Die CBD, ‚Biopiraterie‘ und Gerechtigkeit: Eine gerechtigkeitstheoretische Rekonstruktion der ‚Biopiraterie‘-Debatte

Publikation: Beiträge in SammelwerkenAufsätze in SammelwerkenForschung

Standard

Die CBD, ‚Biopiraterie‘ und Gerechtigkeit : Eine gerechtigkeitstheoretische Rekonstruktion der ‚Biopiraterie‘-Debatte. / Stumpf, Klara Helene.

Treffpunkt Biologische Vielfalt XI: Interdisziplinärer Forschungsaustausch im Rahmen des Übereinkommens über die biologische Vielfalt. Hrsg. / Ute Feit; Horst Korn. Bonn - Bad Godesberg : Bundesamt für Naturschutz, 2012. S. 95-100 (BfN-Skripten; Band 309).

Publikation: Beiträge in SammelwerkenAufsätze in SammelwerkenForschung

Harvard

Stumpf, KH 2012, Die CBD, ‚Biopiraterie‘ und Gerechtigkeit: Eine gerechtigkeitstheoretische Rekonstruktion der ‚Biopiraterie‘-Debatte. in U Feit & H Korn (Hrsg.), Treffpunkt Biologische Vielfalt XI: Interdisziplinärer Forschungsaustausch im Rahmen des Übereinkommens über die biologische Vielfalt. BfN-Skripten, Bd. 309, Bundesamt für Naturschutz, Bonn - Bad Godesberg, S. 95-100.

APA

Stumpf, K. H. (2012). Die CBD, ‚Biopiraterie‘ und Gerechtigkeit: Eine gerechtigkeitstheoretische Rekonstruktion der ‚Biopiraterie‘-Debatte. in U. Feit, & H. Korn (Hrsg.), Treffpunkt Biologische Vielfalt XI: Interdisziplinärer Forschungsaustausch im Rahmen des Übereinkommens über die biologische Vielfalt (S. 95-100). (BfN-Skripten; Band 309). Bundesamt für Naturschutz.

Vancouver

Stumpf KH. Die CBD, ‚Biopiraterie‘ und Gerechtigkeit: Eine gerechtigkeitstheoretische Rekonstruktion der ‚Biopiraterie‘-Debatte. in Feit U, Korn H, Hrsg., Treffpunkt Biologische Vielfalt XI: Interdisziplinärer Forschungsaustausch im Rahmen des Übereinkommens über die biologische Vielfalt. Bonn - Bad Godesberg: Bundesamt für Naturschutz. 2012. S. 95-100. (BfN-Skripten).

Bibtex

@inbook{9e6c1cf7d2834ca8b56d9bc4120b9382,
title = "Die CBD, ‚Biopiraterie{\textquoteleft} und Gerechtigkeit: Eine gerechtigkeitstheoretische Rekonstruktion der ‚Biopiraterie{\textquoteleft}-Debatte",
abstract = "Die internationale Konvention {\"u}ber die biologische Vielfalt (Convention on Biological Diversity, CBD) unterscheidet sich von anderen Umweltabkommen in einer bemerkenswerten Art und Weise: Fragen der Gerechtigkeit spielen hier eine explizite Rolle. Das durch die Konvention und das zugeh{\"o}rige Nagoya-Protokoll geschaffene Rahmenwerk zum Access and Benefit-Sharing (ABS) legt fest, dass im Gegenzug f{\"u}r den Zugang (access) zu genetischen Ressourcen und traditionellem Wissen ein „gerechter Vorteilsausgleich“ (benefit-sharing) erfolgen soll. Die ABS-Bestimmungen basieren also auf einer Tausch-Perspektive. Aber reicht diese Perspektive aus?Das ABS-Rahmenwerk kann als Reaktion auf die Praxis der Bioprospektion und damit verbundener Vorw{\"u}rfe der „Biopiraterie“ gesehen werden. Bioprospektion ist die Suche nach biologischem und genetischem Material f{\"u}r praktische Anwendungen in Wissenschaft und Industrie (vgl. L{\"O}{\ss}NER 2005: 36). Traditionelles Wissen indigener und lokaler Gemeinschaften kann bei dieser Suche eine wichtige Rolle spielen und die Trefferwahrscheinlichkeit bis um das Vierfache erh{\"o}hen (SHIVA 2002: 85). Der Begriff „Biopiraterie“ beschreibt nach Federle eine „Interessenverletzung der Entwicklungsl{\"a}nder bzw. indigenen oder lokalen Gemeinschaften durch die Patentierung von Erfindungen auf der Grundlage pflanzengenetischer Ressourcen und damit verbundenen traditionellen Wissens“ (FEDERLE 2005: 25). Es existiert jedoch keine einheitliche Definition, stattdessen werden unter dieser {\"U}berschrift verschiedene Probleme von der Patentierung und Monopolrechten auf Biodiversit{\"a}t, {\"u}ber Nicht-Anerkennung traditionellen Wissens bis zu ausbleibendem benefit-sharing und Nicht-Einhaltung der CBD-Standards problematisiert.Diese Studie rekonstruiert die „Biopiraterie“-Debatte auf gerechtigkeitstheoretischer Grundlage und fragt: Welche Gerechtigkeits-Probleme stellen sich bei der Nutzung traditionellen Wissens und genetischer Ressourcen, insbesondere wenn sie mit einer Patentierung verbunden ist?",
keywords = "Wirtschaftswissenschaften f{\"u}r Nachhaltigkeit, access and benefit-sharing (ABS), Biopiraterie, Gerechtigkeit, Biodiversit{\"a}t, CBD",
author = "Stumpf, {Klara Helene}",
year = "2012",
language = "Deutsch",
isbn = "978-3-89624-043-9",
series = "BfN-Skripten",
publisher = "Bundesamt f{\"u}r Naturschutz",
pages = "95--100",
editor = "Ute Feit and Horst Korn",
booktitle = "Treffpunkt Biologische Vielfalt XI",

}

RIS

TY - CHAP

T1 - Die CBD, ‚Biopiraterie‘ und Gerechtigkeit

T2 - Eine gerechtigkeitstheoretische Rekonstruktion der ‚Biopiraterie‘-Debatte

AU - Stumpf, Klara Helene

PY - 2012

Y1 - 2012

N2 - Die internationale Konvention über die biologische Vielfalt (Convention on Biological Diversity, CBD) unterscheidet sich von anderen Umweltabkommen in einer bemerkenswerten Art und Weise: Fragen der Gerechtigkeit spielen hier eine explizite Rolle. Das durch die Konvention und das zugehörige Nagoya-Protokoll geschaffene Rahmenwerk zum Access and Benefit-Sharing (ABS) legt fest, dass im Gegenzug für den Zugang (access) zu genetischen Ressourcen und traditionellem Wissen ein „gerechter Vorteilsausgleich“ (benefit-sharing) erfolgen soll. Die ABS-Bestimmungen basieren also auf einer Tausch-Perspektive. Aber reicht diese Perspektive aus?Das ABS-Rahmenwerk kann als Reaktion auf die Praxis der Bioprospektion und damit verbundener Vorwürfe der „Biopiraterie“ gesehen werden. Bioprospektion ist die Suche nach biologischem und genetischem Material für praktische Anwendungen in Wissenschaft und Industrie (vgl. LÖßNER 2005: 36). Traditionelles Wissen indigener und lokaler Gemeinschaften kann bei dieser Suche eine wichtige Rolle spielen und die Trefferwahrscheinlichkeit bis um das Vierfache erhöhen (SHIVA 2002: 85). Der Begriff „Biopiraterie“ beschreibt nach Federle eine „Interessenverletzung der Entwicklungsländer bzw. indigenen oder lokalen Gemeinschaften durch die Patentierung von Erfindungen auf der Grundlage pflanzengenetischer Ressourcen und damit verbundenen traditionellen Wissens“ (FEDERLE 2005: 25). Es existiert jedoch keine einheitliche Definition, stattdessen werden unter dieser Überschrift verschiedene Probleme von der Patentierung und Monopolrechten auf Biodiversität, über Nicht-Anerkennung traditionellen Wissens bis zu ausbleibendem benefit-sharing und Nicht-Einhaltung der CBD-Standards problematisiert.Diese Studie rekonstruiert die „Biopiraterie“-Debatte auf gerechtigkeitstheoretischer Grundlage und fragt: Welche Gerechtigkeits-Probleme stellen sich bei der Nutzung traditionellen Wissens und genetischer Ressourcen, insbesondere wenn sie mit einer Patentierung verbunden ist?

AB - Die internationale Konvention über die biologische Vielfalt (Convention on Biological Diversity, CBD) unterscheidet sich von anderen Umweltabkommen in einer bemerkenswerten Art und Weise: Fragen der Gerechtigkeit spielen hier eine explizite Rolle. Das durch die Konvention und das zugehörige Nagoya-Protokoll geschaffene Rahmenwerk zum Access and Benefit-Sharing (ABS) legt fest, dass im Gegenzug für den Zugang (access) zu genetischen Ressourcen und traditionellem Wissen ein „gerechter Vorteilsausgleich“ (benefit-sharing) erfolgen soll. Die ABS-Bestimmungen basieren also auf einer Tausch-Perspektive. Aber reicht diese Perspektive aus?Das ABS-Rahmenwerk kann als Reaktion auf die Praxis der Bioprospektion und damit verbundener Vorwürfe der „Biopiraterie“ gesehen werden. Bioprospektion ist die Suche nach biologischem und genetischem Material für praktische Anwendungen in Wissenschaft und Industrie (vgl. LÖßNER 2005: 36). Traditionelles Wissen indigener und lokaler Gemeinschaften kann bei dieser Suche eine wichtige Rolle spielen und die Trefferwahrscheinlichkeit bis um das Vierfache erhöhen (SHIVA 2002: 85). Der Begriff „Biopiraterie“ beschreibt nach Federle eine „Interessenverletzung der Entwicklungsländer bzw. indigenen oder lokalen Gemeinschaften durch die Patentierung von Erfindungen auf der Grundlage pflanzengenetischer Ressourcen und damit verbundenen traditionellen Wissens“ (FEDERLE 2005: 25). Es existiert jedoch keine einheitliche Definition, stattdessen werden unter dieser Überschrift verschiedene Probleme von der Patentierung und Monopolrechten auf Biodiversität, über Nicht-Anerkennung traditionellen Wissens bis zu ausbleibendem benefit-sharing und Nicht-Einhaltung der CBD-Standards problematisiert.Diese Studie rekonstruiert die „Biopiraterie“-Debatte auf gerechtigkeitstheoretischer Grundlage und fragt: Welche Gerechtigkeits-Probleme stellen sich bei der Nutzung traditionellen Wissens und genetischer Ressourcen, insbesondere wenn sie mit einer Patentierung verbunden ist?

KW - Wirtschaftswissenschaften für Nachhaltigkeit

KW - access and benefit-sharing (ABS)

KW - Biopiraterie

KW - Gerechtigkeit

KW - Biodiversität

KW - CBD

M3 - Aufsätze in Sammelwerken

SN - 978-3-89624-043-9

T3 - BfN-Skripten

SP - 95

EP - 100

BT - Treffpunkt Biologische Vielfalt XI

A2 - Feit, Ute

A2 - Korn, Horst

PB - Bundesamt für Naturschutz

CY - Bonn - Bad Godesberg

ER -

Dokumente