Die kulturellen Bedingungen der Bildung und die Bildungsbedingungen der Kultur: Eine Einleitung

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Anders als ‚Hilfe‘, ‚Erziehung‘ oder ‚Gesellschaft‘ gehörten Begriffe wie ‚Bildung‘ und ‚Kultur‘ lange nicht oder nicht mehr zum semantischen Inventar der sozialpädagogischen Forschung. Beruft man sich auf zwei Autoren, deren Denken die Entwicklung der Sozialwissenschaften im 20. Jahrhundert maßgeblich bestimmt hat, so wäre dies offenbar alles andere als ein Verlust. „Der Begriff der ‚Kultur‘ ist einer der schlimmsten Begriffe, die je gebildet worden sind“, schreibt Niklas Luhmann (1995a: 398). Nicht minder eindeutig – wenn auch sachlicher – nimmt sich das Urteil Pierre Bourdieus zum Begriff ‚Bildung‘ aus. In einer Fußnote seines frühen Textes „Strukturalismus und soziologische Wissenschaftstheorie“, in dem er zum Ende hin in das Habituskonzept einführt, formuliert er an dessen Adresse: „Liefe dieser überbestimmte Begriff nicht Gefahr, falsch verstanden zu werden, und ließen die Bedingungen seiner Gültigkeit sich vollständig bestimmen, so wäre ‚Bildung‘ (culture) […] dem Begriff ‚Habitus‘ vorzuziehen“ (Bourdieu 1970: 41).1
OriginalspracheDeutsch
TitelKultur und Bildung : Neue Fluchtpunkte für die sozialpädagogische Forschung?
HerausgeberSascha Neumann, Philipp Sandermann
ErscheinungsortWiesbaden
VerlagVS Verlag für Sozialwissenschaften
Erscheinungsdatum2009
Seiten9-23
ISBN (Print)978-3-531-16193-8
ISBN (elektronisch)978-3-531-91584-5
DOIs
PublikationsstatusErschienen - 2009
Extern publiziertJa

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