Ökonomische Analyse der Trade-Offs zwischen Gerechtigkeiten

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Zusammenfassung: Wir argumentieren, dass die Ökonomik – als wissenschaftliche Methode zur Analyse von Trade-offs – hilfreich (und vielleicht sogar unverzichtbar) sein kann, um die Trade-offs zwischen intergenerationeller und intragenerationeller Gerechtigkeit zu beurteilen. Eine
ökonomische Analyse kann die ‚Möglichkeitenmenge’ der Politik im Hinblick auf die beiden normativen Ziele der inter- und der intragenerationellen Gerechtigkeit darstellen;d.h. sie kann beschreiben, welche Ergebnisse bei
der Realisierung dieser beiden Ziele innerhalb eines gegebenen Kontexts möglich sind und welche nicht. Zudem kann sie zwischen einer effizienten und ineffizienten Verwendung von Instrumenten der Gerechtigkeit unterscheiden.
Sie kann die Opportunitätskosten der höheren Zielerreichung eines Gerechtigkeitsziels in Bezug zur geringeren Zielerreichung eines anderen
darstellen. Wir stellen fest, dass unter sehr allgemeinen Bedingungen (1) Effizienz bei der Nutzung von Instrumenten der Gerechtigkeit
impliziert, dass eine Rivalität zwischen den beiden Formen von Gerechtigkeit besteht und dass die Opportunitätskosten der beiden Gerechtigkeiten
positiv sind; (2) negative Opportunitätskosten bei der Verwirklichung von
einer Form von Gerechtigkeit dann entstehen, wenn es zwischen den beiden Gerechtigkeiten eine Begünstigung besteht, die nur dann zustande
kommt, wenn die Instrumente der Gerechtigkeit ineffizient verwendet werden; (3) die Opportunitätskosten zur Verwirklichung einer Form von Gerechtigkeit gleich Null sind, wenn die beiden Gerechtigkeiten unabhängig voneinander sind, was im Inneren der Möglichkeitenmenge der Fall ist, wo Instrumente
der Gerechtigkeit ineffizient eingesetzt werden.
OriginalspracheDeutsch
ZeitschriftJournal für Generationengerechtigkeit
Jahrgang14
Ausgabenummer1
Seiten (von - bis)10-18
Anzahl der Seiten9
ISSN1617-1799
PublikationsstatusErschienen - 2014