen Diabetespatienten mit subklinischer Depression ein internetbasiertes Programm zur Bewältigung depressiver Beschwerden durch. Die Intervention basiert auf kognitiver Verhaltenstherapie (KVT), die den Goldstandard in der Depressionsbehandlung darstellt. Diabetesspezifische Komponenten sind dabei in jede der sechs Lektionen eingearbeitet. Die Intervention setzt zudem auf die Integration von Handys bzw. Smartphones zur Trainingsunterstützung. Die Teilnehmer haben die Möglichkeit, durch motivierende SMS oder durch mobile Applikationen, die Inhalte des Trainings sehr alltagsnah und kontinuierlich einzuüben. Zudem erhalten die Teilnehmer wöchentliches Feedback per E-Mail. Im Rahmen einer randomisierten kontrollierten Studie (N=304) werden die Probanden zu einer sechswöchigen diabetesspezifischen kognitiven Verhaltenstherapie oder zu einer Warteliste mit uneingeschränktem Zugang zur Routineversorgung (TAU) zugeteilt. Primäres Outcome sind die Gruppenunterschiede in der Allgemeinen Depressionsskala (ADS). Sekundäre Outcome Messungen betreffen u.a. diabetesspezifische emotionale Belastungen, glykämische Kontrolle (Blutglukose, HbA1c-Werte) sowie Selbstmanagementfähigkeiten. Die Wirksamkeit der Behandlungsbedingungen sowie die Kosteneffektivität werden zur 3, 6 und 12 Monatskatamnese überprüft. Um den Rücklauf der Fragebögen zu erhöhen, erhalten die Probanden einen finanziellen Anreiz.Ergebnisse: Konzept und Design der Studie werden vorgestellt. Diskussion: Die vorgestellte internetbasierte Intervention basiert auf kognitiv-verhaltenstherapeutischen Prinzipien zur Behandlung von Patienten mit dem Krankheitsbild Diabetes mellitus Typ 2 und Depressionen. Durch den Einsatz von Mobil- und Smartphone-Technologie ist diese nach unserem Wissen die weltweit erste Studie in diesem störungsspezifischen Feld.Schlussfolgerung: Aufbauend auf den Ergebnissen dieser Studie ist es das Ziel eine präventive diabetesspezifische Depressionsintervention in das Disease Management Programm Diabetes mellitus Typ 2 zu integrieren. Neben einer Effektsteigerung soll es zu einer Kosteneinsparung für das Gesundheitssystem führen.
KW - Gesundheitswissenschaften
U2 - 10.1055/s-0032-1322067
DO - 10.1055/s-0032-1322067
M3 - Konferenz-Abstracts in Fachzeitschriften
VL - 2012
SP - A81
JO - Das Gesundheitswesen
JF - Das Gesundheitswesen
SN - 0941-3790
IS - 74
Y2 - 12 September 2012 through 14 September 2012
ER -